Posts Tagged ‘Schülermobbing’

Ein Schüler wird gemobbt, ein Essay

5. Januar 2010

Aylin, will eine deutsche Muslim ohne Kopftuch sein.

Ein Essay von Philip Pursch zum Thema: Mobbing in der Schule. Man wird beim Lesen den Eindruck nicht los, hier will einer einfach verharmlosen, was diesem Land schon klängst über den Kopf gewachsen ist, Mobbing an der Schule.

Das Motto lautet, wird ja doch nicht so schlimm sein. Diese urdeutsche Verhermlosungs- und Verleugungsstrategie ist uns mit dem Ende des Faschismus ins Blut übergegangen, wie das Fegefeuer als Weg zum Paradies dient. Nach 1945 gab es nur eine Philosophie, nicvht darüber Nachdenken, nicht darüber Reden und nicht das Thema ansprechen, dann merkt schon keiner, was wir gemacht haben.

Hier das Essay:

Mobbing- und Brandopfer Stefan K.

>>Das Wort Mobbing ist in aller Munde. Zeitschriften berichten darüber, Bücher geben Ratschläge für „Gemobbte“ und im Fernsehen und Internet werden Gesprächsforen dazu angeboten. Mobbing gibt es überall und man kann sagen, dass es zu einer Art Volkssport geworden ist. Insbesondere durch den Konkurrenzkampf in vielen Berufen scheint es ein prägender Faktor in unserer Gesellschaft geworden zu sein.

Die Situation .. zunächst einmal an einem Beispiel geschildert: Der Spiegel veröffentlichte einen Artikel mit der Überschrift „Was da abläuft, ist extrem“, der sich mit der Problematik des Mobbings im Schulbereich auseinandersetzt. Ein Schüler wird gemobbt und gehänselt, weil er „No-Name-Kleider“ trägt. Schüler werden auch wegen des „Andersseins“ durch persönliche Merkmale, wie zum Beispiel eine große Nase oder weil man lispelt, gemobbt. Ist diese Beispiel nur ein Einzelfall? Eher nicht. Heute Morgen habe ich in einem kleinen Artikel im Offenburger Tageblatt gelesen, dass eine Krankenschwester von einem Krankenpfleger gemobbt wurde. Da stellt man sich die Frage: Was ist Mobbing eigentlich? Ist Mobbing wirklich so schlimm? Machen da nicht viele aus einer Mücke einen Elefanten? Und wenn das ganze eine Mücke sein sollte: Mückenstiche sind nicht nur lästig, sie sind bisweilen auch sehr gefährlich, in manchen Fällen sogar tödlich. Aber jetzt zurück zur Frage, was denn Mobbing eigentlich ist. Der Begriff ist sehr neu und wurde erst vor einigen Jahren als ein Art Psychoterror definiert, der sich von dem Englischen „to mob“, was so viel wie anpöbeln bedeutet, ableitet. Mobbing ist ein andauerndes und systematisches Drangsalieren. Aber wer genau sind die Mobber? Und wer wird gemobbt? Gibt es verschiedene Arten von Mobbing? Und wenn ja, welche? Laut einer Statistik wird an deutschen Schulen einer von zehn Schüler gemobbt und mehr als einer von zehn mobbt selber. Kein gutes Bild, was die deutsche Jugend da zeigt. Man kann Mobbing in verschiedene Arten unterteilen. Da gibt es zum Beispiel die gewalttätige Art, die eher Jungs „bevorzugen“. Diese

