Die Pressedurchschau der letzten Tage zeigt einen erschreckenden Zustand in unserer Gesellschaft, es wird gemobbt und nicht ermittelt, ob in der Schule, im Büro oder Internet.
Aus dem Kreis Lippe erfahren wir, dass es dort auch schon zu Suiziden wegen Cybermobbing kam. Dr. Rudolf Jebens, Chefarzt der Kinder- und Jugendpsychatrie des Klinikums Lippe meint, „um 40 bis 50 Prozent hätten in der jüngsten Zeit die Depressionen bei Jugendlichen zugenommen. Ich sehe da einen Zusammenhang mit Cybermobbing, konstatiert“ er auf einer Fachtagung. (1)
Und der Kriminalhauptkommissar Birger Hampe fügt hinzu, „auch in Lippe haben sich junge Menschen nach Cybermobbing-Angriffen leider schon das Leben genommen“. (1) Ihre Namen erfahren wir leider nicht, offenbar sollen sie im Zeitloch der Namenslosen verschwinden, traurig aber wahr.
Von einer Schule auf dem Sonnenberg lesen wir folgenden Fall. „Ein 31-Jähriger hatte gestern auf der Ludwig-Kirsch-Straße mehrere Kinder geschlagen. Die Elf- und Zwölfjährigen hatten zuvor das Kind des Mannes angegriffen und gemobbt“. (2) Und wie immer ermittelt die Politzei nicht gegen die Mobber sondern gegen den Vater „wegen gefährlicher Körperverletzung„. (2)
Kaum zu glauben doch so sind unsere Ermittler, immer beide Augen zu drücken und notfalls schreddern aber nur nicht ermitteln. Das zeigt auch der Fall der 21-jährigen Alexandra Tetzl aus München. Sie wurde als Jüdin mit „Scheiß-Jude oder Hier stinkt‘s nach Jude“ von „einer Mitschülerin immer wieder (auf´s) übelst(e) beleidigt. (4)
Alexandra, die sogar bespuckt worden ist, hat sich an die Rektorin der Schule gewandt und an den Rechtsanwalt Thomas Etzel. „Die Verantwortlichen müssen zur Rechenschaft gezogen werden.“ (4) Nur von Ermittlungen durch die Polizei lesen wir nichts.
Der Fall zweier Mädchen, 10 und 11 Jahre alt aus „Kümmersbruck in der Oberpfalz“ zeigt uns jedoch, dass Mobbing an Schulen gang und gäbe ist. (3) Nach angeblich „eventuell(em) Mobbing“ sollen die beiden Mädchen gemeinsam „rund vier Meter tief gesprungen“ sein, aus Verzweiflung wie uns die Schulleitung mitteilt. Mal sehen, ob die Polizei uns irgendwann ihr Ermittlungsergebnis vorstellt.(3)
Und was Diskriminierung heißt, weiß jetzt auch die gehörlose Piratin Julia Probst. Auf Twitter wurde sie nach einem Fernsehauftritt beschimpft. Sie will sich jedoch weiterhin als erste gehörlose Abgeordnete bei der Bundestagswahl 2013 nominieren lassen. Wir wünschen ihr Kraft und Erfolg. (5)
Denn Kraft und Sträke braucht sie auch im Bundestag, wenn sie zum Beispiel dem Finanzminster und CDU-Hardliner Schäuble gegenüber sitzen sollte. Schäuble ist für seine Brüllattacken bekannt, schon 2010 ist er wegen Brüllattacken gegen seinen Pressesprecher auffällig geworden. (6) Der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki meinte sogar, “der Mann steht unter Drogen.” (6)
Und 2012 hat er das gleiche Brüllsystem gegenüber dem SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Kahrs versucht, nur diesmal hatte er Pech. „Kahrs habe nicht einmal sein Mikrofon gebraucht, um laut zu werden.“(7)
Doch beim Brüllen alleine lassen es nicht die oft überfroderten und erfolgsüchtigen Mobber und Vorgesetzten. Bei der deutschen „Handytochter T-Mobile USA“ der Telekom schikaniert man Mitarbeiter durch Lächerlich machen. „So mussten Callcenter- Mitarbeiter etwa als sichtbares Zeichen ihres Versagens Eselsmützen tragen oder Strafarbeiten schreiben, wenn sie ihre Leistungsvorgaben nicht erfüllten. Auch willkürliche Kündigungen sind dokumentiert“.(8)
„Der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und Ver.di-Bundesvorstand, Lothar Schröder“ und der „Boss der US-Kommunikationsgewerkschaft (CWA), Larry Cohen“ wollen nun gemeinsam gegen Mobbing bei der Telekom vorgehen. Zeit wird es ja, dass ver.di sich mal zu Mobbing positioniert, nur was bis heute geschehen ist wissen wir immer noch nicht.
Erinnert sei hier im Zusammenhang nur an denn Fall Mirko, der mit 12 Jahren sterben musste. „Zu Anfang seiner Festnahme hat Olaf H. vom Mobbing-Attacken durch seinen Telekom-Chef berichtet, den nun einige Zeugen als ”Blender, Lügner, unsympathisch, machtbewusst und eiskalt”(1) charakterisieren“. (9)
Und was Mobbing und Kündigung in der Arbeitswelt heißt, davon erzählt uns die Altenpflegerin Angelika Konietzko, die mal wieder vor dem legendären Landesarbeitsgericht Berlin und Brandenburg gegen die Wand gelaufen ist. Sie will jedoch weiter machen was unserer Solidarität bewirken kann. Denn wer klagen will, der braucht Geld.
Hier das Solikonto von Angelika:
„Soli-Konto Angelika-Maria Konietzko“
(Treuhänderisch verwaltet von der Rechtsanwaltkanzlei Waitschies & Ziegenhagen)Konto: 10 166 15 427
BLZ: 120 300 00.
Deutsche Kreditbank (DKB) (10)
In dem Sinne und mit den Worten von Fabienne Binot, sud-santé-sociaux, Frankreich: Bravo für den Widerstand gegen dieses System und neben dieser Solidaritätsbotschaft – welche Initiativen können wir tun, um die Unterstützung zu vervollständigen ?
4.)http://www.bild.de/regional/muenchen/mobbing/opfer-juedin-alexandra-in-schuele-27498376.bild.html
Kommentar verfassen