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Lady Gaga, Born This Way, die unsägliche Bambi-Show und Mobber Bushido.

14. November 2011

Nachdem Lady Gaga für die Rechte von Homosexuellen sich stark gemacht hat, 2010 „besuchte sie den US- Staat Maine, um sich für Rechte homosexueller Soldaten einzusetzen“, hat sie sich nun im Kampf gegen Mobbing als Frau mit Moral und Zivilcourage einen Namen gemacht.

Lady Gaga hat zusammen mit der Universität Harvard und weiteren Organisationen eine Stiftung für Jugendliche gegründet. Born This Way heißt das Ganze und soll jungen Leuten den Rücken stärken. ..Das Ziel der Stiftung Born This Way (So geboren) (ist), Jugendlichen Selbstwertgefühl zu vermitteln. Auch sollten Kinder und Jugendliche vor Mobbing geschützt werden“. (1)

Letzter Auslöser für diese Stiftung in der sie, ihre „Mutter Cynthia Germanotta, die Stiftungen MacArthur und California Endowment und das Bergmann-Zentrum für Internet und Gesellschaft an der Universität Harvard“ im Vorstand sitzen, war der Suizid ihres Fans Jamey Rodemeyer, 14 Jahre alt. Jamey „war kein Teenager wie jeder andere. Nein, er hat sich früh um die Rechte von Bürgern und Schwule gekümmert, im Rahmen der Antimobbing-Kampagne It Gets Better ein Video gedreht und er hat aktiv über schwulenfeindliches Mobbing gebloggt“.(2) Lady Gaga gehörte zu seiner Libelings-Musikerin.

Weshalb man bei dem Wissen nun Lady Gaga von der ARD mit Bushido zusammen in eine Show mit Preisverleihung eingeladen hat, bleibt für mich immer ein Geheimnis, denn Bushido hasst Schwule und Frauen. „Du willst Respekt halt den Mund und hör zu! Dein Silikon gehört mir und meiner Crew, nur weil ich Rap bin bläst du meinen Schwanz …Wie du in deinem Bett sitzt, halbnackt du Dreckstück, ich wusste, dass du so bist, und jeden Dreck fickst, weil du eine Frau bist und man dir in den Bauch fickt, heisst es nicht, dass ich dich nicht schlage, bis du blau bist,“ so weit Bushido zum Umgang mit Frauen, und „Tunten“ will er eh „vergasen„(3)

Und wer denkt, Rap sei so, sollte mal bitte das Buch von 50 Cent lesen, einem Rapper aus der Heimat des Raps, der seine Songs nicht bei einer französischen Gothic-Band Dark Sanctuary abkupfert. “Das Hamburger Landgericht verurteilte den 31-Jährigen am Dienstag wegen entsprechender Plagiatsvorwürfe zur Zahlung eines Schadenersatzes an die Autoren in Höhe von 63 000 Euro.

Die Gothic-Band Dark Sanctuary hatte Bushido Urheberrechtsverletzungen vorgeworfen. Insgesamt gehe es um 28 Tonfolgen aus vier Alben der Franzosen aus den Jahren 1999 bis 2004, die leicht verändert in 16 Bushido-Titeln als sich ständig wiederholende Tonschleifen eingearbeitet worden sein sollen, hieß es weiter. Der Musiker war bei dem Verkündungstermin am Dienstag nicht anwesend“. (5)

Und wenn die WELT meint, er habe „eine Villa im bürgerlichsten Fleck Berlins, fährt ein ziemlich lautes Mercedes-Coupé und verdient als Unternehmer gutes Geld (Gemeint ist sein Klamottenladen am Alex) – mit Platten und Immobilien“, dann darf man sich wohl fragen, denn all das haben auch die Mafiabosse dritter Klasse aus Russland bei uns, sind sie auch ein Beispiel für gelungene Integration?

*We send out an SOS to Lady Gaga.

