Posts Tagged ‘Habermas’

Wenn die Gewerkschaft mobbt

12. April 2011

Viele Mobbing-Opfer haben sich die einfache Frage gestellt, warum macht der DGB nichts gegen Mobbing? So haben wir das Betriebsverfassungsgesetz, doch bisher hat der DBG keine einzige Forderung erhoben, Mobbing zu verbieten und dies im BetrVG festzuschreiben. Unglaublich wenn man sich das vergegenwärtigt.

Da werden weder Betriebsräte per Gesetz zum Eingreifen bei Mobbing verpflichtet und im Unterlassungsfall mit einem Tätigkeitsverbot bestraft, noch hat der DGB ein Anti-Mobbing-Gesetz in der Schublade. Wie kann man das erklären? Vielleicht hilft der Fall, den mir Hans netter Weise im Kommentar zur Verfügung gestellt hat.

Thomas „Möllers Arbeitgeber will ihn loswerden. Und so trat vergangenen Herbst das ein, womit der 49-Jährige aus Greifswald niemals gerechnet hätte: Er muss gegen den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) vor Gericht ziehen“. (1) Warum nur denkt man?

„So hatte der parteilose Thomas Möller 2007 auf Beschluss des Kreisvorstands Parteivertreter von der 1.-Mai-Kundgebung ausgeladen, die die Sozialpolitik der Bundesregierung unterstützten. SPD-Politiker beschwerten sich bei SPD-Anhänger Volker Schulz. Auch dass Möller im Gegensatz zu SPD und DGB den Bau eines Steinkohlekraftwerks in Lubmin ablehnte wie Möller betont, als Privatmann , gilt als Anlass, sich bis in die Vorstandsetagen von IG Metall, IG BCE und DGB des Falls anzunehmen“. Und da haben dann die Herren Funktionäre ohne Moral und Anstand eben die Methode Mobbing angewandt. Macht macht geil und Dummheit war immer schon besonders geil, heißt eine Botschaft auf einem Graffiti in Berlin.

Und geil sind unsere Gewerkschaftsfunktionäre wie Nachbars Lumpi.  „Die Art und Weise der Abschiebung des engagierten DGB Funktionärs Thomas Möller, der sich nie scheute  Roß und Reiter zu benennen,  der die politische Abhängigkeit des DGB und der Gewerkschaften von der SPD und das mangelnde Umweltbewusstsein ( Steinkohlekraftwerk Lubmin)  kritisierte. Dafür wurde er von einige Hauptamtlichen mit einer beispiellosen Lügen- und Mobbingkampagne überzogen und musste den DGB Anfang 2010 unfreiwillig verlassen“. (2)

Politisches Mobbing nennt man das und der DGB scheint viele solche Fälle zu haben, denn er kennt sich mit Mobbing aus, leider erfährt man darüber zu wenig. Warum wohl?

Und man darf als Mobbing-Opfer nicht vergessen, der DGB sitzt mit Büro und sogenannten Rechtsberatern in allen LAG`s von Deutschland, man kennt dann so die Arbeitsrichter, Insider wissen,was da an Absprachen im Hintergrund laufen, manchmal auch ganz offen, wer könnte diess Seilschaft schon stoppen? Alleine die Tatsache, dass der DGB Räume in den Arbeitsgerichten erhält, zeigt, was politisches Mobbing heißen kann, oder eben, eine Hand wäscht die andere. 

Habermas spricht im Zusammenhang mit der Kritik an Merkels Zick- Zack-Politik von Opportunismus, beim DGB paart sich Opportunismus mit stupider Machtgeilheit, und auf der Strecke bleibt die Idee der Mitbestimmung am Arbeitsplatz, das Recht auf Interessenvertretung für alle Mitarbeiter, grausam aber wahr. (3) 

Und wenn man bedenkt, wie im Stasiland Brandenburg hunderte von Stasileuten bei den Gewerkschaften ohne Überprüfung ihrer Vergangenheit abgetaucht sind, der versteht dann Maxim Biller und seine These von der Ossifizierung und alltägliche Nachrichten wie diese besser. „Stasi-Hinweise bei 82 Justizmitarbeitern„, Berliner Zeitung vom 06.04.2011. (4) 

Und mobben können Stasileute besser als anderen Deutschen zusammen, das war ihre tägliche Arbeit in der DDR. Sie haben Mobbing und den Psychoterror von der Picke auf gelernt, das vergessen viele dieser Möchtegernstasijäger zu gerne, denn sonst würden sie nicht die Namen der Täter in den Stasiakten schwärzen, ein Freifahrschein für Stasispitzel in der Demokratie sozusagen.

