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Mobbing-Opfer und Lehrerin niedergeschlagen

27. Juni 2011

Mobbing, Improvisation 3

Leider sind wir in diesem Land bei der Ausarbeitung von Tätergeschichten allzuoft auf die Regenbogenpresse angewiesen. Da wir in Deutschland keinen Ombudsmann – Frau Merkel weiß bis heute noch nicht was das ist, mit dem PC und Wikipedia kann sich auch nicht umgehen, nur mit dem Handy ist sie gut, da muss sie nicht so viel schreiben, was sie ja auch noch nicht so richtig kann – haben, fehlt uns also ein jährlicher Mobbing-Report. Politisch ist das so gewollt und die Täter nehmen das gerne zur Kenntnis.

In Hamburg kam es zu einem Vorfall, von dem wir nur annähert den Hintergrund kennen. Ein 11-jähriger Schüler hat wohl Mitschüler; „am 9. September 2010 wollte (er) die kleineren Schüler nicht an den Pausenkiosk lassen“; systematisch schikaniert. Eine Lehrerin ließ das nicht durchgehen und stellte sich dem Mobber in den Weg. „Ich habe ihn erst aufgefordert, wegzugehen, dann habe ich ihn am Arm gezogen, so die Lehrerin“. (1)

Was nun folgte ist typisch für Mobber, sie lügen bis sich die Balken biegen, so auch der Schüler. „Der Elfjährige erzählte seiner Mutter nach Schulschluss jedoch, die Lehrerin habe ihn richtig doll am Hals gepackt – Momente später stand Liane B. im Klassenzimmer“ und machte einen auf Rambo. (1)

„Sie stürmte in den Raum wie ein Derwisch, schlug mir ins Gesicht, riss mich an den Haaren, schubste mich, dass ich auf dem Rücken lag wie ein Maikäfer,“ erzählt die erfahrene Lehrerin. Sie ist seitdem dienstunfähig  und „immer (noch) in psychologischer Behandlung„. Die Kosten muss wie immer bei solchen brutlaen Mobbingattacken die Allgemeinheit bezahlen. (1)

Der „Sohn besucht die Förderschule Rahlstedt weiterhin, seine Mutter hat allerdings Hausverbot. Die Klasse der angegriffenen Lehrerin musste aufgelöst und auf andere Klassen verteilt werden“, was noch weniger zu verstehen ist und man fragt sich, was für ein Rechtsempfinden haben überhaupt Richter. Opfer erhalten immer den Rat, die Schule zuwechseln, bei Tätern erfolgt dies nie, warum eigentlich?

1)http://www.mopo.de/hamburg/panorama/mutter-greift-lehrerin-an/-/5067140/8579670/-/index.html

Der Mobbing-Report des Verband medizinischer Fachberufe e.V

12. August 2010

Gerade in Bereich der Gesundheitsvorsorge und im medizinischen Bereich ist Mobbing stark vorhanden. (1) Von daher hat der Verband medizinischer Berufe den Mobbing-Report in seinem Literaturvertrieb aufgenommen.

„Hohe Kosten durch Fluktuation, Krankenstände und Produktionsmängel basieren oftmals auf solchen als „Mobbing“ bezeichneten, eskalierenden Auseinandersetzungen zwischen den beschäftigten. Bleibt die Unterstützung im Unternehmen aus, geraten Betroffene im Verlauf der Konflikte nicht selten in eine ausweglose Situation. Vorgesetzte und Betriebs- bzw. Personalräte benötigen ein entsprechendes „Rüstzeug“ an Informationen und Handlungsstrategien, um in diesem heiklen Konfliktfeld helfend eingeifen zu können“. (2)

Gerade die „Betriebs- und Personalräte“ haben bisher mehr oder weniger weggeschaut wenn gemobbt wurde oder haben selber mitgemacht, von daher ist es gut, dass der Mobbing-Report sich mal diese „Unkündbaren“ zu wendet, denn wenn sie nicht wegschauen, wird weniger gemobbt.

Letzte Änderung am 11.08.2015

1)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/08/10/putzfrau-wegen-schluck-orangensaft-gekundigt/

http://www.abendblatt.de/vermischtes/article1590633/Gekuendigt-wegen-Flasche-Putzfrau-verliert-Job.html

http://www.n-tv.de/panorama/Putzfrau-ficht-Kuendigung-an-article1211991.html

http://syndikalismus.wordpress.com/2010/08/06/schon-wieder-kundigung-wegen-einem-schluck-orangensaft/#comment-4344

http://atonal1.blog.de/2010/08/06/putzfrau-wegen-schluck-o-saft-gekuendigt-9134611/

2)http://www.vmf-online.de/verband/der-junge-verband/der-junge-verband-literatur

Lehrlinge vermehrt Mobbing-Opfer in der Wirtschaftskrise.

