Posts Tagged ‘Seuche Mobbing’

Mobbingopfer Felicia Garcia, 15 Jahre, sprang in den Tod

26. Oktober 2012

Und wieder hat die Grausamkeit der sozialen Seuche Mobbing ein Leben gefordert. „Felicia Garcia„, 15 Jahre alt, lebte in Staten Island und hinterließ eine Botschaft bevor sie sich das Leben nahm: “I can’t. I’m done. I give up.” (1)

61679949-p-590_450Als Grund für die Mobbing-Attacken galt wohl ihr Aussehen. „She got bullied in the school, especially by the football players, because she looked different and had piercings, said senior Amanda Liquori“. (1)

Felicia ist am Ende ihrer Mobbingtortour von einer Brücke vor einen einfahrenden Zug gesprungen und wird nie wieder nach Hause kommen. „The station platform was packed with fellow students from Tottenville HS at around 3:15pm, when a sobbing Garcia suddenly broke away and jumped“. (1)

Und obwohl Felicia sich wehren wollte und Hilfe suchte, gab es für sie am Ende nur noch die grausame Lösung des Suizids. Offenbar hat ihre Umwelt die Mobbing-Attacken gegen sie einfach unterschätzt oder wollte das ganze Ausmaß der Hassattacken nicht wahr haben.

„Felicia had reported the taunts to an administrator, who arranged mediation sessions between Felicia and the boys she said were harassing her„. (2)

Nun ermittelt die Polizei und wir müssen wieder feststellen, offenbar lässt sich die Seuche Mobbing nicht mehr stoppen.  „Police are now investigating her death“.(2)

1)http://globalgrind.com/news/felicia-garcia-bullied-teen-jumps-front-train-photos-staten-island

2)http://www.nytimes.com/2012/10/26/nyregion/suicide-of-staten-island-girl-is-blamed-on-bullying.html?_r=0

Bundesrichter Thomas Fischer wurde fertiggemacht, also gemobbt

18. Oktober 2011

"Ich & Ich", nur wer ist hier der Richter bitte?

„Opfer ist in einer freien Gesellschaft nicht mehr, wer erniedrigt wird, sondern wer in seine Erniedrigung nicht einwilligt

Bei uns tun sich alle schwer, die eigentlich unsere Verbündte im Kampf gegen die Seuche Mobbing* sein müssten, das Wort auch zu benutzen. Warum? Diese Frage konnte mir noch keiner beantworten.

Auch im Fall des Mobbing-Opfers und Bundesrichter Thomas Fischer schreibt  Sabine Rückert in der ZEIT einen hoch brisanten und äußerst wichtigen Artikel über das „Fertigmachen“ eines angesehenen Spitzenjuristen ohne auch nur einmal von „Mobbing“ zu reden oder zu schreiben. Das ist schon eine Kunstform von Journalismus mit der goldenen Schere im Kopf, die man erst mal beherrschen muss. Erich Mielke hat von so einer Funktion der „goldenen Schere“ immer geträumt, wenn sie in der DDR auch aus Plaste und Elaste aus Schkopau war.

Und dabei sind die Punkte, mit denen man den Bundesrichter Fischer „fertig“ machen will, nichts Neues im Reportaire der Mobber. „In den Fachkreisen von Strafrechtlern ist er, seines Wissens und seiner Originalität wegen, eine Berühmtheit – was für einen Richter ungewöhnlich ist und beim BGH auch nicht jedem gefällt“. Kreative Menschen sind schnell Opfer und wer noch einen „unverblümte Stil“ hat, der wird sehr leicht zur Zielscheibe der Mobbing-Giftpfeile.

Und wenn einer eine Aussage wie diese formuliert, „Opfer ist in einer freien Gesellschaft nicht mehr, wer erniedrigt wird, sondern wer in seine Erniedrigung nicht einwilligt„, der muss mit allem rechnen wie eben die Opfer in einer freien Gesellschaft, auch die Mobbing-Opfer, um es mal auf den Punkt zu bringen. Und der Bundesrichter Thomas Fischer hat wohl seiner „Erniedrigung nicht einwilligt“. (1)

Nur eines ist am Fall Thomas Fischer nicht ganz typisch, außer man kennt den „öffentlichen Dienst“ und den Größenwahn vieler Beamter, bei mir bewirbt sich keiner weg oder wohin, wo ich ihn nicht haben will. Man kann auch sagen, „Ich & Ich“ als Beamter kann eigentlich immer nur rechts sitzen von seinem Ich, oder?