1) http://www.focus.de/politik/deutschland/dgb-politisches-mobbing_aid_405880.html

2)http://basisfern.npage.de/statements_84966841.html

3)http://www.sueddeutsche.de/politik/europapolitik-merkels-von-demoskopie-geleiteter-opportunismus-1.1082536

4)http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E268B034D9E5745B48131BFF63261828A~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_feuilleton

Machenschaften der hessischen Polizei immer dubioser, System Mobbing

29. Dezember 2010

Die Stasi ist wieder da.

Über das System Mobbing in Hessen werden immer neue Tatsachen ans Licht gebracht, die die Aussage der hessischen Finanzbeamten vom Finanzmat V in Frankfurt bestätigen, der Archipel Gulag in Hessen oder wie mache ich Bürger fertig.(1)

„Die Machenschaften innerhalb der hessischen Polizei werden immer dubioser: So sollen Beamte auf Kollegen angesetzt worden sein, oft sogar über mehrere Monate hinweg“. (2) Diese Methoden der Stasi scheinen heute in Deutschland mit der Vereinigung so alltäglich zu sein, wie das Weihwasser in der Kirche.

Habermas hat wohl das gemeint, wenn er von der “ anderen Zerstörung der Vernunft“ sprach, Maxim Biller nennt es alltäglicher „die Ossifizierung des Westens„. (3) In Hessen haben wir nur Glück gehabt, dass Beamte die Zivilcourage besessen haben, die Mobbing-Fälle im System Mobbing ans Tageslicht zu bringen, viele wurden dafür regelrecht fertig gemacht, wie wir das aus der DDR oder der ehemaligen UDSSR kennen.

Archiple Gulag oder die Stasi ist wieder da

Obwohl die Öffentlichkeit immer mehr Details erfährt weigert sich der hessische Innenminister um eine eindeutige und demokratische Aufklärung der Vorfälle. „Nach neuen Vorwürfen in der hessischen Polizeiaffäre verlangt die Opposition von Innenminister Boris Rhein Aufklärung. Der CDU-Politiker müsse rechtswidrige Spitzeleien ausschließen, sagte die SPD-Innenpolitikerin Nancy Faeser am Montag in Wiesbaden. Einem Bericht des Hessischen Rundfunks (HR) zufolge sollen Polizisten mitunter eigene Kollegen beobachtet haben, die zum Beispiel krank geschrieben waren. Das hessische Innenministerium wollte auf Anfrage keine Stellung nehmen“. (4)

Keine Stellung will der CDU-Innenminister beziehen, bei den Erkenntnissen verständlich die wohl eindeutig auf ein ausgeprägtes Spitzelsystem bei der hessischen Polizei hinwiesen.

„Der Hessische Rundfunk hatte berichtet, Polizisten aus dem Rhein-Main-Gebiet hätten die Beobachtung von Kollegen bestätigt. Ein ehemaliger Kommissaranwärter soll dem Sender zufolge geschildert haben, wie er auf Kollegen angesetzt worden sei. Dabei seien auch Fotos von deren Haus gemacht worden. Solche Aufträge hätten mehrere Kollegen über Monate hinweg erhalten. Zur Begründung habe es geheißen, der beobachtete Kollege schwänze die Arbeit. Einer der Bespitzelten erzählte dem Sender, Kollegen hätten ihm die Observierung bestätigt“. (4)

Im System Mobbing von Hessen geht es grundsätzlich um die Frage, welche Maßnahmen werden die demokratischen Institutionen ergreifen um ein Bespitzelungssystem auszuschließen, die Opfer voll zu rehabilitieren und mit einem “ neutralen Beauftragten für Mobbing“ solche Stasimethoden auszuschließen.