Täter, Opfer Dialog

äußert sich durch Erpressungen, Sachbeschädigungen und körperliche Gewalt. Mädchen dagegen wenden lieber die „weichen“ Arten, wie zum Beispiel hänseln oder das Mobben wegen der Kleider oder des Aussehens an. Als ich mich zu Hause mit den Mobbingarten weiter auseinandersetzte, fiel mir auf, dass sich manche Mobbingopfer die Probleme selbst zuzuschreiben haben. Die Gruppe der sogenannten „Streber“ ist dafür ein gutes Beispiel, wobei ich nicht sagen möchte, dass jemand wegen seiner Hilfsbereitschaft oder wegen seiner guten Schulnoten gemobbt oder gehänselt wird. Die Zielgruppe sind da eher die Leute, die bei der Begegnung mit Lehrern eine Schleimspur hinterlassen und eine Überheblichkeit den Schülern gegenüber an den Tag legen, die den Unterricht nicht in diesem Maße mitverfolgen können. Damit will ich Mobbing nicht als Reaktion auf dieses Verhalten zurückführen, da es viele Gemeinheiten hat. Trotzdem sollte man sich im Klaren sein, dass auch jede Auswirkung auf einer Ursache beruht. Die Problematik von Mobbing an Schulen und die daraus resultierenden Folgen, die sehr schlimm für die „Gemobbten“ sind, sollte man verringern oder sogar ganz wegschaffen. An vielen Schulen hat sich in diesem Bereich schon einiges getan. Die Anzahl der Aufsichtspersonen in den Pausen hat sich zum Beispiel schon erhöht. Eine weitere Maßnahme kann auch die Umgestaltung der Pausen sein. An den meisten Schulen rennen die Schüler in den Großen Pausen aus dem Schulgebäude und wissen nichts Besseres mit ihrer Zeit anzufangen, als auf Mitschüler loszugehen und sie verbal zu attackieren. Verschiedene Spiele, bei denen sich die Schüler beschäftigen, würden dies sicherlich vermeiden. Das Thema Mobbing sollte von den Lehrern auch öfters in der Klasse behandelt und diskutiert werden. Da fällt mir aber gerade auf, dass die Lehrer nicht gerade unbeteiligt

Auto eines Mobbingopfers

sind, was das Mobben von Schülern betrifft. Sehr häufig kommt es nämlich vor, dass die Lehrer einzelne Schüler bewerten. Dies tun sie nicht nur anhand von Noten, sondern auch durch die Gestik oder Mimik, abfällige Gesten oder Spitznamen. Das alles vermittelt dem Schüler ein Beziehungsbild seiner Leistung und damit seiner Person. Allein die Bemerkung „Du bist nicht gut genug!“, die ein großer Teil von Schüler immer wieder als Rückmeldung erhält, wie die Pisa-Studie belegt hat, kann Schüler verletzen. Die Abwertung eines Schülers durch den Lehrer veranlasst dann viele Mitschüler dazu, ihn zu mobben. Kurz: Der Lehrer trägt dazu bei, dass ein Schüler gemobbt wird. Trotzdem sollten sich alle Lehrer und Schüler genaustens mit dem sehr heiklen Thema Mobbing auseinandersetzen und nicht immer wegschauen. Nur so kann man eine Verbesserung des Schulklimas erwarten. Macht die Augen auf und schaut nicht weg! (1)

Punkte: 8 aus einer Kritik an dem Essay.

Gefälligkeitsgutachten

Inhaltlich war der Essay phasenweise ganz interessant, sprachlich mitunter etwas unklar formuliert. Etwas mehr stilistische Kreativität hätte ich mir schon gewünscht. Es bleibt doch stark im sachlichen Bereich, was Sie zu dem Thema schreiben. Erfreulich wenige Fehler!“ (1)

Letztendlich handelt es sich weniger um einen Essay als um die Sammlung von Ansichten zu einem Thema voller Sprengstoff.

1)http://www.ks-og.de/projekte/Essayprojekt/Mobbing2/Essay.htm

Türkische Schüler und Schülerinnen mobben Aylin

15. Dezember 2009

Mobbing-Opfer Aylin

Wenn Aylin, eine junge türkisch-stämmige Schülerin zur Schule geht, dann stehen ihr die Haare zu berge. Sie will kein Kopftuch tragen, das Sysmbol streng gläubiger Muslime. Doch da bei uns in Deutschland ist das „Kopftuch“ schon längst zum Kriegschauplatz Nummer Eins dank der Haßprediger auf der einen wie der anderen Seite stigmatisiert worden und zwischen diesen Mühlensteinen werden die Freiheitsrechte und die Würde des Menschen  beerdigt.

Für die 14-jährige Aylin heißt das, „willst Du aussehen wie eine Deutsche?“; oder „das Kopftuch ist unsere Ehre – hast Du keine?“ Warum sollte Aylin keine Ehre haben, sie hat die vom GG geschützte „Würde des Menschen“, und das ist mehr wert als so was fragwürdiges wie eine Ehre von Mobbern.(1)  Die kopftuchtregenden Mobberinnen und jene Mobber ohne Namen haben keine Ehre und Würde, denn sie predigen Hass und bedienen sich der untersten Form menschlicher Umgangsformen, dem Mobbing.

