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Die siamesischen Zwillinge Mobbing und Korruption im Fall des Vivantes-Chef Bovelet

2. März 2014

Mobber haben immer weitere Leichen im Keller, so auch im Fall des selbstherrlichen Chef der „kommunale(n) Berliner Klinikkette Vivantes“. (1)

Frühjahr 2012 geisterte der Vivantes-Chef Bovelt wegen Mobbing-Attacken gegen eine angesehne „Chefärztin für Orthopädie“ am Klinikum in Friedrichshain durch die Presse. „Arbeitgeber Vivantes mobbt Chefärztin und bekennende Lesbe aus dem Job“ (2) Heute ist die „Olympia-Siegerin und Chefärztin Büttner-Janz in Zehlendorf mit dem Aufbau einer Wirbelsäulenklinik tätig. (3)

Doch Bovelet war schon damals kein unbeschriebenes Blatt, im Mobbing-Fall der „Altenpflegerin Brigitte Heinisch„, die „Missstände bei Vivantes“ publik macht und dann einfach gekündigt wurde, zeigte dieser Mann sein wahres Gesicht.

Zur Erinnerung, „Heinisch hat ein Stück Rechtsgeschichte geschrieben. Im Juli gewann die 50-Jährige vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte ihre Klage gegen die Bundesrepublik wegen Verletzung der Menschenrechtskonvention, die Berliner Zeitung berichtete. Die Richter in Straßburg urteilten, dass Arbeitnehmer im Rahmen des Rechts auf freie Meinungsäußerung Missstände im eigenen Unternehmen publik machen dürfen“. Deutsche Gerichte bis zum Bundesverfassungsgericht hatten dagegen mit der Kündigung wegen einer „freien Meinungsäußerung“ kein Problem gesehen. (4)

Dank Frau Heinisch wurden die erheblichen Mängel in der Altenversorgung endlich abgestellt. „Die Bewohner waren unterernährt, sie mussten teilweise bis mittags in ihrem Kot liegen und wurden ohne richterlichen Beschluss in ihren Betten fixiert.“ Nur der selbstherrliche Bovelet sah für eine Entschuldigung keinen Anlass. (4)

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Frau Heinisch dagegen hat ihre Gesundheit eingbüst, „(i)ch habe sechs Jahre gegen meine Kündigung gekämpft und bin darüber krank geworden. Sie leide unter schweren Depressionen und müsse von ihrer kleinen Rente monatlich 180 Euro für nicht rezeptpflichtige Medikamente finanzieren“. Die Politik in der Stadt Berlin hat wie im Fall der „Chefärztin Büttner-Janz“ weggeschaut und Bovelet hat weiter saniert. 

Heute nun steht eine verfehlte Gesundheitspolitik des Berliner Senats und seiner kommunalen Klinikkette Vivantes vor einem Scherbenhaufen. Gegen „Ex-Vivantes-Chef Joachim Bovelet“ wird nun wegen Untreu ermittelt genauso wie gegen „Geschäftsführer des Vivantes-Forums für Senioren Dieter W.“. (5) Beide haben zusammen wohl einer Magdeburger Firma eine  Auftrag über 900 000 Euro für  Möbel ohne Ausschreibung zukommen lassen.

In dem Zusammenhang wurde dann noch bekannt, dass Bovelet wohl der Experte für Mobbing bei Vivantes war. „Wie inzwischen bekannt ist, wurden allein im Jahr 2012 die Verträge von 81 Führungskräften mit Abfindungen von insgesamt 3,2 Millionen Euro aufgelöst. Ende 2012 stand Bovelet im Verdacht, Urheber eines anonymen Papiers zu sein, mit dem der Finanzsenator verleumdet und zu Fall gebracht werden sollte. Das wäre ein schwerer Fall von Illoyalität gewesen“. (5)

