Archive for Januar 2013

Mobbing-Opfer erkämpft vor dem BGH eine Krankentagegeld in Höhe von 117,37 € pro Tag.

15. Januar 2013
Wohin?

Wohin?

Ein „Projektleiter für Brandschutzanlagen“ war längere Zeit „ an seinem Arbeitsplatz  einem so genannten Mobbingverhalten ausgesetzt“ und löste deswegen zum 31. August 2008 sein Arbeitsverhältnis auf.(1)

Bis zum 22. Juni 2008 hat der Brandschutzexperte wegen „ Rückenbeschwerden, Depressionen und Panikreaktionen, die auf eine Mobbingsituation an seinem Arbeitsplatz zurückzuführen waren“ nach erfolgter Krankschreibung von seiner Krankentagegeldversicherung „ 117,37 € pro Kalendertag“ bekommen, dann wurde die Zahlung eingestellt, zu Unrecht wie das BGH nun per Urteil entschied.(2)

Nach „MB/KT 94 § 1 (3)“ liegt eine „Arbeitsunfähigkeit i.S. von § 1 (3) MB/KT 94 … auch dann vor, wenn sich der Versicherte an seinem Arbeitsplatz einer tatsächlichen oder von ihm als solcher empfunden Mobbingsituation  ausgesetzt sieht, hierdurch psychisch oder physisch erkrankt und infolgedessen seinem bisher ausgeübten Beruf in seiner konkreten Ausprägung nicht nachgehen kann“. (2)

Der Projektleiter erhält nun für den Zeitraum vom 22.06.2008 bis 31.08.2008 pro Kalendertag 117,37 Euro Krankentagegeld und der Beklagte, die Versicherung muss die Prozesskosten bezahlen. Leider hat das BGH unter der Richterin Harsdorf-Gebhardt und Dr. Brockmöller, den Richtern Dr. Karczewski, Wendt und Felsch nicht von Mobbing als Ursache geurteilt, sondern beruft sich auf Mobbingverhalten und empfundener Mobbingsituation als Krankenverursacher.

Das Urteil: (BGH, 9. März 2011, Az. IV ZR 137/10).

„Letzte Änderung am 07.01.2015“

1) http://www.test.de/Krankentagegeldversicherung-Auch-bei-Mobbing-4489873-0/

2)http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&nr=55539&pos=0&anz=1

Mobbing-Opfer klagt 53 000 Euro Schmerzensgeld ein.

14. Januar 2013
Wohin?

Wohin?

Immer wieder kommt es doch noch zu Überraschungen in unserer Justiz. So hat ein Oberarzt gegen die Mobbingattacken seines Chefarztes geklagt und gewonnen.

Statt Operationen durchzuführen wurde der Oberarzt in der „Ausbildung“ verheizt, man hat ihm sogar nahegelegt, sich einen „anderen Arbeitsplatz zu suchen. Denn die vom Oberarzt durchgeführten Operationen seien schlecht verlaufen“. (1)

Der Arzt klagte vor dem Arbeitsgericht Leipzig und erstritt 53 000 Euro Schmerzensgeld, das sind mehr als die obligatorischen 30 000 Euro die uns als Ergebnis in Verhandlungen sehr oft angedroht werden. Aber eben nur wenn wir einem Vergleich zustimmen, so spart sich der Richter eine Urteilsbegründung und das Opfer ist seinen Job los und der Mobber hat gewonnen. Das konkrete Urteil lautet Az.: 9 Ca 3854/11 und sollte sehr genau gelesen werden. Letztendlich bleibt uns die wage Hoffnung, dass das Urteil eine Wende im Arbeitsrecht darstellt, man wird sehen.

„Letzte Änderung 03.01.2015“

1) http://www.freiepresse.de/RATGEBER/JOB-KARRIERE/Arbeitnehmer-koennen-bei-Mobbing-Schmerzensgeld-verlangen-artikel8221306.php
2)http://www.stern.de/wirtschaft/job/arbeitnehmer-koennen-bei-mobbing-schmerzensgeld-verlangen-1954260.html
3)http://www.focus.de/finanzen/karriere/arbeitsrecht/arbeit-arbeitnehmer-koennen-bei-mobbing-schmerzensgeld-verlangen_aid_897427.html

System Bespitzelung und Mobbing bei ALDI Süd

7. Januar 2013

Dada doc 12Die Fälle der systematischen Bespitzelung bei ALDI werden immer offenkundiger. Liegen uns bisher schon Aussagen in  hohem Unfang vor, hat diesmal ein Ladendetektiv genaue Angaben zur Angestelltenbespitzelung „mit versteckten Kameras“ getätigt. (1)

Vom Fall Romy Büssow kennen wir das „System Angst, Schrecken und Mobbing“. Tina Engel aus Berlin meldete ebenfalls  Vorfälle im “System Angst, Mobbing und Schikane bei ALDI“. (2) Und so geht das weiter:

– „Mobbing ist bei Aldi sehr verbreitet“ (3)

– “ Hoher Arbeitsdruck, Einschüchterung und perfides Mobbing: Es sind schwere Vorwürfe, die Snezana Milenovska gegen ihren alten Arbeitgeber, den Discounter Aldi Süd, erhebt“. (4)

– „Vorwürfe gegen Discounter,  Mitarbeiter berichten von Mobbing. Im Krankenhaus wird ein „Nervenzusammenbruch nach Mobbing“ diagnostiziert. Aldi bestreitet diese Version“. (5)

–  „Auf Stern TV bestätigen Mitarbeiterinnen bei ALDI genau das, was  Susanne Amann und der ehemalige Manager gegen ALDI vorbringen. “Hoher Arbeitsdruck, Einschüchterung, Willkür, perfide Überwachungsmethoden bis hin zu Mobbing“. (6)

Und nun wiederum die Bestätigung von systematischer Bespitzelung mit versteckten Kameras im Spindbereich der Mitarbeiter. „So habe eine Führungskraft in Dornstadt vor drei Jahren von ihm“, dem Detektiv „verlangt, über den Spinden der Mitarbeiterumkleidekabine mobile Miniaturkameras zu installieren, wie das Magazin Spiegel berichtet“.(1)

Big Brother always watching you nannte man das vor 30 Jahren etwa. Heute sind diese Stasi-Methoden längst zum Alltag für Mitarbeiter von Unternehmen oder Discounter geworden. Als Rechtfertigung  dient dann immer der Hinweis auf Diebstahlgefahr. Nie erfolgt jedoch von den zur Fürsorgepflicht verantwortlichen Leitern der Hinweis auf die Mitwirkung der Betriebsräte bei solchen Eingriffen in den Persönlichkeitsrechte der Beschäftigten, warum eigentlich?

„Letzte Änderung 02.01.2015“

1)http://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/bespitzelung-bei-aldi-aldi-in-geheimer-

mission,10808230,21399474.html

2)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/04/13/bei-aldi-herrscht-das-system-%E2%80%9Eangst-schrecken-und-mobbing%E2%80%9C/

3)http://www.stern.de/tv/sterntv/ehemalige-mitarbeiter-packen-aus-mobbing-ist-bei-aldi-sehr-verbreitet-1824002.html

4)http://www.stern.de/tv/sterntv/schwere-vorwuerfe-gegen-aldi-sued-erfolg-auf-kosten-der-mitarbeiter-1820862.html

5)http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/vorwuerfe-gegen-discounter-aldi-torpedierte-betriebsrats-wahlen-1.1345069-2

6)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2012/05/01/manager-bestatigt-system-mobbing-bei-aldi/