1)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/01/27/system-mobbing-bei-der-hessischen-polizei/

https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/01/27/das-%E2%80%9Esystem-mobbing%E2%80%9Coder-wie-arbeitet-der-hessische-archipel-gulag/

2)http://www.zeit.de/1991/20/die-andere-zerstoerung-der-vernunft

3)http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E268B034D9E5745B48131BFF63261828A~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_feuilleton

4)http://www.fr-online.de/rhein-main/spitzel-vorwuerfe-sorgen-fuer-wirbel/-/1472796/5043980/-/index.html

Bespitzelung nach Stasimethoden, schwarze Akten, Polizei-Psychologe bestätigt

25. November 2010

Bespitzeln (intern)

Die Umgangsformen in der hessischen Polizei bestätigen mit Nachweisen, es gibt und gab ein „System Mobbing“  (1) das mit den Methoden der Stasi gearbeitet hat.

„Die Mobbing-Affäre bei der hessischen Polizei spitzt sich zu. Beamte sollen systematisch aus dem Dienst gedrängt worden sein“. (2)

Und das waren viele, 200 pro Jahr musste der Polizei-Psychologe so bearbeiten. Das System Mobbing blühte auf. „Bis zu 200 Beamte habe er pro Jahr beurteilen müssen, sagte der frühere Mitarbeiter des Zentralen Polizeipsychologischen Dienstes der hessischen Polizei (ZPD)“. (2)

Und das war nur bei der Polizei, von den anderen Behörden, wie den Finanzämtern liegt noch zu wenig an Aussagen von Ärzten, Psychologen und Gutachtern vor. „Wer hat wen unter Druck gesetzt?“ Einer hat sich von der oberen Etage des System Mobbing in Hessen abgesetzt, Ex-MP und CDU-Chef Koch, ist jetzt bei Bilfinger, mal sehen ob wir bald was von System Mobbing bei Bilfinger hören.

Und wir Deutschen lieben es heimliche Akten anzulegen, die sogenannten „Schwarzen Akten“, die gab es reichlich bei der hessischen Polizie, die Stasi hätte da noch was lernen können.

Meine „schwarze Akte bei der Post AG“ zum Beipsiel umfasste etwa 800 Seiten und wurde über 10 Jahre von Mitarbeitern aus Brandenburg regelrecht gepflegt und in immer neuen Varianten gesammelt. Gerichtsurteile konnten da keine Abhilfe schaffen, denn Vergleiche sind nicht einmal das Papier wert, auf dem sie geschrieben worden sind. Dazu muss man wissen, dass es in Brandenburg keine Überprüfung auf eine Stasitätigkeit gab, obwohl die Post in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts verbeamtet hat.

Ich weiß also, was diese Polizeibeamten im System Mobbing erlebt haben, übrigens hatte Hessen immer gute Kontakte zu Thüringen, einer Hochburg der „Jünger von Erich Mielke„. Viele Fragen also, die noch  nicht im Zusammenhang mit dem System Mobbing bei der Polizei erörtert wurden.

„So hätten Vorgesetzte in den Dienststellen im Vorfeld von Begutachtungen regelmäßig Unterlagen übersandt, die nicht Teil der Personalakte waren und die den betroffenen Polizisten nicht bekannt waren – sogenannte Schwarzakten„.(2)

Bespitzeln extern

Neu am System Mobbing bei der Polizei ist die Tatsache, dass neben der internen Bespitzelung im Sinne Erich Mielkes eine äußere Rundumbespitzelung durchgeführt worden ist. „Unter anderem seien dies Bespitzelungsprotokolle“ gewesen, die anhand von tagelangen und detaillierten Beobachtungen erstellt worden seien. „Da werden Menschen in die Verzweiflung getrieben, die sich zuvor mit der Polizei identifizierten, berichtet der Psychologe“. (2)

Diese Bespitzelung im Rahmen der „Krankheitskontrolle“ ist heute bei vielen Institutionen die Regel, sie endet oft nur vor der Wohnungstüre, erfolgt aber von Mo bis So durchgehend und umfassend. Parlamente haben sich mit diesem „Alltag der Bespitzelung von Bürgern“ bisher nicht beschäftigt, obwohl viele Abgeordnete das wissen oder selber Opfer wurden, wie im Fall des Piraten Tauss.

„Der SPD-Vorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel nannte die Situation in der hessischen Polizei gespenstisch“,(2) fordert das Ende aber nicht die Aufklärung und volle Rehabilitation der Opfer. Ähnlich äußern sich leider auch nur die GRÜNEN und dieLINKE. Haben die überhaupt verstanden um was es im System Mobbing ging und was die „Würde eines Menschen“ für ein Wert in unserem GG ist?

