Aus Österreich haben wir diese Meldung erhalten, die TU-Professorin Sabine Köszegi hat das Umfeld der bisher 838 Frauen an der Waffe seit 1988 im Bundesheer erforscht und festgestellt, die Hälfte der Frauen hat den Job gleich wieder an den Nagel gehängt.
Ursache dafür dürfte sein, dass Frauen ein dreifach höheres Mobbing-Opfer-Risiko haben und hatten. Die Gruppe der TU Wien um Prof. Köszegi hat 443 Soldatinnen und Soldaten aus verschiedenen Organisationseinheiten der Armee der Alpenrepublik befragt nach „Aggressionen am Arbeitsplatz, Organisationskultur und Einstellung gegenüber Frauen.
50 % hatten Erfahrungen mit Aggressionen am Arbeitsplatz. 6 % der männlichen Uniformträger gelten als Mobbing-Opfer, bei den Soldatinnen ist er mehr als drei mal so hoch, 20 % der Frauen in Uniform sind Mobbing-Opfer. (1)
Und es fällt auf, dass an den Militärschulen und an den Akademien mehr gemobbt wird als in den Unterstützungseinheiten. Auch werden in den Eliteneinheiten Frauen das Leistungspotenzial abgesprochen, in den Unterstützungseinheiten mit klasssich weiblichen Aufgabenfeldern sind Frauen oft gleichberechtigte Partner.
Die Gender Mainstreaming-Beauftragte des Verteidigungsministerium Silvia Mooshammer hält die Untersuchung für sehr wichtig. „Die parlamentarische Bundesheerkommission wird das in einer Studie der TU erhobene Mobbingrisiko von Soldatinnen prüfen. Das sagte der amtsführende Vorsitzender, Anton Gaal„. (2)
Offenbar hat man in Österreich begriffen, dass man alle Bereiche der Gesellschaft nach Mobbing-Attacken untersuchen muss, in Deutschland weiß man bei der Bundeswehr und dem Adel noch nicht einmal, wie man Mobbing schreibt.
http://derstandard.at/1277337491119/Bundesheerkommission-will-Mobbing-Studie-pruefen