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Das System-Mobbing des Herrn Thilo Sarazzin, Teil 4

3. September 2010

Kein Tag vergeht, an dem Herr Thilo Sarazzin nicht seine Thesen zur Rettung Deutschlands vor dem Untergang auf einem Fernsehnkanal verkünden darf. Gestern war er zu Gast bei „Hart & Fair„.

Doch keine dieser Schlaftablettensendereihe wie „Montags bei Beckmann“ greift das System-Mobbing von Thilo Sarazzin auf. Denn dann würde die Brise härter werden als bei dem Unfug, den Herr Sarazzin zur Genetik los lässt.

Denn im Fall des jahrelangen „System-Mobbing“ bei den Finanzämtern von Berlin folgte das Mobbing von Abgeordneten, die den Vorkommnisse im Petitionsausschuß des Abgeodnetenhauses nachgingen.

„Michael Braun, stellvertretender CDU-Fraktionschef …..  sieht Hinweise …, dass Kollegen im Petitionsausschuss unter Druck gesetzt wurden. Dabei geht es um Mobbingfälle, mit denen sich der Petitionsausschuss befasst. Und nicht nur das: Parlamentarier, die den Vorwürfen nachgehen, können sich auf Ärger mit den Ämtern einstellen. Das sagen Ralf Hillenberg (SPD), Rainer-Michael Lehmann (FDP) und der ehemalige CDU-Abgeordnete Ulrich Brinsa. Alle drei wunderten sich über Prüfungen durch die Finanzämter – und hegen den Verdacht, dies habe mit ihren Ermittlungen zu tun“. (1)

Man kann auch Rache dazu sagen, denn die 3 Mobbing-Opfer  erhoben schwerwiegende „Vorwürfe gegen den Vorstand eines Finanzamtes … (und dabei geht) es um nachhaltiges Mobbing. Ein Mitarbeiter fühlt sich seit Jahren schlecht behandelt. Andere schickten eine Sammelpetition mit 20 Beschwerden über den Leiter, zogen diese aber zurück“. (1) Offenbar wurde der Druck am Arbeitsplatz immer größer und mit System aufgebaut.

„Lehmann, der im Petitionsausschuss für die Steuerbehörden zuständig ist, hat mit fünf Mobbingfällen zu tun. Alle Petenten arbeiten Lehmanns Ermittlungen zufolge seit vielen Jahren in der Finanzverwaltung. Sie fühlten sich über Jahre diffamiert, ungerecht beurteilt, wurden bei anstehenden Beförderungen übergangen. Es gab disziplinarische Vorermittlungen, Versetzungen auf schlechtere Arbeitsplätze, Durchsuchungen des Arbeitszimmers“. (1) Man erkennt hier die ganze Palette, die die Täter wohl voll ausgeschöpft haben und auch Methoden, die man anderen Organisationen, auch ehemaligen in diesem Land zugetraut hätte.

Durchsuchungen zum Beispiel, erinnert irgendwie an die Stasi, so lange ist das schon her, dass selbst der Personalrat plötzlich an Amnesie litt. “ Allerdings weiß der Personalrat für die Finanzämter von alldem nichts“. (1) Wollte er den wirklich auch etwas wissen, es gibt ja auch so was wie eine Holschuld für die „Schläfer“ im dbb oder bei ver.di, oder haben sie etwa mit den Tätern Hand in Hand gearbeitet?

Bis heute sind die Umstände nie aufgeklärt worden, der rbb als Medienelefant hat hier seine journalistische Sorgfaltspflicht verletzt, insbesondere wenn man weiß, dass es eine „Viererbande“ aus Leiter der Finanzämtern gab und wohl auch noch gibt.

„Lehmann (FDP, bis 2010) und Hillenberg (SPD, bis 2010) sehen indes sogar Beweise für das Wirken einer Gruppe leitender Mitarbeiter um den Vorsteher eines Finanzamts. Als „Viererbande“ sei die Gruppe bekannt, hörte Lehmann. Das Quartett sei seit 25 Jahren befreundet und mache seine eigene Personalpolitik. Finanzsenator Thilo Sarrazin war wegen der Vorwürfe einmal im Petitionsausschuss. Aus Sicht der Verwaltung hat sich der Mobbingverdacht nicht bestätigt“:(1)

Nicht bestätigt? Was treiben eigentlich die Beamten der Finanazverwaltung so den lieben langen Arbeitstag? Im Fall Sarazzzin und seiner Kenntnisse zu den Mobbingfällen ist eine lückenlose Aufklärung auch bis heute noch nicht erfolgt, warum eigentlich?

Letzte Änderung am 31.08.2015

1)http://www.tagesspiegel.de/berlin/rache-aus-dem-finanzamt/1019482.html