Und wie sich die Täter, Mittäter und Wegschauer die Aufklärung zum system Mobbing vorstellen, das belegt folgende Aussage des derzeitigen Innenministers von Hessen.

Vuvuzela der Opfer

„Konsequenzen aus den Vorgängen seien bereits angelaufen, etwa ein runder Tisch, der die Sachverhalte prüfen soll, oder ein neu eingesetzter Ansprechpartner für Polizisten. In hr1 bezeichnete es Rhein als bemerkenswerten Vorgang, dass ein ehemaliger Mitarbeiter öffentlich von Stasi-Methoden spreche, ohne diese Vorwürfe zu belegen. Das sind sehr vage Andeutungen, wenn sie aber zuträfen, sind das alles Sachverhalte, die ich nicht akzeptieren kann und will“.(2)

Und genau darum geht es, wer ist Beweispflichtig? Nicht die Opfer müssen nachweisen, dass sie fertig gemacht wurden, sondern anhand der vorliegenden Nachweise müssen die Täter in die Verantwortung genommen werden und ein runder Tisch bleibt wohl eine dubiose Einrichtung, denn diese Einrichtung war in einer Diktatur wie der DDR ein Fortschritt, in einer Demokratie ist diese Einrichtung eine Bankrotterklärung. Habermas hat das die „andere Zerstörung der Vernunft“ genannt, und das System Mobbing ist eine Variante dieser Zerstörung. Der EU-Gerichtshof sollte eigentlich schon längst in diesem Fall aktiv werden, nur dazu ist keine der „demokratischen Parteien“ von rechts bis links bereit, warum wohl? (3)

1)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/01/27/das-%E2%80%9Esystem-mobbing%E2%80%9Coder-wie-arbeitet-der-hessische-archipel-gulag/

https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/09/01/das-system-mobbing-des-herrn-thilo-sarrazin-wird-neu-aufgerollt/

2)http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&key=standard_document_40244527

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&type=a&msg=34954&mediakey=rubrik-nachrichten/20101124_willert_bespitzelung_audio_128k&key=standard_document_40244527

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?rubrik=34954&type=v&msg=34954&mediakey=fs/hessenschau/20101124_1930_polizeimobbing&key=standard_document_40244527

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?key=standard_document_40244527&jmpage=1&type=a&rubrik=34954&jm=5&mediakey=rubrik-nachrichten/20101124_rhein_audio_128k

3)http://www.zeit.de/1991/20/Die-andere-Zerstoerung-der-Vernunft*

„Die politische Kultur besteht aus einem verletzbaren Geflecht von Mentalitäten und Überzeugungen, die nicht durch administrative Maßnahmen erzeugt oder auch nur gesteuert werden können. Was wir beklagen, ist der rücksichtslose Umgang mit unwägbaren, schonungsbedürftigen moralischen und geistigen Ressourcen, die sich nur spontan und nicht auf dem Verordnungswege regenerieren können. Das Selbstverständnis, das politische Selbstbewußtsein einer Nation von Staatsbürgern bildet sich nur im Medium öffentlicher Kommunikation.

Mode- und Lifestyleunternehmen Breuninger mobbt und kündigt Ver.di-Betriebsrätin

22. September 2010

Beweise

Immer häufiger geraten aktive und ihrem Gewissen verpflichtete Betriebsräte in das Visier der Mobber. Aktuell ist der Fall im Hause des Stuttgarter Mode- und Lifestyleunternehmen Breuninger. (1)

Einer „Ver.di-Betriebsrätin“ wurde „fristlos gekündigt, weil sie während einer Betriebsausschusssitzung ein angeschaltetes Handy verdeckt platziert hatte“. (1)

Normalerweise ist der „23-köpfige Betriebsrat, der der Kündigung zustimmte“ auf Seiten seiner Mitglieder. Doch bei Breuninger „besteht neben fünf ( Neuen) seit Mai 2010 (der) dort vertretenen Ver.di-Betriebsräten ansonsten überwiegend aus AbteilungsleiterInnen“, die der Unternehmensleitung zugetan sind und dies auch mit der oder den Kündigungen bewiesen haben.  Unregelmäßigkeiten bei den Betriebsratswahlen gab es wohl schon immer. „Urnen waren nicht versiegelt, Briefwahlunterlagen wurden zu früh geöffnet“.