Und da Aylins Mutter feststellen muß, dass „die Zahl der Kopftuchträgerinnen an Aylins Schule stetig steige und ihre Tochter sich schon einmal über dumme Bemerkungen beklagt habe“, scheint hier die Schulbehörde wie die Lehrerschaft zu versagen. Mit einem Mobbing-Verbot würde man hier schon längst mit dem Staastanwalt gegen die Täter vorgehen können. Doch unsere Politiker wollen ja kein Mobbing-Verbot, warum wohl?

Und die Hassprediger im Fall von Aylin könne nur deshalb ihr Unwesen treiben, weil Lehrer, also Beamte nicht bereit sind, das GG an ihrer Schule zu verteidigen, die Täter zu isolieren und die Staatsanwaltschft einzuschalten, denn Mobbing ist bekanntlich auch in Deutschland ein Straftatbestand, wenn man die Würde des Menschen beachtet, doch welcher Staatsanwalt macht das schon in Deutschland?

Im Fall Aylin kam es zum Fastenmonat dann zur Eskalation. >>“Deinen Eltern ist es wohl egal, wie über Dich geredet wird.“ Solche Mobbuingattacken und Hassangriffe sind heute Gang und Gebe. Die darauf angesprochene Aylin jedoch kämpfte mit den Tränen und sagte schließlich: „Es wird immer schlimmer. Und seit ich neulich im Ramadan mein Schulbrot ausgepackt habe, ist es ganz aus. Die Kopftuch-Mädels mobben mich total.“<< (1) Und hier ist nun die Frage erneut zu stellen, was machen die Lehrer an dieser Schule den ganzen Tag eigentlich? Haben wir eigentlich Staatsanwälte in Deutschland?

1)http://www.kybeline.com/2009/10/19/kopftuchloses-madchen-in-deutschland-von-turken-gemobbt/#more-7988

Bildungsministerium und Techniker Krankenkasse gegen Schülermobbing

12. November 2009

Gemeinsam gegen MobbingAn den Schulen findet Mobbing schon längst in ihrer härtesten Form statt, der Gewalt. Dem nun wollen die Landesvertretung Schleswig-Holstein und die Techniker Krankenkasse sich entgegen stellen. Ihr Projekt heißt: Mobbingfreie Schule – gemeinsam Klasse sein. (1)

>> Mobbing ist inzwischen leider ein Massenphänomen. Wenn es uns gelingt, an den Schulen eine Anti-Mobbing-Kultur zu etablieren, wenn wir unsere Kinder stark machen und sie dabei unterstützen, andere einzubeziehen statt einzelne auszugrenzen, haben wir viel erreicht“, erklärte Dr. Johann Brunkhorst, Leiter der TK-Landesvertretung Schleswig-Holstein. „Wichtig ist, dass alle an Schule Beteiligten – Schüler, Lehrer und Eltern – dabei an einem Strang ziehen. << (1)

Die Initiative ist nur zu begrüßen und zeigt einmal mehr, wie viele nun wachsam geworden ist, was nur nützlich sein kann im Kampf gegen Mobbing. (1)

1)http://bildungsklick.de/pm/70675/bildungsministerium-und-techniker-krankenkasse-starten-neues-projekt-zur-gewaltpraevention-an-schulen/

Schüler berichten über Mobbing

28. September 2009
Mein Büro, oder wenn man am Arbeitsplatz bespitzelt wird

Mein Büro, oder wenn man am Arbeitsplatz bespitzelt wird

Die Zahl der Opfer von Schülern wächst radikal und stetig. Doch viele Opfer beginnen nun über das Geschehene zu reden, schreiben und von daher ist das Internet eines der wichtigsten Oasen in einer „asozialen Welt“ der Hassprediger aus den  Chef- und Politikeretagen.

Mobbing-Schluß damit, ist eine der besten Internetseiten, in denen Opfer erzählen was ihnen angetan worden ist.