6. April 2010

Mobbingopfer Stefan K.

Nun wissen wir, dass es in Deutschland keinen Ombudsmann mit Handlungsbefugnis weder in der Bundesregierung noch in den 16 Länderregierungen gibt. Auch haben wir kein Antimobbinggesetz wie etwa Österreich im öffentlichen Dienst.

Und das rächt sich nun in der Wirtschaftskrise auch Heuschreckenplage genannt, doppelt und dreifach. So veröffentlichte am 1. April 2010 der Nachrichten Sender ntv (1) eine Expertenanalyse der BAuA, wonach gerade die Schwächsten innerhalb der Arbeitswelt vermehrt Opfer von Mobbing werden.

„Gerade für Lehrlinge steigt das Risiko, dass sie unter Schikanen anderer Mitarbeiter leiden müssen“. (2)

Weniger logischer ist die Erklärung für das Handeln der Täter. „…(N)ach Ansicht eines Experten (hat das) mit der Angst um den Arbeitsplatz zu tun“. (2) Wenn jeder der Angst mobbt, dann müssten schon längst alle Hartz IV-Empfänger und Aufstocker Täter sein. Herr Feldmann sollte mal lieber seine eigene Verantwortung, also die des Ministeriums und der BAuA thematisieren, wäre doch mal ein Anfang im Rahmen der Fürsorgepflicht.

Und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin im Hause der BMAS Frau von der Leyen hat ein neues Zahlwerk dazu vorgelegt. (3)

Kampf um den Futtertrog

„Der Kampf um den Futtertrog ist härter geworden. Das verschärft das Problem natürlich, sagt Jörg Feldmann von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in Dortmund:“ (2)

„Neben den körperlichen Gefährdungen sind Auszubildende auch besonderen psychischen Belastungen ausgesetzt. Berufsanfänger gehören zu den am stärksten von Mobbing bedrohten Altersgruppen. Dies ergab der von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) in Auftrag gegebene Mobbing-Report. Mit 3,7 Prozent liegt das Risiko der unter 25 Jährigen noch über dem der über 55 Jährigen, die zu 2,9 Prozent mobbinggefährdet sind“. (3)

Lehrlinge scheinen somit wohl so was wie der Blitzableiter für viele Mobbing-Täter im Betrieb zu sein, da sie sich oft kaum wehren können. Fragt man sich, warum im Jugendschutzgesetz kein Mobbingverbot von der Bundesregierung verankert wurde.

„Andererseits sei der Azubi nicht selten der Sündenbock, wenn im Betrieb etwas schief läuft. Auf die Fehler anderer hinzuweisen ist ja auch ein Mittel, um von den eigenen Fehlern abzulenken, erklärt Feldmann“.(2)

Doch der wirtschaftliche Druck durch die Krise und der Kampf um die Ausbildungsplätze hat auch dazu geführt, dass immer mehr unter Lehrlingen gemobbt wird, eine Tendenz die nur erschrecken kann.

„Aber auch untereinander mobbten sich Azubis bisweilen. Denn meist werden nicht alle übernommen. Wer im Rennen um eine Stelle Erfolg haben will, muss sich daher auch gegen seine Lehrlingskollegen durchsetzen“. (2) Und gemobbt wird mit den üblichen Methoden, hinter dem Rücken schlecht über sie reden und sie verleumden was das Zeug so hergibt, fragt man sich nur, was macht eigentlich die Gewerbeaufsicht?

Erinnert sei hier nur an den grausamen Fall des Mobbingopfer Stephan K aus Potsdam, der von seinen Lehrlingskollegen sogar angezündet wurde, in solche brutalen und asozialen Formen findet heute schon Mobbing in der Lehre statt.(4)

1) http://www.n-tv.de/

2) http://www.n-tv.de/ratgeber/jobkarriere/Mehr-Mobbing-in-der-Krise-article805158.html

3) http://www.baua.de/de/Presse/Pressemitteilungen/2010/03/pm023-10.html

4) https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2009/12/22/mobbingopfer-angezundet-und-ins-internet-gestellt/

https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/01/06/stand-im-mobbingfall-stefan-k/