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Untersuchungsbericht im Mobbing-Fall Markus, 11 Jahre

29. Juni 2011

Wohin?

Von Markus, 11 Jahre alt, haben wir erst von seinem Tod gehört. Nach dem tragischen Tod durch den Sturz von einer Felswand wurde von vielen Seiten plötzlich über eine Mobbing-Kultur an der Schule von  Spiringen UR berichtet. Seine Oma und die Eltern hatten den Verdacht, dass der „Junge vom Berg“ nicht versehentlich von der Felswand stürzte, sondern sich das Leben nahm.

Und plötzlich hörte man von weiteren Mobbing-Fällen an der Schule von Markus. Eine „11-Jährige wurde wegen ihres Übergewichts gemobbt. Sie ass nichts mehr. So lange, bis sie im Spital zwangsernährt werden musste“. (1)

Und von F. H. wissen wir seit dem April 2011, dass Markus „nicht der erste Mobbingvorfall in Spiringen (war und ist). Diesmal traf es einen Bergler und seit kurzem sind es die Ausländer, die gemobbt werden. Eine Familie zog wieder weg und die Schülerein einer anderen Familie musste die Schule wechseln. Weiter wurden drei Mädchen wegen Mobbing verwarnt und immer wieder wurde das Ganze unter den Tisch gewischt oder auf die leichte Schulter genommen. Man sprach den Opfern auch eine gewisse Selbstschuld zu. Das sind meine Erfahrungen, die ich diesbezüglich in Spiringen höchst persönlich gemacht habe“. (1)

Schon seltsam, von all dem steht nichts in dem Untersuchungsbericht, der uns heute über die Presse in der Schweiz bekannt gegeben wurde.  

„Am Mittwochmorgen teilt das Amt für Volksschulen des Kantons Uri mit, dass es «objektiv keine Hinweise gebe, dass der Knabe Suizid begangen habe». Dies hätten Untersuchungen ergeben. (Die) Behörden ….  gehen deshalb von einem Unfall aus.

Gemäss Aussagen der Mutter sei der Knabe von seinen Mitschülern immer wieder geplagt wurde. Der Untersuchungsbericht kommt aber zum Schluss, dass es zwar «Streitigkeiten und Plagereien unter den Schülern gab, aber ein systematisches Mobbing nicht nachgewiesen werden kann», wie es in der Medienmitteilung weiter heisst. Dies hätten Abklärungen an der Schule Spiringen ergeben“.(2)

Leider kennen wir den Inhalt des Berichts nicht und wissen also nicht, wer zum „systematischen Mobbing“ alles befragt wurde, doch unsere Zweifel aus der Erfahrung mit „Mobbing-Untersuchungen bleiben“. Aus Respekt vor dem Schmerz der Eltern um den tragischen Verlustes ihres Sohnes Markus stellen wir diesbezüglich keine weiteren Fragen.

Opfer oder Täter

Fragen zur systematischen Mobbing-Kultur in  Spiringen UR schon, insbesondere wenn im April 2011 neue Tatsachen aufgetaucht sind. Ermittlungen von Schulbehörden zu Vorgängen an Schulen sind immer so eine Sache, der Grundsatz, eine Krähe hakt der anderen kein Auge aus gilt auch global. Und wenn „drei Mädchen wegen Mobbing verwarnt“ wurden, muss man wohl mal näher nachforschen und nicht Wortspielereien betreiben, „Streitigkeiten und Plagereien“ kann man dann vielleicht bei objektiver Betrachtung auch als Mobbing ansehen, genauso wie die Ursache für die  Zwangsernährung einer Schülerin.(1)

Unsere Vermutungen bestätigt nun die Berner Zeitung, denn wenn es kein Mobbing gab in der Urner Schule, warum wird dann „Hermann Blöchlinger“ geholt, „der (sogar seit) 2005 als Leiter des Schulpsychologischen Dienstes des Kantons St. Gallen Urner Lehrer in der Krisenarbeit schulte“ und wohl auch noch schult. (3)

Meines Erachtens geht man hier den „bürokratischen Weg des deutschen Nachbars“, dort werden auch immer neue Worthülsen für ein und den selben Vorgang entdeckt, das Ganze nennt sich dann Amtssprache, die dann keiner mehr versteht, insbesondere die, die diese Kunstsprache erntwickelt haben. Ob man nun Mobbing oder „Streitigkeiten und Plagereien„, sagt ist doch wie das Glas, das nun halb voll oder leer sein soll.