So etwa Ulrike [M 16]: „(I)ch wurde auch gemobbt, fast drei Jahre lang. Vor zwei Jahren hat es dann aufgehört. Ich habe jetzt aber immer noch ziehmlich Angst in manchen Situationen. Ich kann es gut nach voll ziehen wie man sich fühlt. wenn man gemobbt wird. Aber den Gemobbten kann ich ein paar Tipps geben: geht zum Lehrer und redet mit euren Eltern und sagt was los ist. Schluckt es bitte nicht einfach runter. Ich habe das gemacht und bekomme schon Panik wenn ich Mädchen die mich gemobbt haben heute noch auf der Staße sehe, obwohl ich weiß, dass sie mir nichts tun. Und schaut mal im Spiegel eure Haltung an. (lieb gemeint) Ihr solltet selbstsicher und selbstbewusst auftreten. Also Schultern zurück, Brust raus, Bauch rein und Kopf hoch! Schaut euch im Internet Beauty tipps an. Manche Kinder werden gemobbt, weil sie nicht so gut aussehen. Und zum Thema :Bin ich zu dick? Entweder die Leute nehmen euch wie ihr seit oder nicht! Ok abnehmen hat noch (fast) keinem geschadet. Aber wie heißt es so schön: Nicht Perfekt, aber Einzigartig. Ich habe einen Satz an den ich mich (fast) immer Halte: Big Girls don´t Cry! Was heißt: Große Mädchen weinen nicht!!! Ich habe gelernt das wenn man in der Öffentlichkeit weint, dann zeigt man Schwäche und wer Schwäche zeigt, der wird gemobbt!!! Also seid STARK und hab keine Angst den Mobbern die Stirn zu bieten!!! Liebe Grüße Ulrike.“

Letzte Änderungen am 22.09.2015

http://mobbing.seitenstark.de/index_k.asp?ext2=erzahl&themaid=1&yy=2009&mm=8

Mut oder eine Frage, sind Erwachsene nicht die Vorbilder bei Mobbing?

6. Juli 2009
Soldiner Kiez

Soldiner Kiez

Das Thema Schülermobbing und die Probleme die die Kinder und Jugendliche damit haben, tauchen immer öfters in der gesellschaftlichen Diskussion auf. Die Gewaltbereitschaft bei Mobbingtäter nimmt extrem zu und die Politiker können es nicht länger leugnen. So stellt eine Mutter im Blog „TV-Touring“ die Frage: Welcher Schüler ist mutig?

Ausgangspunkt sind systematische  Mobbingattacken gegen ihre 12 jährige Tochter. Gemobbt wird sie aktiv von zwei Mitschülerinnen. „Entweder ignorieren diese sie offenkundig oder die beiden tun aktiv Dinge, um sie vor Anderen bloß zu stellen, gemein und hinterhältig. Da die Schülerinnen in eine Klasse gehen, können sie sich nicht aus dem Wege gehen.“ Eine Situation die auch in der Arbeitswelt so gegeben sein könnte, wenn es um Geschäftsverteilungspläne und andere Mobbingmöglichkeiten geht wie die Arbeitszeitverordnung als weiteres Beispiel.

Mobbingerlebnis

Mobbingerlebnis

Und mit welcher Grausamkeit heute Kinder mobben zeigt ein Fall, den die Tochter ihrer Mutter erzählt hat: „Völlig entrüstet erzählte Anna-Lena den jüngsten Vorfall: Die beiden Mädchen haben ihr im Pausenhof ihr Brot abgenommen und sie ausgelacht, weil sie nun nichts mehr zum Essen hatte. Das Schlimmste an der Situation war für Anna-Lena, dass die anderen Schüler tatlos zuschauten, statt sich einzumischen.“ Und das genau ist der wunde Punkt in unserer Gesellschaft, die vielen, vielen Wegschauer und Nichteinmischer. Die 12 jährige Anna-Lena hat das richtig formuliert,was uns Mobbingopfer angetan wird, und das vor den Augen anderer, die einfach wegschauen. Die Macht der Täter wird dadurch fast grenzenlos und sie steigern deshalb auch regelmäßig ihrer Mobbingattacken bezüglich Grausamkeit und Hinterlistigkeit, denn es kann Ihnen ja nichts passieren.