1)http://www.ovb-online.de/nachrichten/stars/lady-gaga-sagt-mobbing-kampf-1473193.html

2)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2011/09/22/mobbing-opfer-jamey-rodemeyer-14-beging-selbstmord/

3)http://tapferimnirgendwo.wordpress.com/2011/11/13/sehr-geehrte-mutter-von-bushido/#comment-7531

4) https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2011/11/14/rapper-gegen-mobbing-nicht-bushido-sondern-50-cent/

5)http://www.focus.de/kultur/musik/plagiatsvorwuerfe-bushido-hat-geklaut_aid_492412.html

Pharmakonzern diskriminiert nachweislich Frauen.

23. Mai 2010

Justiz ist eben nicht Justiz und Gerechtigkeit ist immer noch ein Fremdwort für viele Richter im globalen Dorf, gerade wenn man die Gilde der deutschen Richter nimmt.

Während im globalen Dorf es nicht einmal Regierungen mit ihren mächtigen Behörden schaffen, ein paar clevere Finanzjongleure zur Einhaltung von sozialen Mindeststandards zu bewegen, die deutsche Regierung macht dann immer einen auf „dicke Hose“ und spricht von Regeln, doch was sollen dann Regeln helfen, wenn Konzerne nicht einmal Gesetze einhalten.

Der neuste Fall des globalen Players Novartis, einem Pharmakonzern mit Stammsitz in der Schweiz macht dies deutlich. Obwohl auch in den USA die Diskriminierung von Frauen in der Arbeitswelt verboten ist, haben jetzt die Mitarbeiterinnen des Konzerns in New York ein legendäres Urteil erwirkt.

12 weibliche Mitarbeiterinnen gingen vor ein New Yorker Bundesbezirksgericht und die Geschworenen haben eines der wichtigsten Urteile in diesem Jahr oder Jahrzehnt gefällt. Novartis hat die Angestellten bei Beförderungen bewusst übergangen und muss jetzt 3,3 Millionen Euro Schadensersatz zahlen. (1)

Wobei noch Berufung eingelegt werden kann und nach Zeitungsberichten Novartis dies auch machen will oder anstrebt. Denn die 12 Frauen sind nur ein Teil einer Gruppe von Mitarbeitern der 5600 Beschäftigten in dem Pharmaunternehmen, die eine Sammelklage auf Schadensersatz inklusive Lohnausfälle und Boni-Zahlungen in Höhe von 200 Millionen anpeilen. Weiter soll das Pharmaunternehmen für gleiche Arbeit nicht den gleichen Lohn ausbezahlt und Schwangere benachteiligt haben.

Im Fall der 12 Mitarbeiterinnen, sah es das Gericht als erwiesen an, dass „das Pharmaunternehmen für gleiche Arbeit nicht den gleichen Lohn ausbezahlt und Schwangere benachteiligt“ hat. (1)

Eine Frau aus der Gruppe hat auch gegen den Konzern noch eine Sonderklage geführt, die eigentlich vom Inhalt her nur schocken kann und man sich fragen muss, was ist im globalen Dorf eigentlich alles möglich?

So wurde die Arbeit der Frau kritisiert, nachdem sie einen für den Konzern tätigen Arzt  wegen der „Vergewaltigung auf einem Betriebsausflug“ angezeigt hat. (2) Man glaubt es kaum, so hat doch ein Vorgesetzter die Frau bezichtigt, sie sei „Schuld für die Tat“, also Vergewaltigung. Und das Prinzip kennen wir aus den Mobbingfällen zur Genüge, da wird auch immer dem Opfer unterstellt, es sei selber Schuld und hätte die Mobbingattacken selber verursacht.

Aus den Opfern werden dann Täter gemacht, damit der Mob seine Hände in Unschuld waschen kann, ein Prinzip, nachdem man in Deutschland erfolgreich mobben und schikanieren kann, wie der Fall der Managerin Sedika Weingärtner zeigt, in dem ebenfalls eine Frau fertig gemacht wurde und das über Jahre hinweg.

