Posts Tagged ‘Hungerlöhne’

27-jähriger Arbeitnehmer hat sich bei FOXCONN zu Tode gearbeitet.

3. Juni 2010

Todesfabrik FOXCONN

Bei FOXCONN stinkt es zum Himmel. Heute meldet Reuters einen Fall, der einen nur schocken kann im Jahre 2010.(2)

Laut „China Labour Watch“ (1) in den USA hat der Mann „nach Angaben seiner Familie mehr als einen Monat am Stück in Nachtschichten, manchmal 24 Stunden ohne Pause„, arbeiten müssen. Unfassbar was dort für asoziale Arbeitsschutzbestimmungen gelten.

„Der 27-jährige Mann sei bereits am 27. Mai plötzlich gestorben“ (2), was man so und so lesen kann, klar ist, die Meinungsfreiheit ist in China nicht gegeben und bis man an solche wichtigen Nachrichten über „Todesfabriken wie FOXCONN“ heran kommt, vergehen einige Tage.

Auch der Tod kann Lächeln

„Der Foxconn-Mutterkonzern, die taiwanische Hon Hai Precision Industry teilte mit, sie sehe keinen Zusammenhang zwischen dem Tod und der Arbeit.  >> Wir haben uns die Angelegenheit angesehen und nichts gefunden, was den Vorwurf, dass es einen Zusammenhang mit der Arbeit gibt, bestätigt. << Man wolle nicht über die spezifische Todesursache spekulieren“. (2)

Klar, das kennen wir dioch aus Deutschland, da gilt bei Mobbing-Opfer auch die Parole, „der Tod ist kein Beweis„. Wie nah sich doch die verschiedenen Systeme sind, wenn es um Ausbeutung, Mobbing und Schikane am Arbeitsplatz geht.

Zur Erinnerung, seit einem Jahr haben sich 10 Mitarbeiter von FOXCONN das Leben genommen, plötzlich hat man dann letzte Woche die Zusage gegeben, die Hungerlöhne um 20 % anzuheben. Warum wohl? Perlen unter die Säue werfen nennt man das im Volksmund. (3)

Die Sklaven von Rom

Leider kümmert sich die UNO nicht um solche „Alltagsprobleme von Menschen“, dazu müsste man sich ja an die Basis bemühen und darin kann man umkommen. Zeit, dass sich auch hier etwas ändert. Und man fragt sich, was hat China eigentlich noch an „Sozialismus“ in ihrem Staatswesen, wenn man Menschen rund um die Uhr ausbeuten darf, das gab es nicht mal bei den Sklaven in Rom.

1)http://www.chinalaborwatch.org/

2)http://de.reuters.com/article/companiesNews/idDEBEE65205220100603

3)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/05/31/suizide-bei-foxconn-schocken-die-globale-offentlichkeit/

Suizide bei FOXCONN schocken die globale Öffentlichkeit

31. Mai 2010

Schon längst hat China das Mäntelchen der Unschuld im Kampf um Macht und Geld abgelegt. So wie auch die Unternehmen in China schnell erkannt haben, dass man im Schutz von Mao und Marx Menschen gnadenlos ausbeuten kann. „Spieglein, Spieglein an der Wand, sag mir wer ist der geilste Ausbeuter in dieser Welt“.

Das Unternehmen FOXCONN mit seinen 300 000 Mitarbeitern in der Vorzeigeregion um Shenzhen beliefert global alle Unternehmen in der High Tech Branche die auch gloabl einen Namen haben, so wie Apple, Hewlett-Packard,Nokia, Sony und Dell.

Letzte Woche hat sich nun der zehnte Mitarbeiter das Leben genommen, er sprang aus dem Fenster. Über die Vorgänge im Zusammenhang mit der Selbstmordserie bei FOXCONN wurde die Öffentlichkeit nur unzureichend informiert oder gar nicht.

Isolation

Auslöser für die Suizide bei den Mitarbeitern dürften die sozialen Bedingungen ihres Arbeitsleben sein, etwas was wir aus Frankreich von der Telecòm France** kennen. Bei FOXCONN werden viele sogenannte Wanderarbeiter beschäftigt und zwar zu Bedingungen die einen nur schocken können.

„Zehn-Stunden-Schichten, Hungerlöhne (900-1050 Yuan im Monat, 120 Euro) Leben in Arbeiter-Wohnsilos, kaum Kontakt untereinander, entfernt von Familie und Freunden – wer beim größten Elektronikhersteller der Welt in China anheuert, hat nichts zu lachen“. (1)

Ein andere Vermutung weist auf die sogenanten „Fälscher Ringe“ von  Shenzhen hin, die Mitarbeiter von Unternehmen erpressen, bestechen oder ganz einfach einschleusen, um an die Geheimnisse der Produkte heranzukommen. So jedenfalls ein Leitartikel bei der angesehen Agentur Reuters International.