Viel entscheidender ist die Feststellung des „Urner Bildungsdirektor Josef Arnold, von Amtes wegen Präsident des Erziehungsrats“, der spricht nämlich „von drei bis vier Mobbingfällen an Urner Schulen pro Jahr“, ob man das häufig oder systematisch nennt, ist dann wieder eine Frage, wen stelle ich in den Mittelpunkt meiner Handlungen, das Opfer oder die Täter? (3)

1)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2011/04/10/markus-11-jahre-mobbing-opfer-seit-dem-kindergarten-ist-tot/

2)http://www.nidwaldnerzeitung.ch/zentralschweiz/kantone/uri/art97,102643

3http://www.bernerzeitung.ch/panorama/vermischtes/Urner-Schulklasse-von-Mobbingvorwurf-entlastet-/story/24201170

Markus, 11 Jahre, Mobbing-Opfer seit dem Kindergarten ist tot

10. April 2011

Und wieder müssen wir fassunglos lesen, dass ein Junge, 11 Jahre als, Schüler und Mobbing-Opfer wohl den Tod dem Leben den Vorrang gegeben hat. Offenbar hat Markus aus der 5.Klasse  aus Spiringen UR die systematischen Mobbing-Attacken nicht mehr ertragen könne, denen er als Kind vom Berg schon seit dem Kindergarten ausgesetzt war.

Unverständlich, warum Schulleiter Ehrler nach 14 Tagen Fehlzeit von Markus nicht alle Hebel in die Gänge gesetzt hat, um dem Jungen zu helfen. Insbesondere ist Markus nicht das erste Mobbing-Opfer in der Klasse. Zu vor hat der Mob sich eine Mitschülerin vorgeknöpft, sie soll angeblich zu dick gewesen sein. Nur mit viel Mühen konnten die Ärzte sie wohl vor dem Verhungern retten.

Carl-Joseph Walker-Hoover, Mobbing-Opfer, 11 Jahre

„Die 11-Jährige wurde wegen ihres Übergewichts gemobbt. Sie ass nichts mehr. So lange, bis sie im Spital zwangsernährt werden musste. Zwei Monate lang“. (1)

Bei Markus hat der Mob sich seine Lernschwäche und die Herkunft vom Berg zu Nutze gemacht. „Am Samstag ist Markus bei seiner Grossmutter in Attinghausen zu Besuch. Um 17 Uhr verlässt er das Haus, ohne zu sagen, wohin er will. Als er nach dem Eindunkeln nicht zurück ist, alarmiert die besorgte Familie die Polizei!. (1)

Markus wird nie wieder seine Oma besuchen, denn er “ ist von einer steilen Felswand 110 Meter in den Tod gestürzt. Wie der Fünftklässler auf den Felsen kam und wieso er hinunterfiel, ist zurzeit unklar. Die Polizei ermittelt“.(1) Man kann nur hoffen, dass die Ermittlungen vorurteilsfrei geführt und auch auf die Schule ausgedehnt wird. Hier kann doch was nicht stimmen.

Und wir, wir haben mal wieder einen Jungen kennengelernt, nach er  Tod ist, so wie Joel, 13 Jahre (2), Phoebe, 15 Jahre (3),  Sam Lessen, und und die Liste ist lang, zu lang und warum muss es sie überhaupt geben?

Heute, am  29.06.2011 nun eine Meldung in der „Neuen Nidwaldner Zeitung“ aus der Schweiz, nach dem Markus keinen Suizid begangen haben, sondern an den Folgen eines Unfalls gestorben sei. Näheres erfahren wir nicht, auch über „Mobbing“ wird von den Untersuchungsbehörden nicht gesprochen, warum wohl? (4)

 1)http://www.blick.ch/news/schweiz/das-drama-von-markus-11-170024

2)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2011/02/21/mobbing-opfer-joel-13-jahre-beging-selbstmord/

3)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/04/07/cyber-%e2%80%93-und-schulmobbingopfer-phoebe-prince-15-jahre-beging-selbstmord/

4)http://www.nidwaldnerzeitung.ch/zentralschweiz/kantone/uri/art97,102643