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Mobbing ist Alltag im britischen Gesundheitswesen

11. Juli 2013

Eigentlich sollte es in einem Gesundheitssystem um das Wohl und die Genesung des Menschen gehen und nicht um Schikane und Mobbing.
Eine Untersuchung des British Medical Journals unter 3.000 Mitarbeiter des britischen Gesundheitswesens ergab ein erschreckendes Bild. „19,9 Prozent“ der Befragten gab an, „in den vergangenen sechs Monaten von Kollegen schikaniert oder gemobbt worden zu sein, in einer Häufigkeit von „selten“ bis „täglich“. (1)
Zu den Befragten gehörten alle Kategorien, „der Hauptanteil bestand aber aus Unterstützungspersonal, Arztanwärtern und Pflegepersonal. 43 Prozent hatten erlebt, wie andere Mitarbeiter Opfer von Schikane wurden“. (1)
Typische Mobbingattacken waren „nicht zu bewältigende Arbeitsanforderungen, das Zurückhalten von Schlüsselinformationen, öffentliche Demütigung, absichtliches Ignorieren und Anschreien“. (1)
Zur Wehr setzen sahen nur „zwischen 2,7 und 14 Prozent der Betroffenen“ als Lösung an, die Mehrheit glaubt nicht an eine Änderung sondern sieht vielmehr neue Nachteile und Rufmordkampagnen als Folge einer Beschwerde an, den 51 % der Mobber sind Chefs und sonstige Vorgesetzte. (1)

 

Der Schrei

Der Schrei

 

„Als Gründe dafür gaben die Befragten an, dass sie nicht glaubten, dadurch etwas ändern zu können. Außerdem befürchtete sie als Unruhestifter angesehen zu werden und hatten die Sorge, die Situation zu verschlimmern“. (1)
In ihrer Auswertung der Studie kommen die Autoren zur folgenden Aussage. Sie „weisen darauf hin, dass Schikane erwiesenermaßen ernstzunehmende Auswirkungen auf physische und geistige Gesundheit haben könne“. (1)
In Deutschland gibt es kaum solche qualifizierten Studien. Das liegt wohl daran, dass hier zu Lande die Lage noch katastrophaler ist, als viele es glauben wollen. Die Methode nennt man einfach; Augen zu und hoffen dass man nicht das nächste Opfer ist.

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/54996/Jeder-fuenfte-Mitarbeiter-des-britischen-Gesundheitswesens-sieht-sich-als-Mobbing-Oper