Posts Tagged ‘Mobbing am Arbeitsplatz’

Belgien macht mobil gegen Mobber

15. Juli 2013

In Deutschland haben Opfer von sexueller Belästigung und Mobbing am Arbeitsplatz kaum Chancen sich zivil- und strafrechtlich zu wehren. In Belgien dagegen ist man den Täter auf den Versen.

„Sexistisches Verhalten allgemein und Mobbing am Arbeitsplatz sollen in Zukunft härter bestraft werden. Darauf hat sich der Ministerrat der Föderalregierung am Freitag geeinigt“. (1)

Gerade der Arbeitsplatz wird in Zeiten wirtschaftlicher Krisen mehr und mehr zum „Schauplatz“ von Demütigung und sexueller Anmache. Von daher hat man in Belgien nicht nur die gesetzliche Verschärfung der Gesetze vor, sondern will auch gleich den Opfern konkrete Entschädigungszahlungen zukommen lassen.

Prècaire

„Bei dem Nachweis von Mobbing am Arbeitsplatz ist diese Entschädigungszahlung bereits konkret: Im Normalfall soll das Opfer drei Monatsgehälter bekommen. Zu zahlen hat dies der Täter. Ist der Fall besonders schlimm, soll die Entschädigung sechs Brutto-Monatsgehälter betragen“. (1)

In Deutschland sind wir von einem solch gesetzlichen Schutz noch Lichtjahre entfernt, leider. Auch die Parteien, die sich 2013 zur Wahl stellen haben außer den Piraten* keine gesetzlichen Maßnahmen gegen Mobbing vorgesehen, unglaublich aber wahr.

https://www.piratenpartei.de/politik/wahl-und-grundsatzprogramme/wahlprogramm-btw13/arbeit-und-soziales/

1)http://brf.be/nachrichten/national/630552/

Burnout-Syndrom infolge von Mobbing am Arbeitsplatz.

15. November 2011

Burnout-Syndrom

Ich weiß nicht woran es liegt, dass wir Deutschen immer so hart zu uns selber sind. Man leugnet oder verbietet sich bis zum Schluß einzugestehen, ich bin ein Mobbing-Opfer. Letztendlich kann uns dann nur noch unser Körper retten, in dem er krank wird u nd rebelliert, bevor uns die Seele auffrißt und wir der „schwarzen Hand“ anheim fallen.

Sie kam selbst dann nicht auf die Idee ein Mobbing-Opfer zu sein, als sie „nichts mehr essen, nicht mehr schlafen“ konnte, sie „zitterte, hatte Schweißausbrüche und nahm in fünf Wochen sechs Kilo ab“, wer? “ Bernadette G., als das Mobbing begann, baute die 59-Jährige gerade eine Station für Kurzzeitpflege auf und bekam im Zuge dessen eine 27-jährige Stellvertreterin an die Seite. Schnell war klar: Die junge Frau wollte ihren Job“.(1)

Und wie so viele “ .. schluckte (sie) die Probleme herunter und hoffte, dass sie sich mit der Zeit regeln würden. Doch dem war nicht so. … Ihr Hausarzt stellte fest: Burnout-Syndrom infolge von Mobbing am Arbeitsplatz“ (1)

Sie verlor den Job, die jüngere Mobberin war stärker, sie musste in eine Reha und redet heute noch nicht mit allen über die „Hölle auf Arbeit“ der sie nur knapp entkam. Heute ist sie arbeitslos, will eine „Selbsthilfegruppe gründen“ und ist froh, dass ihr Chef nicht ihr Persönlichkeit zerstört hat. Für Bernadette G war es der Weg durch die Hölle.

1)http://www.mz-web.de/servlet/ContentServer?pagename=ksta/page&atype=ksArtikel&aid=1319787635315&openMenu=1012902958704&calledPageId=1012902958704&listid=1018348861894

Bielefeld, Kanal 21 und wie kommen Opfer mit Mobbing zurecht

20. Juni 2010

Ein spannendes Video gibt es zur Zeit auf dem Kanal 21 zum Problem Mobbing. Ein Mobbing-Opfer gibt Auskunft über ihre Situation und wie sie mit Mobbing am Arbeitsplatz oder in der Schule zurecht kam oder kommen musste.

Schauen Sie nicht weg, schreiten Sie ein, ist die Auforderung des Redaktionsteams. Katharina Thiel und ihr Team weisen darauf hin, dass Mobbing gerne als „Modebegriff“ abgeatn werden soll.

http://video.kanal-21.de/mediadetails.php?key=81b3aba3226f086b51fa&title=Bielefeld+Sozial+-+Juni+2010

Die Krankenkasse IKK hilft ihren Mitgliedern bei Mobbing.

31. März 2010

Immer mehr Krankenkassen werden durch die Folgekosten von Mobbing an den Rand des Ruins getrieben. Viele Kassen nehmen das nicht mehr so hin und wollen sich gegen Mobbing wehren, in dem sie ihren Mitgliedern Hilfen anbieten, so auch die IKK Südwest.

Dabei geht man von der Erkenntnis aus, dass Schätzungen zufolge … jeden Tag rund 1,5 Millionen Menschen deutschlandweit von Mobbing am Arbeitsplatz betroffen (sind).(1)

Und man weiß auch wie Mobbing im Alltag funktioniert, im Gegensatz zu unseren blauäugigen Arbeitsrichtern. „Typische Mobbinghandlungen sind dabei die Verbreitung falscher Tatsachen, die Zuweisung sinnloser Arbeitsaufgaben, Gewaltandrohungen, soziale Isolation oder ständige Kritik an der Arbeit“ (1).

Und was kann der Arbeitnehmer nun machen?