Nun also tauchten jedoch neue Gesichter im Betriebsrat auf, die eine andere Vorstellung von der Arbeit in diesem Gremium hatten. „Der Betriebsrat in seiner Gesamtheit schloss jedoch schnell eine Betriebsvereinbarung, in der auf drei Freistellungen verzichtet wurde. Die später gekündigte Betriebsrätin bzw. ihre Liste klagte vor dem Arbeitsgericht gegen dieses Vorgehen“ und war nun im Visier der Mobber.

Damals galt noch Gerechtigkeit als Wert an für sich was

„Der besagten Betriebsrätin war offenbar das eingeschaltete Handy in ihre Unterlagen“ am 01.09.2010 „gerutscht. Dies fiel nach einer Stunde auf, und sie beendete eine Verbindung, die nach ihrer Aussage aus Versehen bestanden hatte“. (1) Das reichte den Mobbern jedoch zu einer Mobbing-Attacke aus.

„Sie, (die unternehmensleitungsfreundlichen Betriebsräte), informierten die Unternehmensleitung über den Eklat, der sich in der Betriebsrausschusssitzung ereignet hatte. Diese bezeichnete den Vorfall in einer Presseerklärung als offenkundigen Lauschangriff, deren Ziel die Ausspähung von internen Betriebsangelegenheiten gewesen sei. Das Unternehmen sprach der Betriebsrätin die fristlose Kündigung aus“. (1) Erinnert irgendwie an den Fall im Landratsamt Neuburg, auch dort spielte der Personalrat ebenso eine merkwürdige und befremdliche Rolle. (2)

Doch irgendwie merkte auch die Unternehmensleitung die „Merkwürdigkeit des Vorwurfs des Lauschangriffs“ und schickte daher der Betriebsrätin eine zweite, fristlose Kündigung zu. Auch diese gehört heute schon zur Alltäglichkeit, eine Kündigung nach der anderen wird dort geschickt, meistens nur das Datum geändert und das Opfer wird somit zu einer Klage nach der anderen gezwungen. Man hofft bei diesen Serienkündigungen immer darauf, dass das Opfer eine übersieht und diese dann zum Tragen kommt. Unsere Arbeitsrichter wissen das, agieren jedoch ganz im Sinne der Kündigungstäter, was nicht zu verstehen ist.  

Grüße aus der DäDäRä

„Die Betriebsrätin erhielt eine zweite fristlose Kündigung. Grund dafür sei der dringende Tatverdacht auf eine Straftat, so das Unternehmen. Die Betriebsrätin soll angeblich eine falsche Formulierung in der eidesstattlichen Versicherung abgegeben haben, mit der sie die Freistellung begehrt. Es handelt sich um eine kleine Unklarheit im Zusammenhang mit der eingereichten Fraktionsliste“. (1)

Irgendwie wird man den Eindruck nicht los, dass wir in Deutschland langsam Zustände wie in der DDR zu Stasizeiten haben. Offenbar hat Habermas mit seiner Warnung vor der „anderen Zerstörung der Vernunft“ (3) oder der „Ossifizierung des Westen„, wie sie Maxim  Biller nennt, recht. Man wundert sich langsam über gar nichts mehr oder wenn morgen in der Zeitung steht, „Hund erschoßen“ weil er stolz das GG um den Hals trug und damit über die Mauer seines Herrschen sprang.  

1)http://www.betriebsratsqualifizierung.de/news/breuninger-kuendigt-betriebsraetin-wegen-angeschalteten-handys

http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2625656_0_9223_-datenschutz-lauschangriff-bei-breuninger-.html

2)http://www.augsburger-allgemeine.de/Home/Lokales/Neuburg/Lokalnachrichten/Artikel,-Personalrat-hat-keine-Daten-geloescht-_arid,2248299_regid,12_puid,2_pageid,4502.html

3)http://www.zeit.de/1991/20/Die-andere-Zerstoerung-der-Vernunft

4)http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~E268B034D9E5745B48131BFF63261828A~ATpl~Ecommon~Scontent.html?rss_feuilleton

Gegen Mobbing, ein sehr guter und wichtiger Artikel.

11. Juli 2009
Mobbingerlebnis

Mobbingerlebnis

Die „Deutsche Rentenversicherung “ muss immer mehr für Mobbingopfer ausgeben. Gerade in Baden Württemberg lässt man sich das daher nicht länger gefallen. Man macht mobil gegen die Mobbing-Täter.