Mein Büro, oder wenn man am Arbeitsplatz bespitzelt wird

Mein Büro, oder wenn man am Arbeitsplatz bespitzelt wird

Hier zeigt sich, wie in einer Gesellschaft sich mehr und mehr ein rechtsfreier Raum bildet. Und zurecht weist Anna-Lena und ihre Mutter daraufhin, um was es geht und was sich alle Opfer wünschen. „Zivilcourage nennt man das. Auf die innere Stimme hören und sich für Gerechtigkeit einsetzen. Immer wieder hört und ließt man in den Medien von Menschen, die ohne Rücksicht auf Konsequenzen für sich selbst den Mut aufbringen und helfen. Anna-Lena hätte sich die Unterstützung Ihrer Mitschüler und Mitschülerinnen gewünscht“. Was wir nicht brauchen, sind Richter und Staatsanwälte die nicht ermitteln und Mobbing nicht zur Kenntnis nehmen wollen, Politiker die Wegschauen oder sich nicht Einmischen wollen und einfach nichts tun, und eben die vielen anderen Wegschauer und Nichteinmischer.

Und Kinder lernen nun mal von uns Erwachsenen, wie man sich verhält. Ob nun die Erwachsenen Täter, Opfer, Nichteinmischer oder Wegschauer sind. Ändert sich die Welt der Erwachsenen, so ändert sich auch die Welt der Kinder.

Letzte Änderung am 21.07.2015

Lehrer kommt zentrale Rolle beim Schülermobbing zu.

5. Juli 2009
Der Koffer im Kampf gegen Mobbing.

Der Koffer im Kampf gegen Mobbing.

In Baden-Württemberg hat man wohl nach den schrecklichen Ereignissen von Winnenden und den vielen verbalen Nachahmungsversuchen begriffen, man muss gegen Schülermobbing aktiv werden. Dazu gehört natürlich in erster Linie die Lehrerschaft, sie muss sich aktiv auf die Seiten der Opfer stellen und Täter ansprechen oder melden. Das ist Pflicht und gehört eigenlich zum Prinzip Fürsorge, aber heute ist das leider nicht mehr selbstverständlich. Denn vor Ort eskaliert die Lage. „Mobbing hat in letzter Zeit ganz intensive Formen angenommen, sagt Kurt Wörner. Er ist Schulleiter der Anne-Frank-Realschule in Laichingen.“

Deshalb wurde jetzt das Projekt „Mobbingfreie Schule – gemeinsam Klasse sein!“ ins Leben gerufen. Und die ersten Lehrer geben wenigstens zu, dass sie bei Mobbing überfordert sind. „Das könne bis hin zum Suizidversuch von Mobbingopfern führen, weiß der erfahrene Pädogoge. Das ufert aus, und wir Lehrer sind da völlig unerfahren und brauchen Hilfe von außen, erklärt er. Deshalb habe sich seine Einrichtung wie viele andere für das Projekt Mobbingfreie Schule – gemeinsam Klasse sein! beworben.

Mobbingerlebnis

Mobbingerlebnis

Dabei kann Baden-Württemberg auf die Erfahrungen des Projekts in zwei anderen Bundesländer zurückgreifen. „“Mit großem Erfolg“ ist die Kampagne in den vergangenen zwei Jahren bereits in Hamburg an zwölf Schulen getestet worden, erläutert das Kultusministerium. Auch Monika Beck teilt diese Einschätzung. Sie ist eine von rund 70 Gewaltpräventionsberatern in Baden-Württemberg.“ Und zu recht wird in dem Artikel  …festgestellt,
„die Anti-Mobbing-Arbeit müsse grundsätzlich Teil des Schulalltags werden“.

Man kann nur hoffen, dass nun eine nachhaltige Arbeit für die Schüler gemacht wird und nicht wieder Fachleute sich wegen Definitionen und Randprobleme streiten. Den Artikel von Anja Treiber in der Stuttgarter Zeitung ist sehr lesenwert.

Der Inhalte des Koffers bilden gute Grundlagen für eine Arbeit vo r Ort, nun müssen die Lehrer sie auch verwenden. man darf gespannt sein über den Verlauf des Projekts.

Letzte Änderung am 21.07.2015

Hilfe für Mobbing-Opfer, wenn auch nur eine kleine.

2. Juli 2009
Dein Kiez gegen Mobbing.

Dein Kiez gegen Mobbing.

Nicht nur im Süden wehrt man sich vermehrt gegen Mobbing. Auch im hohen Norden erkennt man die verheerende Wirkung von Mobbing gerade an unseren Schulen. Mobbing-Opfer müssen reden, denn sonst kann man ihnen nicht helfen. Bleibt zu hoffen, wenn sie reden, dass sie dann auch Hilfe bekommen, weil bisher hat man die Schüler mehr oder weniger alleine gelassen.

