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Offener Brief an die Piraten zum Selbstmord von Henning G.

10. Oktober 2011

An den Vorstand der Piratenpartei Berlin,

es geht um den Freitod des Hauptkommissar Henning G, am 10.09.2011. Zur Sachlage, „Henning G. hat sich am Sonnabend – einen Tag vor dem Jahrestag zum 11.09.2001 –  auf einem Friedhof an der Paul-Schneider-Straße in Berlin-Lankwitz selbst angezündet“ und verstarb. Seine Kollegen sind sich einig, dass Henning G. mit seinem Freitod auf Probleme und Mobbing in seiner Dienststelle hinweisen wollte. (1)

Die amtierende Polizeipräsidentin Margarete Koppers versuchte zuerst private Gründe für den Suizid von Henning G. verantwortlich zu machen, diese gab es aber nicht. Beweise dafür hat sich übrigens auch keine. Erst man 15.09.2011 hat sich Frau Koppers auf der Dienststelle von Henning G. ein Bild von den Arbeitsbedingungen gemacht. (2)

Was wir bisher wissen ist, „ehemalige Kollegen, die den Ersten Polizeihauptkommissar gut kannten, hatten unabhängig voneinander berichtet, Henning G. habe seit längerer Zeit erhebliche Probleme mit der Arbeit gehabt – insbesondere mit einem Vorgesetzten“. (2) Und es fällt auf, dass alle Kollegen „die ihm nahestanden und sich gegenüber dem Tagesspiegel äußerten, mochte dies namentlich (nicht) tun – aus Angst vor personellen Konsequenzen„. (2)

Schon an diesem Punkt wäre es nun Zeit eine „nachhaltige Aufklärung durch unabhängige Experten“ einzufordern, denn der grausame  Selbstmord von Henning G. ist nur einer von vielen. „In der polizeiinternen Statistik über Suizide und -versuche, ist der 61-Jährige der siebte Fall in diesem Jahr. 2010 gab es ebenfalls sieben Fälle, in den beiden Jahren davor jeweils sechs. Ursachen werden nicht genannt. Auch würden aus datenschutzrechtlichen Gründen die Fälle von Mobbing nicht dokumentiert“. (3)

Wir bitten daher die Piratenpartei Berlin darum nach der „konstituierende Sitzung“ des neugewählten  Senats von Berlin eine aktuelle Stunde zum Thema „Suizid des Hennig G. und System-Mobbing bei der Berliner Polizei“ einzufordern. In dieser aktuellen Stunde sollte die Piratenpartei bitte eine Untersuchung der Vorfälle bei der Berliner Polizei einfordern, die durch Experten außerhalb Berlins durchgeführten werden sollten.

Mögliche Experten wären der anerkannte Mobbingspezialist und Profiler Thomas Müllersowie der Schweizer Mobbingexperte Klaus Schiller-Stutz, beide sind seit  Jahren anerkannte Experten und Gutachter in Sachen Mobbing.(4/5)

MfG

1)http://wp.me/puNcW-1O0

2)http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/polizeichefin-besucht-dienststelle/4611112.html

3)http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/polizisten-klagen-ueber-mobbing/4612968.html

4)http://wp.me/puNcW-1Ox

5)http://www.stop-mobbing.ch/