Entlassene Arbeiter, Frankreich

FOXCONN schweigt dazu, hat die Hungerlöhne jedoch um 20 % erhöht und es fällt auf, dass bei vielen deutschen Nachrichtenquellen von 800 000 Mitarbeitern die Rede ist. (3)

Heute wird nun zusätzlich eine Nachricht verbreitet, die noch mehr Fragen über FOXCONN und sozialitisches Management aufwirft. “ fire broke out yesterday at a building in the Shenzhen complex of Foxconn, the Taiwanese electronics company hit by a series of suicides, according to various sources….“ (4)

„Gerüchten zufolge sollen etwa zwölf Arbeiter verletzt worden sein. Sie seien auf dem Werksgelände behandelt worden, weil die Konzernleitung weitere Negativschlagszeilen über die Arbeitsbedingungen vermeiden wollte. Die Konzernleitung gab keinen Kommentar ab. Die staatliche chinesische Presse berichtete nicht über den Vorfall“.(4)

Die Nürnberger Nachrichten weisen auf die Aussagen „Chinesische Experten (hin, die ) als mögliche Ursachen für die Selbstmorde auf den hohen Arbeitsdruck, ein mangelndes soziales Netz, die persönliche Isolation und Ausweglosigkeit vieler Wanderarbeiter wegen der schlechten Bezahlung “ verweisen, dazu noch Brände in den Werken, im April hat es schon einmal bei FOXCONN geglimmt.

Und die neuesten Reaktionen der Firmenlietung lässt vermuten, dass die Selbstmordserie doch auf die sozialen Arbeitsbedingungen zurückzuführen sind, denn FOXCONN und das „jüngstes Beispiel einer verkorksten Unternehmensphilosophie: Ein Schreiben Anfang dieser Woche, mit dem sich Foxconn-Mitarbeiter verpflichten mussten, sich nicht das Leben zu nehmen“, zeigen, mal will vertuschen statt aufklären.

Schon ziemlich schockierend, was hier bei FOXCONN abgeht, noch erschreckender ist die Nachrichtenpolitik im globalen Dorf und in China. Man darf gespannt sein, wie  die einzelnen Unternehmen weltweit reagieren, die mit dem Globalplayer aus China Geschäfte machen. Für die Arbeitnehmer bei FOXCONN gibt es zuerst einmal mehr die lang verdiente „Kohle“, doch was folgt dann? 

* http://www.chinapost.com.tw/business/company-focus/2010/05/29/258552/Nokia-Sony.htm

*http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-aktien/foxconn-international-1.asp#17032803

**https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2009/09/29/wieder-ein-selbstmord-bei-der-france-telecom/

**https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2009/10/06/ard-tagestehmen-greifen-selbstmorde-bei-der-telekom-auf/

1)http://www.bild.de/BILD/politik/2010/05/28/horror-selbstmordserie-in-china/beim-apple-zulieferer-foxconn-im-zwielicht.html

2)http://www.reuters.com/article/idUSTRE56T0BL20090730

3)http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=1233314&kat=5&man=3

4)http://www.scmp.com/portal/site/SCMP/menuitem.2c913216495213d5df646910cba0a0a0/?vgnextoid=d6b79822db4e8210VgnVCM100000360a0a0aRCRD&vgnextfmt=teaser&ss=China&s=News

Lohndumping und Ausbeutung pur bei „Mr. Wash“

13. Januar 2010

Kombilohn gleich Ausbeutungslohn

Schlecker ist in Deutschland beleibe keine Ausnahme, wenn es um Hungerlöhne und Missbrauch der Hartz IV-Regelungen geht. Die „asoziale Parole“ vom Kombilohn a la FDP und CDU trägt nun über all ihre bitteren Früchte.

So haben „nach Recherchen des ZDF-Magazins Frontal 21“ bei Mr. Wash* (Autowaschanlagen) ergeben, dass dort  „Mitarbeiter ….. bisweilen gerade mal einen Euro am Tag“ verdienen. „Der Grund: Mr. Wash bezahlt nicht nach Arbeitsstunden, sondern pro Auto. Das macht 2 Euro, geteilt durch alle, die am Fließband der Waschstraße arbeiten. Da bleiben für den Einzelnen oft nicht mehr als 20 Cent übrig“.(1)

Und man glaube es oder nicht, es wird bei Mr. Wash noch mehr aus den Mitarbeitern rausgepresst, was nur irgendwie geht.