Hier ein sehr guter Artikel zu Mobbing, der in etwa der aktuellen Stand der Diskussion wieder gibt:

„Eine Nummer rund um die Uhr für Mobbing-Opfer im Land“

Konflikte am Arbeitsplatz kosten die Gesundheit und viel Geld!

Der Schrei.

Der Schrei.

Mobbing hat viele Gesichter. Eines aber ist immer die Folge: Mobbing-Opfer werden krank. Das ist nicht nur für den Einzelnen verhängnisvoll, dadurch entstehen auch der Volkswirtschaft immense Schäden. Wer sich gemobbt fühlt, weiß oft weder ein noch aus, Hilfsangebote sind eher selten. Ein Grund mehr für die ab dem 15. Juli 2008 geschaltete zentrale Mobbing-Hotline, die rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche Hilfe anbietet. Unter 01802 6622464 können Menschen, die sich gemobbt fühlen, Tag und Nacht anrufen. Jeder Anruf, egal wie lange gesprochen wird, kostet nur sechs Cent.
Dieter Hillebrand, Staatsekretär im Sozialministerium, nahm die Mobbing-Hotline Baden-Württemberg am Montag, 14. Juli 2008, in der Reha-Klinik Glotterbad bei Freiburg offiziell in Betrieb. Die Mobbing-Hotline Baden-Württemberg und die Mitglieder des Mobbing-Netzwerkes Baden-Württemberg bieten bei Konflikten am Arbeitsplatz eine telefonische Erstberatung und Krisenintervention an. Dabei erhalten die Betroffenen eine erste Einschätzung der vorgetragenen Konfliktsituation, Hinweise für das weitere Vorgehen sowie auf Wunsch Kontakte zu regionalen Beratern und Therapeuten.

Prècaire

Prècaire

Neu an dieser Hotline:

Bislang gab es zwar regionale Mobbing-Hotlines mit zeitlich begrenzten Angeboten, aber keine Rund-um-die-Uhr-Angebote unter einer einzigen Nummer. Das neue landesweite und vernetzte telefonische Hilfsangebot ist das Ergebnis einer Initiative der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg und ihrer RehaZentren GmbH. „Wir sehen es neben unseren vielen anderen Aufgaben auch als unsere Pflicht, präventiv tätig zu sein, wenn es darum geht, Menschen in ihrem Arbeitsumfeld nachhaltig gesund zu erhalten“, sagte Hubert Seiter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Rentenversicherung Baden Württemberg, in Glottertal.

Aufschrei im Land der Arbeit.

Aufschrei im Land der Arbeit.

Ziel: Nachhaltige Prävention
Immer mehr Befindlichkeitsstörungen, psychische und somatische Erkrankungen durch Konflikte am Arbeitsplatz bis hin zum Mobbing sind der Hintergrund für das Forschungsprojekt „Implementierung einer Mobbing-Telefon-Hotline zur Beratung bei Konflikten am Arbeitsplatz“ das die Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg an der Rehaklinik Glotterbad startete.

Ziel: Mobbing-Folgekosten zu reduzieren und wichtige Anhaltspunkte für die weitere Präzisierung störungsspezifischer Therapiekonzepte für die Rehabilitation sowie Erkenntnisse für geeignete Präventionsmaßnahmen zu gewinnen. Fachlich beraten und unterstützt wird das Projekt von der evangelischen und katholischen Kirche, Sozialpartnern, Wirtschaftsverbänden, Krankenkassen, Unfallversicherung und Rentenversicherung, engagierten Unternehmen sowie dem Ministerium für Arbeit und Soziales Baden-Württemberg. Die Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg bietet Unternehmen zudem die Möglichkeit, sich von Fachleuten rechtzeitig bei Konflikten am Arbeitsplatz und Mobbing Unterstützung zu holen – damit es erst gar nicht so weit kommt.

Mein Büro, oder wenn man am Arbeitsplatz bespitzelt wird

Mein Büro, oder wenn man am Arbeitsplatz bespitzelt wird

Immense Schäden durch Mobbing.

