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Esther Schapira, FS Politik u. Gesellschaft, Red. Zeitgeschichte, H.R. antwortet Harry Gambler

24. Dezember 2011

Nachdem Frau Schapira kurz vor Weihnachten Zeit gefunden hat, meine Mail (1) zur Sendereihe „Entweder Broder“ zu beantworten, gibt es nun einen Mailaustausch der informativen Art. (2) Wie immer veröffentliche ich natürlich die Mail von Frau Esther Schapira unzensiert, was beim SFB schon mal Probleme ergeben würde, wie der Fall Ken Jebsen zeigt. (2)

„Sehr geehrter Herr Gambler,

Sie möchten meine Mail an Sie veröffentlichen? Sie vielleicht auch zitieren? Vielleicht zitiert sie ja dann auch ein anderer Leser, vielleicht ein Wirrkopf, der Amok läuft und meint, sich auf mich beziehen zu können. Ausschließen lassen sich solche Folgen nie und in Zeiten des Internets schon gar nicht.

Ich könnte mich dagegen so wenig wehren wie Henryk M. Broder oder einer der anderen, die Breivik in seinem „Manifest“ zitiert. Noch immer finde ich es im Übrigen befremdlich, dass Briefe nicht mehr privat sind, elektronische schon gar nicht, sondern zuweilen ungefragt Online gestellt und  damit öffentlich werden.

So wie Sie es jetzt mit meiner Mail machen und so wie der Briefwechsel von Ken Jebsen mit einem Hörer öffentlich wurde. Der RBB hat diesen Vorgang genauestens geprüft und ist dann nach genauer Abwägung zur Entscheidung gekommen. Ich kenne den Fall nicht im Detail und kann mich deshalb auch nur eingeschränkt äußern.

Für eine deutschlandweite Debatte, wie Sie sie vorschlagen, scheint mir der Fall Ken Jebsen aber ohnehin nicht bedeutend genug. In Berlin und in einer kleinen bundesweiten Schar seiner Fans mag er als Moderator eine Größe sein, aber ich bin sicher, dass das Gros unserer Zuschauer nicht einmal den Namen kennt, geschweige denn den Fall.

Die Zuschrift des Kollegen Jebsen an den Hörer, die ich gelesen habe, scheint mir zudem in der Tat sehr wirr. Und warum sollte Henryk M. Broder ihn nicht als Antisemiten bezeichnen dürfen, wenn er der Meinung ist, dass er einer ist und dies auch begründet? Vielleicht sollten Sie sich einmal eingehender mit der Frage und der Definition des Antisemitismus beschäftigen.

Die Schriften Ludwig Börnes wären dafür übrigens ein guter Anfang. Und dass Ihnen der Name Prof. Udo Steinbachs nichts sagt, ist sicher kein Problem, zeigt aber, dass Sie unsere Reihe „Entweder Broder“ nur teilweise gesehen haben. Vermutlich könnten Sie die Folge bei youtube sehen. Dann wüssten Sie, warum ich mich in meiner Mail an Sie darauf bezogen habe.

Ich wünsche Ihnen frohe Weihnachten und bitte um Verständnis, dass ich unsere Korrespondenz damit beschließen muss.
Mit besten Grüßen
Esther Schapira
FS Politik u. Gesellschaft
Red. Zeitgeschichte
Hessischer Rundfunk“.
Meine Antwort auf diese Mail werde ich gerne zu den Weihnachtsfeiertagen veröffentlichen.
(Letzte Änderung 29.12.2014)

1)http://wp.me/puNcW-21w

2)http://wp.me/puNcW-21C