„Auslöser der Kontroverse mit dem Präsidenten war Fischers Bewerbung auf den frei gewordenen Posten des Vorsitzenden Richters“, na also, da haben wir ja den alten Krieg im öffentlich, rechtlichen Raum wieder. Und würde ich es nicht besser wissen, würde ich mal kess behaupten, nur deutsche Beamten konnten Mobbing erfinden.

„Der große Streit im BGH liegt nun beim kleinen Verwaltungsgericht Karlsruhe. Wie die Sache ausgehen wird, ist offen“, und dabei geht es um so viel. Denn „sosehr der BGH-Präsident noch bis vor Kurzem Fischers Stareigenschaften gepriesen hat, inzwischen tut sich Tolksdorf schwer mit dessen offensiver Wirkung. Seine jüngste dienstliche Beurteilung vom 25. Februar 2011 fiel plötzlich für den Kandidaten verheerend aus. Er könne an seiner früheren, äußerst positiven Einschätzung nicht uneingeschränkt festhalten, schreibt (er) jetzt“. (1)

Auch solche verheeerende, dienstliche Beurteilungen sind im öffentlichen Dienst nichts unübliches, ja, man hat oft den Eindruck, als gehe es bei vielen Beamten nur darum, wer darf wem eine verheerende Beurteilung schreiben, oder kurz gesagt: Wer darf wem einen einschenken oder fertig machen?

Auf jeden Fall erkennen sich sicherlich viele Mobbing-Opfer in der Beurteilung von Jerzy Montag über den Bundesrichter wieder, „Fischer sei ein Idealist, er glaube daran, dass vor Gericht die echte Wahrheit ans Licht gebracht werden müsse“. Und daran wird Fischer genauso scheitern wie viele von uns Mobbing-Opfer, die nicht nur ein Arbeitsgerichtverfahren hatten, das mehr einem Jahrmarktdeal ähnelte als einem Prozess. Denn plötzlich haben viele von uns erkannt, hier geht es doch garnicht um „die echte Wahrheit“, hier geht es um „fertig machen“ oder einfach gesagt, um Mobbing. Und  Richter können auch mobben, und wie, nicht nur in Österreich. (2)

*We send out an SOS to Lady Gaga.

1) http://www.zeit.de/2011/41/DOS-BGH/komplettansicht

2)Mobbing-Opfer und Justizmitarbeiter Werner Burger erhält 12.000 Euro Schmerzensgeld

Mobbing kann zu Arthritis, Asthma und Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen

11. Oktober 2010

Prècaire

Mobbing ist immer auch eine Form der  sozialen Zurückweisung und je nach Heftigkeit der Attacken kann es  zu „Entzündungsreaktionen“ kommen „und so womöglich das Risiko für Arthritis, Asthma und Herz-Kreislauf-Erkrankungen  erhöhen“. (1)

Zu diesem Ergebnis kam ein US-Forschungsteam um Dr. Shelley E. Taylor von der „University of California, Los Angeles“. (2)

Das Forscherteam hat 124 Probanden „vor abweisenden Zuhörern improvisierte Vorträge halten und Rechenaufgaben lösen“ lassen, „während ein sichtlich genervter Prüfer sie zu mehr Tempo drängte“. (1)

„Nach dem Experiment war die Konzentration zweier Entzündungsmarker im Speichel der Probanden deutlich erhöht. Das Ergebnis korrelierte mit einer gesteigerten Aktivität in zwei Hirnregionen, die bei der Verarbeitung von sozialem Stress und negativen Gefühlen eine Rolle spielen. Beide Befunde zusammen deuten darauf hin, dass die Anfälligkeit für entzündungsbedingte Krankheiten durch Mobbing wächst.“. (1)

Eine Studie die wieder einmal zeigt, zu welch verheerenden Folgen Mobbing führen kann und welche Kosten bei solchen Krankheitsbildern entstehen können, kann man nur erahnen. In Deutschland leidet das Gesundheitswesen an der Seuche Mobbing, ohnen sie wären die Kosten um eine zweitsellige Milliardensumme geringer und die ganze Röslershow könnten wir uns ersparen.

Stop Mobbing, spart Kosten im Gesundheitswesen kann man da nur noch sagen und fordern, doch welcher Politiker versteht schon Zusammenhänge?

1)http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-73290193.html

2)http://shelley.taylor.socialpsychology.org/