„Laut Arbeitsschutzgesetz ist der Arbeitgeber dafür verantwortlich, gesundheitliche Gefahren am Arbeitsplatz zu minimieren bzw. zu beseitigen. Daher können Mobbing-Opfer unter Umständen vor dem Arbeitsgericht auf Unterlassung klagen, ihre Arbeitsleistung einstellen oder außerordentlich kündigen. Unterstützung erhalten Sie dabei von den Gesundheitsberatern der IKK Südwest“. (1)

Der Schritt der IKK ist zu begrüßen, man kann nur hoffen, dass viele Krankenkassen diesem Beispiel folgen.

Doch es ist auch mal an der Zeit, dass Krankenkassen nicht nur Jammern, sondern mal Prozesse gegen Mobber führen, mit dem Ziel, den gesamten Schaden, den sie angerichtet haben, auch zu erstatten. Dann wären bei beherztem Umsetzen Schadensregulierung nach dem Verursacherprinzip bald auch wieder die Kassen der Krankenkassen voll, glauben sie mir.

1) http://www.ikk-suedwest.de/2010/03/mobbing-am-arbeitsplatz/

Mobbing oder Schikane am Arbeitsplatz

3. Januar 2010

Das deutsche Rechtssystem

Keine Sendung im öffentlichen oder privaten Rundfunk und Fernsehn, dass nicht über Mobbing oder Schikane am Arbeitsplatz berichtet. Die Seuche Mobbing hat Deutschland voll im Griff.

Auch das beliebte Informationsmagazin im ZDF, Wiso berichtete schon 2008, dass „über 1.000.000 Erwerbstätige …  nach Schätzungen eines Mobbing- Reports des Bundesarbeitsministeriums an ihrem Arbeitsplatz gemobbt, psychisch fertig gemacht, schikaniert oder gedemütigtwerden“. Zahlen und eine Sprache die für sich selber sprechen.(1)

Und wie es Stil dieser Sendung ist, wird auch ein Ratschlag erteilt, den man aber genau lesen sollte, bevor man sich als Opfer entscheidet, denn die Suppe darf man letztendlich selber auslöffeln. „Falls Sie ein Mobbing-Opfer sind, sollten Sie zunächst versuchen, sich alleine gegen den Täter zu wehren: Versuchen Sie ihm (- dem Mobber oder Täter -)Grenzen zu setzen, signalisieren Sie ihm so früh wie möglich ein klares „Stopp„. Sie müssen raus aus der Opferrolle. Versuchen Sie mit dem Mobber über die Situation zu reden. Ist der uneinsichtig oder brauchen Sie Hilfe, wenden Sie sich an Ihren Vorgesetzten. Ist dieser involviert, wenden Sie sich an die nächst höhere Stelle. Sie sollten dann zu Dritt eine Lösung finden. Vorteil hier: Der Dritte kann das Gespräch leiten und später auch als Zeuge dienen“. (1)

Und wenn das nicht geht, Fälle als beweis gibt es genug, was dann? All diese ratschläge ersetzen eben kein „Mobbing-Verbot“, wie es das Recht in Österreich vorsieht. Und darin liegt das Übel in Deutschland. Mit einem klaren, strafrechtlich verankerten Mobbingverbot haben dann auch die Hardcoreopfer einen Strohhalm in der hand, wenn der Tsunami kommt, die berühmten Kündigungsorgien.

1)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2009/12/11/osterreich-hat-ein-mobbing-netzwerk/

Alle reden über Mobbing, doch was ist es?

10. Dezember 2009

Gefälligkeitsgutachten

Obwohl Gerichte immer noch versuchen, Mobbing als Rechtsbegriff nicht zu implementieren, reden alle darüber. Jeder hat wohl in den letzten Jahrzehnten so seine Erfahrungen gemacht, ob als Mobbingopfer oder -täter.

Daher nochmals eine der besten Definitionen zu Mobbing:

„Die einen sagen: Mobbing, das gab’s doch schon immer, die anderen sagen: Mobbing, so etwas gibt es bei uns nicht, darüber wollen wir gar nicht diskutieren! Weil alle über Mobbing reden, wird der Begriff fallweise missbräuchlich verwendet. Ein Streit zwischen KollegInnen, eine Schikane des/der Vorgesetzten oder die unverschämte Bemerkung eines/einer Kollegen/Kollegin wird gleich als Mobbing bezeichnet. Kein Wunder, dass tatsächlich von Mobbing Betroffene sehr oft kein Gehör finden. Betroffene, die mit sehr schmerzhaften und nachhaltigen Erfahrungen mit Mobbing am Arbeitsplatz konfrontiert sind. Von Mobbing Betroffene werden gekündigt oder sind durch die langen Quälereien am Arbeitsplatz arbeitsunfähig geworden. Viele von Ihnen werden dauerhaft krank, seelisch wie körperlich.
Wenn man Mobbing eindeutig von alltäglichen Konflikten und Streitereien abgrenzt, dann wird das wahre Ausmaß des Problems deutlich. Mobbing war mit anderem Namen schon immer ein Problem in der Arbeitswelt, jedoch verschärfen zunehmender Leistungsdruck und Konkurrenz die Problematik noch mehr“.(1)

Der ÖGB hat sich einer Diskussion gestellt, die sicherlich innerhalb der europäischen Gewerkschaftsbewegung noch nicht abgeschlossen ist. In Deutschland fehlt eine solche Diskussion ganz und gar, wahrscheinlich gibt es zu viele Täter in den Reihen der Gewerkschaft.

1)http://arbeiterkammer.com/bilder/d111/Mobbingbroschuere_2008.pdf

1)http://arbeiterkammer.com/bilder/d111/Mobbingbroschuere_2008.pdf