In den USA scheint man zu mindestens als Opfer die Möglichkeit eines fairen Prozesses zu haben, denn offenbar kennt man dort keine Clearingstellen in der Schweiz, wie das in Deutschland wohl Gang und Gebe ist. Der Musterprozess der Managerin Sedika Weingärtner wird daher für alle Opfer von Diskriminierung am Arbeitsplatz und Mobbing zum Musterprozess. Das Urteil in der ersten Instanz wird vom Richter immer noch vor sich her geschoben, warum eigentlich, die Fakten liegen seit dem ersten Tag auf dem Tisch. (3)

Zurück in die USA, die Mitarbeiterin, die die Vergewaltigung an die Öffentlichkeit gebracht hat, erhielt vom Gericht eine „Schadenersatz von 540 000 Dollar“ zugesprochen, fragen sie mal Vergewaltigungsopfer in Deutschland, was sie bekommen haben? (2)

Zurecht verweist einer der Anwälte aus dem Gerichtsverfahren aus New York auf die zentrale Bedeutung dieses Verfahrens, dass eben Rechte nicht nur auf dem Papier stehen dürfen, sondern sie müssen gerade in der Arbeitswelt, in wir so viel kostbare Zeit unseres Lebens verbringen, auch real gelten und beachtet werden, auch von den Herren Managern, ob sie nun Amerikaner sind, oder Schweizer oder auch blonde sowie grauhaarige Deutsche.

„Das Urteil sende die deutliche Nachricht, dass Gleichstellung der Frau nicht nur auf Papier festgehalten werden könne, sondern im Betriebsalltag auch umgesetzt werden müsse, sagte David Sanford, einer der Hauptanwälte der Klägerinnen“. (1)

Und zu Recht fügt der Anwaltspartner von David Sanford, Steven Wittels hinzu, „auch der Novartis-Verwaltungsrat in der Schweiz müsse dem Urteil Beachtung schenken,… Was in Basel durchgehen möge, werde in New York nicht toleriert“. (1) Nun also sind die Arbeitsrechtler und Politiker in der Schweiz gefragt, hat dort die Frau die Gleichberechtigung oder ist sie nur die „Rippe von Adam“?

Mobbingerlebnis

Und da Novartis auch in Deutschland stark vertreten ist (4), muss man sich fragen, wie sieht es eigentlich dort mit der Einhaltung des AGG aus? Was macht eigentlich die Gewerkschaft dort, außer mit ihren Betriebsräten Kaffee und Kuchen zu konsumieren. Sinnigerweise ist die deutsche Zentrale von Novartis auch in Nürnberg, dort wo bei Siemens Sedika Weingärtner fertig gemacht worden ist und sich ein Richter im Gerichtsgebäude erhängt hat.

Erinnert sei auch an den Mobbingfall Hardy Riedel bei Playmobil, der bis heute noch auf sein Recht wartet und dem man auch ein faires Gerichtsverfahren verweigert hat.

So ziemlich harter Tobak was hier in der globalen Arbeitswelt abgeht, und man kann nur hoffen, dass die Medien über den Fall Novartis ausführlich berichten und auch mal bei der IG-Chemie (6) nachfragen, was die Mitarbeiterinnen dort so jeden Tag erleben. Investigativer Journalismus nennt sich so was übrigens.

1) http://bazonline.ch/wirtschaft/unternehmen-und-konjunktur/Geschworene-in-den-USA-Novartis-hat-Frauen-diskriminiert/story/15000916

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,695757,00.html

http://www.n24.de/news/newsitem_6071642.html

2) http://www.pressetrends.com/a/novartis+wegen+diskriminierung+vor+gericht

3) https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/01/21/sedika-weingartner-managerin-bei-siemens-wurde-7-jahre-lang-gemobbt/

http://www.sueddeutsche.de/karriere/managerin-verklagt-siemens-auslaendisch-weiblich-gemobbt-1.54727

http://www.wdr.de/tv/servicezeit/familie/sendungsbeitraege/2010/0317/03_mobbingprozess.jsp

4) http://www.novartis.de/kontakt.shtml

5) http://wir-zeitung.blogspot.com/2008/05/playmobil-und-der-fall-hardy-r.html

6) http://www.nuernberg.igbce.de/portal/site/nuernberg/