Ein Essay von Philip Pursch zum Thema: Mobbing in der Schule. Man wird beim Lesen den Eindruck nicht los, hier will einer einfach verharmlosen, was diesem Land schon klängst über den Kopf gewachsen ist, Mobbing an der Schule.
Das Motto lautet, wird ja doch nicht so schlimm sein. Diese urdeutsche Verhermlosungs- und Verleugungsstrategie ist uns mit dem Ende des Faschismus ins Blut übergegangen, wie das Fegefeuer als Weg zum Paradies dient. Nach 1945 gab es nur eine Philosophie, nicvht darüber Nachdenken, nicht darüber Reden und nicht das Thema ansprechen, dann merkt schon keiner, was wir gemacht haben.
Hier das Essay:
>>Das Wort Mobbing ist in aller Munde. Zeitschriften berichten darüber, Bücher geben Ratschläge für „Gemobbte“ und im Fernsehen und Internet werden Gesprächsforen dazu angeboten. Mobbing gibt es überall und man kann sagen, dass es zu einer Art Volkssport geworden ist. Insbesondere durch den Konkurrenzkampf in vielen Berufen scheint es ein prägender Faktor in unserer Gesellschaft geworden zu sein.
Die Situation .. zunächst einmal an einem Beispiel geschildert: Der Spiegel veröffentlichte einen Artikel mit der Überschrift „Was da abläuft, ist extrem“, der sich mit der Problematik des Mobbings im Schulbereich auseinandersetzt. Ein Schüler wird gemobbt und gehänselt, weil er „No-Name-Kleider“ trägt. Schüler werden auch wegen des „Andersseins“ durch persönliche Merkmale, wie zum Beispiel eine große Nase oder weil man lispelt, gemobbt. Ist diese Beispiel nur ein Einzelfall? Eher nicht. Heute Morgen habe ich in einem kleinen Artikel im Offenburger Tageblatt gelesen, dass eine Krankenschwester von einem Krankenpfleger gemobbt wurde. Da stellt man sich die Frage: Was ist Mobbing eigentlich? Ist Mobbing wirklich so schlimm? Machen da nicht viele aus einer Mücke einen Elefanten? Und wenn das ganze eine Mücke sein sollte: Mückenstiche sind nicht nur lästig, sie sind bisweilen auch sehr gefährlich, in manchen Fällen sogar tödlich. Aber jetzt zurück zur Frage, was denn Mobbing eigentlich ist. Der Begriff ist sehr neu und wurde erst vor einigen Jahren als ein Art Psychoterror definiert, der sich von dem Englischen „to mob“, was so viel wie anpöbeln bedeutet, ableitet. Mobbing ist ein andauerndes und systematisches Drangsalieren. Aber wer genau sind die Mobber? Und wer wird gemobbt? Gibt es verschiedene Arten von Mobbing? Und wenn ja, welche? Laut einer Statistik wird an deutschen Schulen einer von zehn Schüler gemobbt und mehr als einer von zehn mobbt selber. Kein gutes Bild, was die deutsche Jugend da zeigt. Man kann Mobbing in verschiedene Arten unterteilen. Da gibt es zum Beispiel die gewalttätige Art, die eher Jungs „bevorzugen“. Diese
äußert sich durch Erpressungen, Sachbeschädigungen und körperliche Gewalt. Mädchen dagegen wenden lieber die „weichen“ Arten, wie zum Beispiel hänseln oder das Mobben wegen der Kleider oder des Aussehens an. Als ich mich zu Hause mit den Mobbingarten weiter auseinandersetzte, fiel mir auf, dass sich manche Mobbingopfer die Probleme selbst zuzuschreiben haben. Die Gruppe der sogenannten „Streber“ ist dafür ein gutes Beispiel, wobei ich nicht sagen möchte, dass jemand wegen seiner Hilfsbereitschaft oder wegen seiner guten Schulnoten gemobbt oder gehänselt wird. Die Zielgruppe sind da eher die Leute, die bei der Begegnung mit Lehrern eine Schleimspur hinterlassen und eine Überheblichkeit den Schülern gegenüber an den Tag legen, die den Unterricht nicht in diesem Maße mitverfolgen können. Damit will ich Mobbing nicht als Reaktion auf dieses Verhalten zurückführen, da es viele Gemeinheiten hat. Trotzdem sollte man sich im Klaren sein, dass auch jede Auswirkung auf einer Ursache beruht. Die Problematik von Mobbing an Schulen und die daraus resultierenden Folgen, die sehr schlimm für die „Gemobbten“ sind, sollte man verringern oder sogar ganz wegschaffen. An vielen Schulen hat sich in diesem Bereich schon einiges getan. Die Anzahl der Aufsichtspersonen in den Pausen hat sich zum Beispiel schon erhöht. Eine weitere Maßnahme kann auch die Umgestaltung der Pausen sein. An den meisten Schulen rennen die Schüler in den Großen Pausen aus dem Schulgebäude und wissen nichts Besseres mit ihrer Zeit anzufangen, als auf Mitschüler loszugehen und sie verbal zu attackieren. Verschiedene Spiele, bei denen sich die Schüler beschäftigen, würden dies sicherlich vermeiden. Das Thema Mobbing sollte von den Lehrern auch öfters in der Klasse behandelt und diskutiert werden. Da fällt mir aber gerade auf, dass die Lehrer nicht gerade unbeteiligt
sind, was das Mobben von Schülern betrifft. Sehr häufig kommt es nämlich vor, dass die Lehrer einzelne Schüler bewerten. Dies tun sie nicht nur anhand von Noten, sondern auch durch die Gestik oder Mimik, abfällige Gesten oder Spitznamen. Das alles vermittelt dem Schüler ein Beziehungsbild seiner Leistung und damit seiner Person. Allein die Bemerkung „Du bist nicht gut genug!“, die ein großer Teil von Schüler immer wieder als Rückmeldung erhält, wie die Pisa-Studie belegt hat, kann Schüler verletzen. Die Abwertung eines Schülers durch den Lehrer veranlasst dann viele Mitschüler dazu, ihn zu mobben. Kurz: Der Lehrer trägt dazu bei, dass ein Schüler gemobbt wird. Trotzdem sollten sich alle Lehrer und Schüler genaustens mit dem sehr heiklen Thema Mobbing auseinandersetzen und nicht immer wegschauen. Nur so kann man eine Verbesserung des Schulklimas erwarten. Macht die Augen auf und schaut nicht weg! (1)
Punkte: 8 aus einer Kritik an dem Essay.
Inhaltlich war der Essay phasenweise ganz interessant, sprachlich mitunter etwas unklar formuliert. Etwas mehr stilistische Kreativität hätte ich mir schon gewünscht. Es bleibt doch stark im sachlichen Bereich, was Sie zu dem Thema schreiben. Erfreulich wenige Fehler!“ (1)
Letztendlich handelt es sich weniger um einen Essay als um die Sammlung von Ansichten zu einem Thema voller Sprengstoff.
1)http://www.ks-og.de/projekte/Essayprojekt/Mobbing2/Essay.htm