Doch gelernt haben die Berliner Politiker aus dem Fall Bovelet genauso wenig wie unsere Richter und Medien. Hätten alle schon im Fall der „Altenpflegerin Brigitte Heinisch“ korrekt gehandelt und den Täter und nicht das Opfer gekündigt, wäre es nie so weit gekommen. Und man glaubt es kaum, Bovelet ist heute Leiter eines „kommunalen Klinikverbund mit Sitz in Coburg“, er weiß ja was man so alles in dem Gewerbe sich erlauben kann, traurig aber wahr. (5)

1)http://www.md-institute.com/cms/portraits/Portrait_kma_0508.pdf 

2)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2012/04/23/arbeitgeber-vivantes-mobbt-chefarztin-und-bekennende-lesbe-aus-dem-job/ 

3)http://www.tagesspiegel.de/berlin/olympia-siegerin-und-chefaerztin-buettner-janz-baut-wirbelsaeulenklinik-in-zehlendorf-auf/8869384.html

4)http://www.berliner-zeitung.de/berlin/vivantes-der-fall-heinisch,10809148,10994470.html

5)http://www.berliner-zeitung.de/berlin/ex-vivantes-chef-joachim-bovelet-konzern-stellt-strafanzeige,10809148,26298420.html

 

Mobbing-Opfer An­ge­li­ka-​Ma­ria Ko­nietz­ko braucht unsere Unterstützung

27. Dezember 2012
Wohin?

Wohin?

Die Altenpflege in Deutschland ist schon längst zum Geldschöpfungsgsystem Nummer Eins in der Gesundheitsindustrie geworden. Ob Pharmaindustrie, Politik oder Pflegeeinrichtungen, es geht um die schnelle Kohle und schon lange nicht mehr um den „pflegebedürftigen Menschen“.

Schon vor 2011 hat „die Berliner Altenpflegerin Brigitte Heinisch Strafanzeige gegen ihren Arbeitgeber erstattet, den Klinikbetreiber Vivantes, der dem Land Berlin gehört“. Sie erlebte daraufhin die komplette  Palette von Mobbing-Attacken die man sich nur als Normalbürger vorstellen kann bis hin zur fristlosen Kündigung.

Was hat Brigitte Heinischin der Altenpflege erlebt? „Bevor die Klägerin Anzeige erstattete, hatten sie und ihre Kollegen die Geschäftsleitung mehrfach darauf hingewiesen, dass das Personal überlastet sei. Auch der Medizinische Dienst der Krankenkassen hatte bei einem Kontrollbesuch wesentliche Mängel in der Pflege festgestellt, unter anderem gebe es zu wenig Personal“. (1)

Eigentlich hätte man nun vom Land Berlin, der Staatsanwaltschaft und dem „Klinikbetreiber Vivantes“ reagieren und die Mängel abstellen müssen. Doch weit gefehlt, Brigitte Hanisch wurde fristlos gekündigt, die Staatsanwaltschaft hat wie immer in solchen Fällen die Ermittlungen eingestellt und auf ihre Klagen vor den deutschen Arbeitsgerichten hin hat Vivantes einen Erfolg nach dem anderen erzielt.

„Vivantes … wies darauf hin, dass die deutschen Arbeitsgerichte die Kündigung bestätigt hatten. Das arbeitsrechtliche Verfahren in Deutschland ist ausgeurteilt.“ Und das ist leider so, weil vor unseren Gerichten immer die Täter geschützt werden und die Opfer in eine unsinnige Beweisfhrungsebene abgedrängt werden, die letztendlich Mobbing bis zum Erbrechen fördert.

Hätte Brigitte Hanisch ihren Fall vor einem französischen Gericht einreichen könnte, wäre sie ohne Einschränkung zu ihrem Recht gekommen, denn dort hätte Vivantes nachweisen müssen, dass sie die Altenpflegerin nicht gmobbt haben. (2)

Nun ist damals Brigitte Hansich den langen und teueren Weg bis zum „Europäische(n) Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg“ gegangen und hat gewonnen. „Der EGMR führte aus, dass die Vorwürfe der Altenpflegerin zwar zweifellos eine schädigende Wirkung auf den Ruf und die Geschäftsinteressen von Vivantes gehabt hätten. In einer demokratischen Gesellschaft überwiege aber das öffentliche Interesse an Informationen über Mängel in der institutionellen Altenpflege in einem staatlichen Unternehmen“. (1)