Der verdient nur einen Euro pro Tag

„Zudem müssen die Mitarbeiter in einigen Niederlassungen auch noch mögliche Schäden selbst bezahlen. Nach Recherchen von „Frontal 21“ kassierte „Mr. Wash“ in Nürnberg von jedem Putzer täglich zwei Euro als angeblichen Beitrag für einen Schadenregulierungsfonds. In anderen Filialen werden Schäden aus der Trinkgeldkasse der Mitarbeiter beglichen – und das, obwohl das Unternehmen für solche Fälle versichert sein müsste….“ (1) Offenbar kassiert man bei Mr Wash mehr bei den Mitarbeitern ab als bei den Kunden.

Weder die Bundesregierung noch Frau Ursula von der Leyen – manche sagen auch Leiden – haben bisher zu diesem Fall und der Tendenz zur „Ausbeutung pur“ Stellung bezogen, warum nicht? Mr Wash ist doch in vielen kleineren und mittleren Unternehmen Alltag, weshalb wird dort nicht kontrolliert. Die Fälle Mr. Wash und Schlecker sind Pluspunkte für die öffentlichen Fernsehanstalten, doch wie lange dürfen sie noch über so etwas berichten?

Übrigens, „Mr. Wash ist ein Familienunternehmen mit Sitz in Düsseldorf und einem Umsatz von 205 Millionen Euro im Jahr 2008. Die drei Firmenchefs kassieren laut Geschäftsbericht zusammen 1,4  Millionen Euro Gehalt im Jahr“.(1) Ein Beweis, dass wir eine Klassengesellschaft nach römischen Muster haben, nur das man dort die Sklaven gut versorgt hat, denn sonst hätte man sie nicht verkaufen können. 

*http://www.mr-wash.de/

1) http://www.presseportal.de/pm/7840/1542968/zdf

Turbulenzen bei „Hart und Fair“ zum Thema Mobbing & Noujoks

28. Dezember 2009

Mobbingopfer Reto G.

>> „Ausgepresst und weggemobbt – willkommen in der neuen Arbeitswelt“ lautete der provokante Titel der Sendung, zu deren Halbzeit Moderator Plasberg niemanden seiner Gäste in die Garderobe verwies, dafür aber bekannte: „Ich überlege grade, wie ich weitermachen soll.“ << (1) In der Sendung muss es wohl hoch hergegangen sein, obwohl der Moderator keine Mobbingopfer in die Runde eingeladen hatte. das Thema Mobbing ist in Deutschland immer noch etwas, was man am liebsten Totschweigen will.

Klar war auch, dass bei der Anwesenheit des berühmt und berüchtigten Fertigmacher Noujoks die Temperamente hoch gingen, außer bei der Bischöfin FrauKäßmann, die sich pudelwohl fühlte.

Mobbingopfer Aylin

>>Mobbing ist ein weit verbreitetes und gern unterschätztes Problem. Drei Viertel der Menschen bejahen die Frage, ob sie an ihrem Arbeitsplatz schon einmal damit zu tun hatten – zumindest laut „Hart aber fair“-Internetumfrage vor der Sendung. In der 75-Minuten-Debatte mobben sich zunächst der stramme Arbeitgeberanwalt Helmut Naujoks, Autor des Buches „Kündigung von Unkündbaren“, und Ex-Sozialminister Norbert Blüm von der CDU („Die Rente ist sicher“). Blüm verweist auf die Hungerlöhne bei Dortmunder Friseuren, die nichts mit der Globalisierung zu tun hätten, und verlangt von dem alerten Juristen: „Bekennen Sie sich zu Ihrem Rabaukentum!“<<(1)

Mobbingopfer Stefan K.

Vielleicht macht mal Herr Plasberg eine Sendung mit Mobbingopfern und nur diesen, die über die Konflikte mit geldgeilen Rechtsanwälten, ungebildeten Arbeitsrichtern und verwahrlosten Mitarbeitern von Petitionsausschüssen berichten. Nach der Sendung war dann Herr Plasberg Moderator gewesen, denn die Wahrheit mag keiner mehr hören in diesem Land, schon gar nicht die Politiker, deshalb wird dann der Moedrator gemobbt und fristlos gekündigt. So etwas geht in Deutschland ohne Probleme, denn es gibt ja nicht nur Noujoks, sondern vieler seiner Täterkollegen und Arbeitsrichter, die genauso denken und handeln wie Rechtsanwälte.

1)http://www.evangelisch.de/themen/medien/als-herr-plasberg-einen-seiner-studiogaeste-rauswaehlte8274