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Mobbing an Berliner Schulen nimmt stetig zu

18. November 2010

Plan übererfüllt, Genosse Erich

Angst scheint nicht nur bei den Opfern vor den Tätern umzugehen, sondern auch bei den Verantwortlichen. Man könnte ja meinen, wir Politiker, Lehrer und Ermittlern können das nicht, dann einfach lieber nichts melden, so wie damals in der DDR. Habermas spricht in dem Zusammenhang von der „Zerstörung der anderen Vernunft“. (2)

Und die andere Vernunft, was würde die uns sagen? Sie würde sagen, lass uns mal nach dem rechten schauen und dann überlegen, was wir machen können.

Nach dem Rechten zu sehen heißt an Berliner Schulen zu erkennen, es gibt noch schlimmeres als das was in Neukölln, der Kinderstube von SPD-Mann Buschkowsky, der immer noch keine Patenschaft übernommen hat, abgeht.

Realität heißt „tägliche Demütigung in Berliner Schulen“ una alle sachauen meistens weg. „Wer sich wehrt, muss mit Schlägen rechnen: Pausenhof und Klassenzimmer werden für Schüler immer häufiger zu Orten der Demütigung. Die Zahl der Mobbingtaten steigt. Neuköllns Bezirksbürgermeister Buschkowsky spricht von einem erzwungenen Dienerverhalten„.(1)

Erzwungenes Dienerverhalten heißt, „Opfer müssten den Laufburschen spielen und Essen oder Zigaretten besorgen, die Schultasche tragen oder Hausaufgaben erledigen, sagen Betroffene. Wer sich dagegen wehrt, müsse mit Schlägen rechnen. Körperliche Gewalt, bis hin zur schweren oder gefährlichen Körperverletzung – ganz zu schweigen von verbaler oder psychischer Gewalt –, ist keine Seltenheit. Auch Erpressungen und Nötigungen sind an Schulen nahezu an der Tagesordnung, berichtete kürzlich der Polizeihauptkommissar Christian Horn“.(1)

Und man weiß, dass die Betroffenen in den Schulne wenig Unterstützung von den Verantwortlichen erhalten. „Wie oft die Polizei wegen Mobbing an die Schulen kommen muss, werde übrigens nicht erhoben, sagte ein Polizeisprecher„. (1)

Also haben wir keine zuverlässige Statistik und jeder redet somit am anderem vorbei, die Maischberger-Methode also, viel Blabla und wenig Inhalt und Ideen zu verändern. Und wie immer wenn es um Mobbing an Berliner Schulen geht, kommt Buschkowsky rein zu fällig an jedem Mikrofon oder jeder Kamera vorbei. Ändern will er nichts, sonst wer er schon längst Mediator oder Pate an einer Problemschule und seine Bezirksmitarbeiter auch.

Dabei ist Neukölln nicht mal ein Schwerpunkt, nimmt man endlich mal harte Fakten zur Kenntnis und schaut nicht immer Mediengeil nach einer Kopftuch tragenden türkischen Frau, Mutter oder Mitschülerin.

„Die offizielle Zahl der Mobbingfälle an Berliner Schulen steigt. 78 Fälle meldeten die Schulen im vergangenen Schuljahr, teilte die Senatsverwaltung für Bildung jetzt mit. Im Schuljahr zuvor wurden 21 Fälle gemeldet – die meisten, jeweils vier, in Mitte und Lichtenberg. 2007/08 waren es noch 31 Fälle. Da lagen Mitte mit neun sowie Neukölln und Steglitz-Zehlendorf mit jeweils fünf gemeldeten Fällen an der Spitze“. (1)

Gut, die Dunkelziffer ist erheblich höher weil eben beamte aml wieder das machen, was sie am besten können, Zahlen weglassen, nicht melden und den Kopf in den Sand stecken. „Das will … der Grünen-Abgeordnete Özcan Mutlu (nicht und hat) nach den Zahlen gefragt … Dem Senat sei der Ernst der Lage nicht bekannt, beklagt er. Bildungssenator Jürgen Zöllner (SPD) appellierte an die Schulen, Gewalt und Mobbing aufzuarbeiten. Der CDU-Abgeordnete Sascha Steuer warf dem Senat eine Unkultur des Wegschauens vor“.(1)

Deutsche Heldenmütter

Doch ehrlich gesagt, welcher Politiker in Amt und Würden schaut schon bei Mobbing hin, den dann müsste er ja etwas tun? Und da sind unsere Politiker ganz wie jeder deutsche Beamte, und der Vogel Strauß ist nicht umsonst der Beamte unter den Tieren.

Und wenn es um Mobbing an Berliner Schulen geht, wird alles auf die Migrantenproblematik geschoben, ob zu Recht oder Unrecht. und schon kann man sich streiten und das sieht dann so wie bei Sarrazin aus, als würde amn was tun. Tun ja, eben seinen geistigen Müll ständig aus den Papieren oder Bücher löschen. Doch weiter hilft das auch nicht.

„Dass Deutschenfeindlichkeit hinter dem Mobbing steht, glaubt man bei der Senatsverwaltung nicht. Von den im Jahr 2009 gemeldeten 78 Fällen von Schüler-Mobbing seien nur elf von Schülern mit Migrationshintergrund begangen worden. Der Polizist Horn allerdings betonte, dass vor allem Kinder mit türkischem oder arabischem Migrationshintergrund mit Gewalterfahrungen aufwachsen. Er sprach von offener Deutschenfeindlichkeit im Unterricht“.(1)

Also ist man wieder mal so klug wie vorher und wartet dann auf die nächste Talkshow wenn es wieder heißt, Montags bei Beckmann zum Blablabla. Es gibt aber an der Basis wie immer auch positive Beispiele, wie man Probleme erkennt und sie angeht zu beseitigen, nur diese Bürger dürfen dann nie ins Pantoffelkino, denen fehlt das Gen zum Labern.

„Allerdings können Schüler ja noch lernen – auch von positiven Beispielen. Am Freitag verlieh Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) den Integrationspreis. Auf den geteilten zweiten Platz kamen der Polizeiabschnitt 32 mit dem Frauenprojekt „Mitte(n)drin“ und das Internetprojekt „www.muslimische-stimmen.de“ des gleichnamigen Vereins“.

Wenn auch nur ein Tropfen auf den heißen Stein, doch wie heißt es so schön, „stetig tropfen höhlt auch den Stein“, wir brauchen eben nur mehr Tropfen und weniger Maischberger oder Buschkowsky, das wäre die beamtenfreie Lösung, Solution im Wissenschaftsjargon genannt. Aber eben nicht nur die Lösung, sondern die Lösung vor Ort mit den Betroffenen, das ist wichtig bei der Arbeitsbewertung der Integrationsgruppen. Nur gegen Mobbing alleine hilft das auch nicht, doch dazu schweigt auch Thomas de Maizière (CDU), ist eben auch nur ein Politiker.

2)http://www.zeit.de/1991/20/Die-andere-Zerstoerung-der-Vernunft

1)http://www.tagesspiegel.de/berlin/schule/taegliche-demuetigung-in-berliner-schulen/2301164.html