Dada doc 12„Der EGMR, der… entschied hingegen, dass die fristlose Kündigung gegen Artikel 10 (Recht auf freie Meinungsäußerung) der Europäischen Menschenrechtskonvention verstößt. Die Straßburger Richter befanden, dass das öffentliche Interesse an Informationen über Mängel in der institutionellen Altenpflege das Interesse des Unternehmens am Schutz seines Rufes und seiner Geschäftsinteressen überwiegt. Auch hätten keine Anhaltspunkte dafür vorgelegen, dass die Klägerin wissentlich oder leichtfertig falsche Angaben gemacht hätte“. (1)

Und diesen langen und teueren Weg muss nun auch die Pfle­ge­hel­fe­rin An­ge­li­ka-​Ma­ria Ko­nietz­ko gehen, die sich gegen die unhaltbare „Ver­sor­gung de­menz­kran­ker Men­schen … im Alter und (in) ihre(n) Be­treu­ung“ zur Wehr gesetzt hat. Auf ihrem Blog gibt uns An­ge­li­ka-​Ma­ria Ko­nietz­ko sehr detailliert einen Einblick in ihre Mobbing-Geschichte die bis zur Frühverrentung bisher führte.(3)

Wie so oft haben die Täter sich bisher trotz „Pro­zess­be­trug vor Ge­richt (in zwei Instanzen) durch­set­zen“ können, nun muss sie vor dem Bundesarbeitsgericht klagen und das heißt Kosten, Kosten und Kosten.

An­ge­li­ka-​Ma­ria Ko­nietz­ko braucht Geld und wir bitten daher um eine Spende auf ihr Solidaritätskonto. Die Daten sind:

So­li-​Kon­to An­ge­li­ka-​Ma­ria Ko­nietz­ko
(Treu­hän­de­risch ver­wal­tet von der Rechts­an­walt­kanz­lei Wait­schies & Zie­gen­ha­gen)                                                               Konto: 10 166 15 427
BLZ: 120 300 00.
Deut­sche Kre­dit­bank (DKB)

Nur wenn wir solche Fälle wie den von  An­ge­li­ka-​Ma­ria Ko­nietz­ko oder Gustl Mollath nachhaltig mit bloggen auf Facebook und anderen Foren und sozialen Netzwerken unterstützen, haben die Betroffenen und wir eine Chance auf Gehör und Achtung unserer Würde. Bitte auch nicht eine kleine Spende vergessen, denn der Klageweg ist verdammt teuer, gerade wenn man sich durch unsere unfähigen Arbeitsgerichte das Geld aus der Tasche ziehen lassen muss. Und wir müssen bis zum EU Gerichtshof leider alle Instanzen dieser mehr als fragwürdigen deustchen Justiz ertragen, wenn wir auch wissen die „hauen uns ohne Skupel und Achtung vor den Grundrechten in die Pfanne„.

(Letzte Änderung 29.12.2014)

1)  http://www.stern.de/panorama/urteil-im-kuendigungs-prozess-altenpflegerin-darf-ihren-chef-kritisieren-1708465.html

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/46739/Europaeischer_Gerichtshof_fuer_Menschenrechte_Altenpflegerin_zu_Unrecht_entlassen.htm

http://www.derwesten.de/nachrichten/europaeischer-gerichtshof-staerkt-arbeitnehmer-bei-der-offenlegung-von-missstaenden-id4894503.html

http://www.focus.de/politik/weitere-meldungen/gekuendigte-altenpflegerin-strassburg-urteil-staerkt-arbeitnehmer-rechte_aid_648085.html

2)http://www.volksstimme.de/nachrichten/deutschland_und_welt/meinung_und_debatte/956773_Ein-Mobbing-Fall-zwei-Laender-zwei-Urteile.html

3)http://konietzko.blogsport.de/