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Bespitzelung nach Stasimethoden, schwarze Akten, Polizei-Psychologe bestätigt

25. November 2010

Bespitzeln (intern)

Die Umgangsformen in der hessischen Polizei bestätigen mit Nachweisen, es gibt und gab ein „System Mobbing“  (1) das mit den Methoden der Stasi gearbeitet hat.

„Die Mobbing-Affäre bei der hessischen Polizei spitzt sich zu. Beamte sollen systematisch aus dem Dienst gedrängt worden sein“. (2)

Und das waren viele, 200 pro Jahr musste der Polizei-Psychologe so bearbeiten. Das System Mobbing blühte auf. „Bis zu 200 Beamte habe er pro Jahr beurteilen müssen, sagte der frühere Mitarbeiter des Zentralen Polizeipsychologischen Dienstes der hessischen Polizei (ZPD)“. (2)

Und das war nur bei der Polizei, von den anderen Behörden, wie den Finanzämtern liegt noch zu wenig an Aussagen von Ärzten, Psychologen und Gutachtern vor. „Wer hat wen unter Druck gesetzt?“ Einer hat sich von der oberen Etage des System Mobbing in Hessen abgesetzt, Ex-MP und CDU-Chef Koch, ist jetzt bei Bilfinger, mal sehen ob wir bald was von System Mobbing bei Bilfinger hören.

Und wir Deutschen lieben es heimliche Akten anzulegen, die sogenannten „Schwarzen Akten“, die gab es reichlich bei der hessischen Polizie, die Stasi hätte da noch was lernen können.

Meine „schwarze Akte bei der Post AG“ zum Beipsiel umfasste etwa 800 Seiten und wurde über 10 Jahre von Mitarbeitern aus Brandenburg regelrecht gepflegt und in immer neuen Varianten gesammelt. Gerichtsurteile konnten da keine Abhilfe schaffen, denn Vergleiche sind nicht einmal das Papier wert, auf dem sie geschrieben worden sind. Dazu muss man wissen, dass es in Brandenburg keine Überprüfung auf eine Stasitätigkeit gab, obwohl die Post in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts verbeamtet hat.

Ich weiß also, was diese Polizeibeamten im System Mobbing erlebt haben, übrigens hatte Hessen immer gute Kontakte zu Thüringen, einer Hochburg der „Jünger von Erich Mielke„. Viele Fragen also, die noch  nicht im Zusammenhang mit dem System Mobbing bei der Polizei erörtert wurden.

„So hätten Vorgesetzte in den Dienststellen im Vorfeld von Begutachtungen regelmäßig Unterlagen übersandt, die nicht Teil der Personalakte waren und die den betroffenen Polizisten nicht bekannt waren – sogenannte Schwarzakten„.(2)

Bespitzeln extern

Neu am System Mobbing bei der Polizei ist die Tatsache, dass neben der internen Bespitzelung im Sinne Erich Mielkes eine äußere Rundumbespitzelung durchgeführt worden ist. „Unter anderem seien dies Bespitzelungsprotokolle“ gewesen, die anhand von tagelangen und detaillierten Beobachtungen erstellt worden seien. „Da werden Menschen in die Verzweiflung getrieben, die sich zuvor mit der Polizei identifizierten, berichtet der Psychologe“. (2)

Diese Bespitzelung im Rahmen der „Krankheitskontrolle“ ist heute bei vielen Institutionen die Regel, sie endet oft nur vor der Wohnungstüre, erfolgt aber von Mo bis So durchgehend und umfassend. Parlamente haben sich mit diesem „Alltag der Bespitzelung von Bürgern“ bisher nicht beschäftigt, obwohl viele Abgeordnete das wissen oder selber Opfer wurden, wie im Fall des Piraten Tauss.

„Der SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel nannte die Situation in der hessischen Polizei gespenstisch“,(2) fordert das Ende aber nicht die Aufklärung und volle Rehabilitation der Opfer. Ähnlich äußern sich leider auch nur die GRÜNEN und dieLINKE. Haben die überhaupt verstanden um was es im System Mobbing ging und was die „Würde eines Menschen“ für ein Wert in unserem GG ist?

Und wie sich die Täter, Mittäter und Wegschauer die Aufklärung zum system Mobbing vorstellen, das belegt folgende Aussage des derzeitigen Innenministers von Hessen.

Vuvuzela der Opfer

„Konsequenzen aus den Vorgängen seien bereits angelaufen, etwa ein runder Tisch, der die Sachverhalte prüfen soll, oder ein neu eingesetzter Ansprechpartner für Polizisten. In hr1 bezeichnete es Rhein als bemerkenswerten Vorgang, dass ein ehemaliger Mitarbeiter öffentlich von Stasi-Methoden spreche, ohne diese Vorwürfe zu belegen. Das sind sehr vage Andeutungen, wenn sie aber zuträfen, sind das alles Sachverhalte, die ich nicht akzeptieren kann und will“.(2)

Und genau darum geht es, wer ist Beweispflichtig? Nicht die Opfer müssen nachweisen, dass sie fertig gemacht wurden, sondern anhand der vorliegenden Nachweise müssen die Täter in die Verantwortung genommen werden und ein runder Tisch bleibt wohl eine dubiose Einrichtung, denn diese Einrichtung war in einer Diktatur wie der DDR ein Fortschritt, in einer Demokratie ist diese Einrichtung eine Bankrotterklärung. Habermas hat das die „andere Zerstörung der Vernunft“ genannt, und das System Mobbing ist eine Variante dieser Zerstörung. Der EU-Gerichtshof sollte eigentlich schon längst in diesem Fall aktiv werden, nur dazu ist keine der „demokratischen Parteien“ von rechts bis links bereit, warum wohl? (3)