„Es geht darum, gemeinsam mit den Lehrern zu handeln und nicht mit dem Vorwurf zu kommen: >>Warum haben Sie nichts gemacht'<<, sagt Böhm. Weil Mobbing-Opfer nicht redeten, sei es für Lehrer sehr schwer, etwas mitzubekommen.“ Hoffentlich geschieht nicht das Gleiche wie an einer Ghettoschule in Berlin.

„Die Diskussion, die der Berliner Journalist Günar Balci mit der Neuköllner Ghettoschule angestoßen hat, zeigt im Verlauf der Diskussion über Ursachen und Umfang des Mobbing an unseren Schulen/Ghettoschulen das wahre Problem in dieser Gesellschaft. Wird ein Problem erkannt und in die Öffentlichkeit getragen, beginnen sich Beamte, Politiker und Täter darum zu streiten, wer Schuld hat. Und jeder weiß, an wen er seine Verantwortung abschieben kann.“

„Eine aktuelle Studie der Leuphana-Universität Lüneburg ergab, dass an weiterführenden Schulen fast jeder dritte Schüler (31,2 Prozent) schon einmal von Klassenkameraden schikaniert worden ist.“ Die Zahlen sind wohl eindeutig und die Politik ist schon längss gefordert. Zeit dass Politiker endlich etws tun, unsere Schüler haben das verdient, oder?

Letzte Änderung am 21.07.2015

Mobbing-Opfer sind einsam.

29. Juni 2009

So drückt es Kayleigh, 16 Jahre alt aus. Sie erzählt von ihrem Mobbingalltag in einer Schule in Thüringen. Auch dort wird zunehmend festgestellt, Mobbing breitet sich schneller aus als AIDS, die Pest oder die Schweinegrippe. Nur dagegen tun, das will keiner, weder Politiker, noch Lehrer und schon gar nicht die Staatsanwaltschaft. Sind wir wirklich so asozial dass wir unseren Kindern die Hilfe verwehren?

Ein Auszug aus Kayleighs Erzählungen:

„Dich machen wir fertig! – Mobbing in der Schule. Quelle: mdr.

Aus der Arbeitswelt ist das Phänomen längst bekannt. Doch Mobbing beginnt immer früher. Auch in Schulen ist dieser Psychoterror mittlerweile gang und gäbe. Die Betroffenen werden ausgegrenzt, angefeindet und verleumdet. Sie stehen den Aggressionen wehrlos gegenüber. Die Folgen können das ganze Leben verändern.Das Problem ist nicht neu. Schon immer gab es in Schulklassen den einen oder anderen Außenseiter. Jemanden, der zu dick war, der etwas langsam im Denken war, der aus einem schwierigen Elternhaus kam oder eine dicke Brille tragen musste. Irgendetwas fand sich immer und machte den oder die Ärmste(n) zum Gespött der Klasse. Solche Schüler gibt es auch heute noch, nur dass die Hänseleien ganz andere Dimensionen angenommen haben. Psychologen nennen das, was heute in den Klassenzimmern abläuft, “Mobbing”. Die meisten Lehrer sind damit völlig überfordert. Häufig wird den Opfern sogar gesagt, dass sie selbst dran schuld sind, wenn sie sich nicht anpassen.

 Aus dem Alltag eines Mobbing-Opfers:

Wohin?

Wohin?

Kayleigh ist 16. Gewalt und Ausgrenzung erlebt sie jeden Tag – mal mehr, mal weniger. Sie will nicht erkannt werden, aber sie möchte darüber sprechen, um anderen Mobbing-Opfern zu zeigen, dass sie nicht allein sind.“Ich kann ja mal meinen heutigen Tagesablauf beschreiben. Ich bin extra spät losgefahren, um den Leuten nicht zu begegnen, und dann wollte ich hoch in die Klasse, und dann kam ein Junge aus meiner Parallelklasse mir entgegen und der fing dann an rumzuschreien: ‘Die Geistesgestörte ist da, die Geistesgestörte ist da.’ In der 5. Stunde hatten wir Französisch und dann kam er in die Klasse und stellte sich vor mich mit nem nassen Schwamm und meinte: ‘Na, glaubst Du dass ich treffe?’ Und darauf meinte ich: ‘Ja, jeder würde aus so naher Entfernung treffen.’ Und der warf mir halt diesen nassen Schwamm komplett ins Gesicht und dann standen alle da und mussten lachen.”

