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Cybermobbing-Krieg in Berlin fordert sein erstes Opfer

23. März 2011

Seit Monaten scheint der Berliner Schulverwaltung, Lehrergewerkschaft und den Schulleitern eine Internetseite bekannt zu sein, die von Riga, Lettland aus Schülern und allen „Mobbern“ erlaubt, Hass und Beleidigungen loszuwerden. Das Internetportal hat alle Berliner Schulen sauber nach Bezirk und Namen aufgelistet.

Vor eine Woche tauchten dann für den Leser von Zeitungen und Internetportalen zum ertsen Mal sichtbar Meldungen auf, dass an einer Schule in Berlin Zehlendorf ein „Amoklauf“ stattfinden sollte. Die Schule wurde am 14.03.2011 dann für einen Tag geschlossen. Das besagte Internetportal für „Cybermobber“ wurde hier auch nochmals ganz unschuldig einem größeren Publikum vorgestellt. „isharegossip.com“ lebt davon, dass sich Menschen gegenseitig „fertig machen“. (1)

Am Mittwoch wurde dann eine Amoklaufdrohung für eine Schule in Berlin Spandau angekündigt, der Cybermobber-Krieg in Berlin war nun nicht mehr zu unterschlagen. „Für den Schulalltag wird Isharegossip allmählich zum ernsten Problem: Auf der Seite kann jeder nach Schulen sortiert unter Pseudonym schreiben, was er möchte. Wüste Beschimpfungen und Verleumdungen gegen Mitschüler und Lehrer bestimmen das Bild“. (2)

„Die Drohungen sind nicht das einzige Unheil, dass Isharegossip an der Carossa-Schule angerichtet hat: Seit knapp zwei Wochen nehme auch das Mobbing mittels Internet dramatisch zu, sagt Meyer. Eine der verzweifelten Schülerinnen sei zu ihr gekommen, weil sie sich angesichts der menschenverachtenden Beleidigungen und falschen Behauptungen nicht mehr zu helfen wusste“. (2)

Nun musste wohl die Polizei handeln und fand heruas, dass das Internetportal über verschlungene Wege ans Netz ging und es unklar ist, wer der Betreiber ist. „Die Polizei hat keine Chance, die Urheber strafbarer Kommentare zu belangen. Angemeldet ist Isharegossip über eine Firma in den USA, die ihren Kunden absolute Anonymität verspricht. Auf Isharegossip selbst wird wiederum als Verantwortlicher eine fiktive Person in Litauen genannt, der Server über den die Seite läuft, steht hingegen in Schweden“. (2)

Am Samstag, den 19.03.20111 dann der offene Krieg der Cybermobber von Berlin. Erschreckend zu Anfang ist einmal  die Tatsache, dass der Vorfall erst Tage später der Öffentlichkeit mitgeteilt worden ist, nämlich am Dienstag, den 22.01.2011. Und die Zusammenhänge der „brutalen Mobbing-Attacken“ gegen einen 17-jährigen Schüler sind bis heute noch unklar.(3)

Was man wohl weiß ist, dass sich aus einer Hermsdorfer Schule im nördlichen Bezirk Reinickendorf Schüler in Gruppen auf dem Internetprotal einfanden und sich gegenseitig fertig machten, das „Opfer“ war auch dabei, er hatte den Nickname Bahadir. (4)

„.. Auf (einer) Webseite (standen auf)  der einen Seite Sharon, Bahadir und Serkan – auf der anderen Aysu, Cagla und Dilara (sich gegenüber). Beide Parteien bewarfen sich lange mit schmutzigen Begriffen. Beschimpfungen wie „halt die Fresse“ , „Hurentochter“ oder „fette Schlampe“ sind auf dieser Internetseite Normalität„.(4)

Der 17-jährige Bahadir hatte den irgendwann die Nase voll und wollte seiner Freundin Sharon helfen, die mit dem „Cyber-Krieg“ nicht mehr zu recht kam, er verabredete sich mit den „anderen Mädchen zum Treffen in der Nähe des U-Bahnhofs Osloer Straße, um die Sache einmal auszudiskutieren“. (4)

Es war wohl nicht das erste Treffen, denn „das Gespräch scheiterte, weil Bahadir Aysu wegen ihrer Ausfälligkeiten bereits bei einem frühen Treffen eine Ohrfeige versetzt haben soll. Unverrichteter Dinge zog er ab“. (4)

Und nun klafft bisher eine Informatiionslücke, denn es kam wohl zu einer zweiten, ungewollten Begegnung der beiden Gruppen, nur das Bahadir alleine war, während die anderen 20 Mobber zählten.