1)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/01/27/das-%E2%80%9Esystem-mobbing%E2%80%9Coder-wie-arbeitet-der-hessische-archipel-gulag/

https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/09/01/das-system-mobbing-des-herrn-thilo-sarrazin-wird-neu-aufgerollt/

2)http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&key=standard_document_40244527

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&type=a&msg=34954&mediakey=rubrik-nachrichten/20101124_willert_bespitzelung_audio_128k&key=standard_document_40244527

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&type=v&msg=34954&mediakey=fs/hessenschau/20101124_1930_polizeimobbing&key=standard_document_40244527

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?key=standard_document_40244527&jmpage=1&type=a&rubrik=34954&jm=5&mediakey=rubrik-nachrichten/20101124_rhein_audio_128k

3)http://www.zeit.de/1991/20/Die-andere-Zerstoerung-der-Vernunft*

„Die politische Kultur besteht aus einem verletzbaren Geflecht von Mentalitäten und Überzeugungen, die nicht durch administrative Maßnahmen erzeugt oder auch nur gesteuert werden können. Was wir beklagen, ist der rücksichtslose Umgang mit unwägbaren, schonungsbedürftigen moralischen und geistigen Ressourcen, die sich nur spontan und nicht auf dem Verordnungswege regenerieren können. Das Selbstverständnis, das politische Selbstbewußtsein einer Nation von Staatsbürgern bildet sich nur im Medium öffentlicher Kommunikation.

Firma Bettenwelt GmbH & Co.KG kündigt vier Betriebsräten

26. August 2010

In Deutschland geht ein Zeitgeist um den man als den Krieg in der Arbeitswelt um soziale Werte bezeichnen kann. Seit den Attacken des Rechtsanwaltes Helmut Naujoks (1) und seinem Schlachtruf von der Kündigung der Unkündbaren scheinen bei uns die Gesetze nicht einmal mehr das Papier wert zu sein, auf dem man sie geschrieben hat.

Nach den Vorfällen und Schikanen bei Burger King in Hamburg (2) wird nun am 30. August 2010 vor dem  Kasseler Arbeitsgericht ein Fall entschieden, den man als den „Sündenfall gegen das BetrVG“ in die Geschichtsbücher aufnehmen könnte.

Konkret geht es um die  Firma Bettenwelt GmbH & Co.KG – was für ein Name  in Homberg (Efze).und die fristlosen Kündigung von vier Betriebsräten.(3) Diese vier Arbeitnehmervertreter haben sich nicht wie üblich mit Kaffee- und Kuchenfesten zufrieden gegeben, sondern sich für die 128 Arbeitnehmer der „Homberger Logistikfirma Bettenwelt GmbH“ eingesetzt, die „zum dänischen JYSK-Konzern“ gehört, der wiederum „die Filialen des Dänischen Bettenlagers“ beliefert. (3)

Dort kam es dann in Homberg zu einem Vorfall, bei dem man nur staunen kann, welche Praktiken Unternehmer so anwenden, um Beschäftigte los zu werden. “ Januar dieses Jahres wollte (man) einem Mitarbeiter kündigen und hatte dazu in unzulässiger Weise Daten des Zugangskontrollsystems verwandt. Der Betriebsrat hatte dies moniert und den Arbeitgeber aufgefordert, diese Form der Überwachung der Mitarbeiter einzustellen“. (3)

Da die neue, schöne Bettenwelt in Homberg schon lange durch die „Verweigerung  von tariflicher Bezahlung, ..  den Einsatz von Leiharbeit und Fremdfirmen, ..  Leistungskontrollen, Abmahnungen  und Kündigungen“ in Unordnung war, hat sich der “ Betriebsrat (zu) einer Stellungnahme … hinreißen lassen, in der er Vergleiche mit Stasi-Methoden anstellte. (4)

Die Quittung bekam er dafür prompt und ohne Vorwarnung wie das bei der „Stasi“ übrigens auch üblich war und drüber reden durfte man auch nicht, wenn man in der DDR lebte und ein Ossi war.

„Der Arbeitgeber sah sich durch die  Stellungnahme des Betriebsrats in die Nähe der Verwendung von Stasi-Methoden gerückt und sieht den Tatbestand der Beleidigung als gegeben. Das Vertrauensverhältnis sei gestört und dies rechtfertige die fristlosen Kündigungen„. (3)

Die Gewerkschaft hat nun mal Ausnahmsweise auch eine eigene Meinung und lässt diesmal wenigstens die Opfer nicht im Regen stehen. „Hier wurde ganz klar ein Vorwand gesucht und gefunden, unliebsame Betriebsräte loszuwerden, schätzt die für den Handel zuständige Gewerkschaftssekretärin Mechthild Middeke ein“. (3)

Nun also wird am 30.08.2010 vor dem Arbeitsgericht Kassel entschieden, ob die „Kündigung des Betriebsratsvorsitzenden Gerd Pfeiffer rechtens ist“. (3) Das Urteil hat dann Präzedenzcharakter für seine drei Mitstreiter. Den Prozess sollte man sich nicht entgehen lassen.

Letzte Änderung am 20.08.2015

1)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/tag/arbeitgeberanwalt-helmut-naujoks/

2)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/08/24/bei-burger-king-in-hamburg-wird-absurd-gemobbt/

3)http://nh24.de/index.php?option=com_content&task=view&id=35728&Itemid=63&show=1

4)http://nh24.de/index.php?option=com_content&view=article&id=33205:stasi-vergleich-betriebsraete-erhalten-fristlose-kuendigung&catid=21:allgemeines-aus-der-politik-und-wirtschaft&Itemid=63