Mobbing-Opfer sind einsam, niemand will etwas mit ihnen zu tun haben.Seit vier Jahren gibt es für Kayleigh immer wieder solche Horror-Tage. Die Demütigungen blieben nicht ohne Folgen. Das Mädchen, was einst eher zu mager war, hat durch den Kummer immer mehr gegessen und stark zugenommen. Als sie 15 war, begann sie sich zu “ritzen”. Mittlerweile lässt Kayleigh diese Art der Selbstverstümmelung sein.

Mobbing Improvisation 3

Mobbing Improvisation 3

Selbstverletzung und Ess-Störungen als Folge von Mobbing unter Gleichaltrigen sind Probleme, die Kinderpsychiater Christoph Möller kennt. Seine Erfahrungen zeigen, dass einige Mobbing-Opfer sogar noch weiter gehen. Im Extremfall kann das Mobbing zum Suizid führen. Die Opfer hätten einfach das Gefühl, dass es keine Hilfe, keinen Ausweg mehr gibt, so Möller.

Kann man sich wehren?
Die Jugendlichen sollen lernen, wieder selbstbewusst zu sein, damit sie sich gegen ihre Mobber zur Wehr setzen können. Doch das ist keine leichte Aufgabe, denn Mobbing gibt es inzwischen nicht nur auf dem Schulhof, sondern auch ganz öffentlich im Internet. So ist zum Beispiel das Netzwerk SchülerVZ, eine Internetplattform, ein netter Platz zum Plauschen. Eigentlich soll sie dazu dienen Freundschaften pflegen – und Gleichgesinnte zu treffen. Dort finden sich Kinder aber auch zu sogenannten Mobbergruppen zusammen. Öffentlich werden dann Unwahrheiten gepostet oder Hass-Statements verfasst. Ein Schüler berichtet:
“In diese ‘Mobbergruppen’ kann man eintreten und sich mit Leuten verabreden, um jemanden fertig zu machen. Man kann Bilder reinstellen und sich dann darüber lustig machen und man kann diese Person direkt beleidigen.”

Tomma, Schüler

Die Einträge kann jeder lesen, der im Schüler VZ angemeldet ist. Opfer können die Gruppen zwar dem Betreiber der Seite melden, doch jede gelöschte Mobbergruppe erscheint meistens unter anderem Namen wieder neu.

Bürostreit

Bürostreit

Auch Kayleigh ist im Schüler VZ angemeldet, und nicht jeder Eintrag in ihrem Gästebuch ist nett gemeint. Kayleigh versucht ihre Mobber zu ignorieren – das hilft am besten, sagt sie. In einem halben Jahr beginnen die Abschlussprüfungen. So lange muss sie noch durchhalten und dann hofft sie auf einen Neubeginn nach der Schule. Die psychischen Probleme aber werden sie wohl ein Leben lang verfolgen.

Tatort: Schulhaus. Dazugehören ist alles. Was ist Kindermobbing?
Das englische Verb “to mob” heißt übersetzt so viel wie anpöbeln und bedrängen. Das bedeutet Psychoterror mit Routine. Also keine alltäglichen Konflikte, sondern gezielte Verleumdungen, Demütigungen bis hin zu Drohungen und Gewaltanwendungen. Die gemobbten Kinder fühlen sich oft hilflos, ausgeliefert und allein gelassen. Sie sehen keine Chance der Situation zu entkommen, denn in der Schule sieht man sich täglich wieder. Aus anfangs eher harmlosen Hänseleien entsteht auf diese Weise soziale Ausgrenzung und seelische Qual. Oft gibt es keine Mitstreiter, denn niemand möchte sich mit einem Außenseiter solidarisieren. Man kann auch sagen, es fehlt ganz Generationen der Wert Zivilcourage, sich also nicht mit den asozialen Zuständen in der Gesellschaft, dem Arbeitsplatz oder der Schule abfinden.

Doch Zivilcourage steht in keinem Lehrplan, in keiner Vereidigungsformel und keinem Gesetz, nicht einmal das GG. Und dabei ist Zivilcourage so wichtig in einer Demokratie umd Misstände anzuprangern und letztendlich zu beseitigen. Im übrigen wird selbst an den Universitäten Zivilcourage nicht vermittelt, das nennen wir dann Ausbildung der Elite.

Letzte Änderung am 21.07.2015

Le

Letzte Änderung am 21.07.2015