„Gegen 21 Uhr traf Bahadir am U-Bahnhof erneut auf die mittlerweile auf rund 20 Mädchen und Jungen angewachsene Gruppe. Doch dieses Mal kam er nicht mehr zu Wort. Er wurde auf einen Parkplatz gezerrt, wo er mit Schlägen und Tritten traktiert wurde. Auch als er am Boden lag, wurde er weiter attackiert. Als der Mob von ihm abließ, hatte der 17-Jährige das Bewusstsein verloren. Zeugen schleppten ihn ins nahe gelegene DRK-Krankenhaus. Die Ärzte diagnostizierten bei ihm Prellungen und ein Schädel-Hirn-Trauma. Am Montag wurde er entlassen“. (4)

Die Polizei begann dann wohl mit ihren Ermittlungen die auch noch andauern. Bekannt bisher ist, „Polizisten der Operativen Gruppe Jugendgewalt nahmen am Montag sechs Mädchen und Jungen im Alter von 14 bis 18 Jahren fest, die bei der Schlägerei dabei waren. Drei Jungen im Alter von 15, 16 und 17 Jahren wurden gestern einem Haftrichter vorgeführt. Der 16-Jährige ist der Polizei bereits als Schläger und „Intensivtäter“ bekannt“. (4) Auch gegen Bahadir wird noch ermittelt.

Es stellt sich nun die Frage, warum haben die Senatsverwaltung für das Schulwesen, die Lehrergewerkschaft und die Berliner Schulleitungen nicht schon früher sich offensiv gegen Mobbing eingesetzt. Erinnert sei nur an die Aktion „1000 Koffer“ von Baden Württemberg nach dem Amoklauf bei Winnenden durch Tim, der 15 Menschen und sich dann seklbst erschoß. Müssen immer zuerst Menschen druchdrehen und andere getötet werden, bis Pädagogen und Beamte aufwachen?

Schon im Fall der „mediengeile Familie“ des Thilo Sarazzin (SPD), seine Frau stand im Verdacht sytematisch Schüler gemobbt zu haben, wurden die Ermittlungen eingestellt, nach dem Frau Sarazzin sich rasch in die Obhut der Frühpensionierung geredet hat. Friede, Freude, Eierkuchen haben sind da die Beamtenhorden der Schulverwaltung gesagt und sich die Hände gerieben, doch was machen sie nun, diese „Superdemokraten“ im Hause des Herrn „Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner (SPD), Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung?

1)http://www.morgenpost.de/berlin/article1575415/Berliner-Schule-schliesst-wegen-Amoklauf-Drohung.html

http://www.rbb-online.de/nachrichten/vermischtes/2011_03/schule_wegen_amokdrohung.html

http://www.landeselternausschuss.de/

2)http://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/leere-klassen-nach-neuer-amokdrohung/3966498.html

3)http://www.bz-berlin.de/tatorte/mob-attacke-nach-internet-hetze-article1146470.html

4)http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/berlin/336762/336763.php

5)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2011/01/11/neue-drohgebarden-im-fall-frau-sarazzin-an-alle/

https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2011/01/10/ehefrau-von-sarazzin-mobbt-kinder-und-will-sonderrechte/

https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2011/01/16/familie-sarazzin-mobbt-gemeinsam/

Rächte sich Krankenschwester an einer Kollegin wegen Mobbing?

27. Dezember 2009

Mobbing auf Station?

Von Mobbing wissen wir, dass es die Persönlichkeit des Opfer zerstört und diese dann oft zu absurdes Maßnahmen übergehen. Im Fall des Amoklaufs von Tim K. in Winnenden und Major Malik in den USA diesen Jahres wurde viel von Mobbing geredet, doch die Aufklärung versank sehr schnell im Nebel der Zeit.

Nun stand eine 43-jährige Krankenschwester in Franbkfurt vor Gericht. Sie hat einer Kollegin mehrmals mit Beruhigungsmittel betäubt, und das ist  gefährliche Körperverletzung. „Nachdem ihre Kollegin mehrfach zusammengebrochen war und auch verschiedene Patienten aus ungeklärter Ursache das Bewusstsein verloren, hatte die Klinikleitung die Kriminalpolizei eingeschaltet. Das Motiv blieb vor Gericht zunächst im Dunkeln“.

Die Angeklagte erhob den Vorwurf des „schlechten Arbeitsklima und von Mobbing-Aktionen auf der Station“.(1) Die Vernehmung des Chefarztes brachte weitere Verdachtsmomente gegen die Frau zutage, die noch nicht Bestandteil der Anklage wurden. Danach soll sie mehrere Patienten betäubt und möglicherweise bestohlen haben“. Und das hätte dann mit Mobbing weniger zu tun, sondern mehr mit krimineller Energie.

Man darf wegen der Tragweite des Vorgangs gespannt sein, wie der Prozess ausgeht und ob der Richter eine Klärung der Umstände errreicht, die zu den Taten der Angeklagten führten.

1)http://www.morgenweb.de/nachrichten/politik/20091222_srv0000005205731.html