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Anti-Mobbing-Days und Theaterstücke im Emsbach- und Kreuztal

15. Juli 2010

Anti-Mobbing-Days

Sich gegen Mobbing wehren, nicht Wegschauen wie Politiker, Richter und Staatsanwälte, sondern gezielt einmischen und aufklären, das gehört heute wohl zum Glück  zum guten Ton an den Schulen. Gerade die Thematisierung von Mobbing, ihre verheerende Auswirkung auf die Opfer ist in den Bildungseinrichtungen unseres Landes mehr und mehr Selbstverpflichtung geworden.

Offensitclich zeigt sich aber auch hier ein Ost-Westgefälle, kaum sind Schulen aus den neuen Bundesländern vertreten, warum wohl?

„Rund 150 Kinder der Klassen 3 bis 6 der Schule im Emsbachtal*, Niederbrechen verfolgten im Rahmen der Anti-Mobbing-Days (1) in der Kulturhalle das Theaterstück Rausgemobbt.de“. (2)

Nur wer den Weg über die Öffentlichkeit hat eine Chance, das Thema auch bei den Hörner zu packen, viele Mobbing-Opfer haben das zu spät erkannt.

Theater gegen Mobbing

„Nach einer kurzen Begrüßung durch Schulleiter Bernd Steioff brachte «rausgemobbt.de» in einer äußerst kurzweiligen Inszenierung – einfühlsam und dennoch drastisch – die unterschiedlichen Beweggründe und Intentionen zum Thema Cyber-Mobbing auf den Punkt. In einer spannenden Geschichte beantworteten Marcus Klapproth, Veronika Franzen und Jaqueline Grygier-Bethke vom Tournee-Theater «cominc on» mit viel Gefühl und Musik die Fragen, was Cyber-Mobbing ist, wie es sich anfühlt und wo Betroffene Hilfe bekommen“. (1)

Und darum geht es bei den Theaterstücken über Mobbing fast immer, Mut zu machen, Zivilcourage zu wecken und den Betroffenen während doer hinterher zu zeigen, hier findet ihr Hilfe. Theater war schon immer ein Stück Lebenshilfe in der Aufarbeitung  von gesellschaftlichen Problemfelder, nur viele haben dass im Zeitalter von „public-viewing“ vergessen.

„Wie wichtig es ist, dieses Thema anzusprechen, zeigt, dass auf die Frage, wer von den Kindern das Internet nutzt, sich rund Dreiviertel meldeten; die meisten sind auch bei Facebook oder anderen sozialen Plattformen aktiv“. (1)

„Stark gegen Mobbing und Gewalt“ sind die Gesichter der Gegener von Mobbing „städtischen Gymnasiums Kreuztal„. (3)  Hier fanden sogar ein Projekt mit dem spannenden Namen „Theater gegen Mobbing und gegen die Entstehung von Gewalt“(4)  statt. „Als erste Schule im Siegerland nahm das Gymnasium an dem Projekt  teil“. (4)

„Ins Leben gerufen wurde diese Initiative vom Verein Talentino aus Netphen„. (4) Das Projekt will sich als Prophylaxe** verstehen, weil es keine aktuellen Mobbing-Fälle gibt und man erst gar nicht Mobbing zulassen will. Kluge Menschen die da im Kreuztal arbeiten und leben, denn wen die Fälle da sind, ist es eh zuspät, Vorbeugung ist wichtiger als Aufarbeitung.

„Reiner Schmidt von der Bürgerstiftung Siegen ergänzte: Die Gesellschaft muss wieder Zivilcourage und Empathie lernen. Dies wurde den Schülern der fünften Klassen bei einem Workshop vermittelt. Zunächst füllten die Schüler einen Fragebogen aus und schauten einen Film über Mobbing an. Danach spielten sie Szenen nach und klärten, wo etwas geändert und wie beim Mobbing eingegriffen werden kann“. (4)

Man kann eigentlich nur hoffen, dass die Wegschauer in den Ländern, welche für die Bildung zuständig sind, endlich mal „Sach- und Entgeltpreise“ für die besten Projekte und Anti-Mobbing-Days“ zur Verfügung stellen und die „Familienministerin (ohne Kind) in dieser Bundesregierung sich mal an die Spitze der Anti-Mobbing-Days stellt.

Auch Herr Wulff sollte nicht zu viele Preise an die „Millionäre aus der Fußball-Society“ dieses Landes verleihen, sondern mal die Anti-Mobbing-Initiativen vor Ort stärken, dich dazu fehlt dem Bundespräsidenten etwas, das man Bürgernähe nennt.

„Die Klassenlehrer haben das Projekt aus dem Hintergrund begleitet und beobachtet. Dies ist sehr wichtig, da sie nun wissen, wo sie im Unterricht bei Problemen ansetzen und einen Nutzen aus dem Workshop ziehen können, erklärte Renate Schmelzer„. (4)

1)http://www.fnp.de/nnp/region/lokales/mobbing-im-internet_rmn01.c.7947552.de.html

2)http://www.comic-on.de/pages/rausgemobbt.htm

*http://www.schule-im-emsbachtal.de/index.php?show=categories&cPath=1&cId=62&lang=de

3)http://www.gymnasium-kreuztal.de/

4)http://www.derwesten.de/staedte/kreuztal/Stark-gegen-Mobbing-und-Gewalt-id3235900.html

** Vorbeugung bei Krankheiten, http://de.wikipedia.org/wiki/Prophylaxe

Mobbing, integraler Bestandteil der deutschen Personalpolitik

28. Juni 2010

Mobbingopfer

Zurecht wird auf dem Blog „Ringvorsorge und Menschenrechtsverfahren auf das grundsätzliche Problem der Zunahme von Mobbingattacken  auf Mitarbeiter in den Unternehmen hingewiesen. Mobbing ist Teil der Personalpolitik geworden um zum Beispiel Mitarbeiter der Generation Plus 50 fertig zu machen, damit die kündigen oder gekündigt werden können.

„Mobbingopfer werden von den Berufsgenossenschaften und Arbeitsschutzbehörden trotz einschlägiger Schutzvorschriften  The Right to Health-UN Factsheet 31 und selbst von den Gerichten häufig allein gelassen und erfahren nicht nur dort eine Verschlimmerung ihrer gesundheitlichen Situation (weitere Psychiatrisierung und juristische Stigmatisierung, Amplifizierung des PTED), obwohl sie eigentlich nur ihr Recht auf körperliche Unversehrtheit in Anspruch nehmen wollen“. (1)

Und hier muss die Politik ansetzen, Mobbing muss in klare Gesetzestexte gegossen werden als das behandelt werden was es ist, kriminelle Psychoattacken auf die Gesundheit und die Würde der Opfer. Nicht die Therapie der Opfer muss der Ausgangspunkt sein, sondern die der Täter und vor der Therapie muss die Prophylaxe stehen. Nur so kann Mobbing zurück gedrängt werden.

Und es gilt der Grundsatz, Die Täter müssen die Kosten tragen und nicht die Solidargemeinschaft.

http://menschenrechtsverfahren.wordpress.com/mobbing-co/