Konflikte am Arbeitsplatz haben in den letzten Jahren stetig zugenommen und führen zu erheblichen psychischen Belastungen und Gesundheitsbeeinträchtigungen bei den Betroffenen. Doch nicht nur das: Ungelöste Konflikte am Arbeitsplatz und Mobbing lösen immense Kosten aus. Wer Mobbing nicht unterbindet, bezahlt einen hohen Preis: Qualitätsverluste bei der Arbeit, hoher Krankenstand sowie Fehlzeiten, Kosten für Abfindungen und Einarbeitungszeiten für neue Mitarbeiter. Schließlich hat Mobbing auch gesamtgesellschaftliche Konsequenzen für die Sozialsysteme. Krankenversicherung und Rentenversicherung müssen für Heilbehandlungen und Rehabilitation aufkommen.
Am Ende von Mobbingprozessen steht oft genug Frühverrentung und Arbeitslosigkeit. Den volkswirtschaftlichen Schaden schätzen Experten auf etwa 15 bis 25 Milliarden Euro. Einer repräsentativen Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zufolge gab es 2002 etwa 1,2 Millionen Mobbing-Betroffene in Deutschland – quer durch alle Berufsgruppen, Branchen und Betriebsgrößen sowie Hierarchiestufen und Tätigkeitsniveaus.Tendenz steigend. 

Bürostreit.

Bürostreit.

Was ist Mobbing?

Wissenschaftlich betrachtet die „konfliktbelastete Kommunikation am Arbeitsplatz unter Kollegen oder zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern, bei der die angegriffene Person unterlegen ist und von einer oder mehreren Personen systematisch und regelmäßig, das heißt mindestens einmal pro Woche und mindestens ein halbes Jahr lang, mit dem Ziel und/oder dem Effekt des Ausstoßes aus dem Arbeitsverhältnis direkt oder indirekt angegriffen wird und dies als Diskriminierung empfindet“.

Ursachen unterschiedlich.

Direkte Gegenwehr der Betroffenen, Hilfestellung von Kollegen und Vorgesetzten sowie Unterstützung durch Familie und Freunde können die Situation entspannen und den Teufelskreis durchbrechen. Dennoch beendet in mehr als 50 Prozent aller Mobbingfälle erst die Kündigung beziehungsweise die Auflösung des Arbeitsvertrages den Psychoterror am Arbeitsplatz. Lediglich 20 Prozent der Täter werden arbeitsgerichtlich mit Sanktionen belegt. Die Wurzeln von Mobbing liegen in der Regel weniger in den Persönlichkeitsstrukturen der Beteiligten. Mehr Arbeit bei sinkendem Personal, fehlende Unternehmenskultur, schlechte Organisationsstrukturen und -abläufe, unzureichende Information, nicht konstruktive Kommunikation oder Zusammenarbeit und Defizite des Führungsverhaltens können zu Mobbing führen.

 

Mobbing Improvisation 3.

Mobbing Improvisation 3.

Auch Betriebe und Sozialversicherung sind Verlierer
Sicher ist: Ohne Hilfe sind nicht nur Mobbing-Opfer die Unterlegenen. Verlierer sind auch die Betriebe und die Sozialversicherung. Deshalb, so Hubert Seiter, sei es der Rentenversicherung wichtig, rechtzeitig und umfassend Hilfe anzubieten, um Arbeitsausfälle, Frühverrentungen und Krankheitskosten zu vermeiden. Die Mobbing-Hotline sei ein wichtiger Schritt hin zu einer fairen und dennoch leistungsorientierten Betriebskultur.

Infos
Mobbing-Hotline Baden-Württemberg 01802 6622464 (6 Cent pro Anruf)
Internet: www.mobbing-hotline-bw.de
Informationen über die neue Hotline von
Dipl.-Soz.Edith Schellhammer
Mobbing-Hotline der RehaZentren Baden-Württemberg
Reha-Klinik Glotterbad
Gehrenstraße 10
79286 Glottertal
Telefon 07684 809 504
Fax 07684 809 509
email: e.schellhammer@rehaklinik-glotterbad.de

Ossifizierung oder "die Fahne flattert uns voraus".

Ossifizierung oder "die Fahne flattert uns voraus".

Warum werden Politiker nicht aktiv, wenn sie sehen und hören, wie Mobbing-Täter unser Sozialsystem ruinieren, wenn sie schon keine Achtung vor der Würde des Menschen haben? Weshalb wird nur in Baden-Württemberg von der Deutschen Rentenversicherung gegen Mobbing mobil gemacht? Warum nicht in Hessen oder Berlin und in den neuen Bundesländer, wenn man weiß, dass dort alleine tausende von ehemlaigen Stasispitzel frei agieren dürfen. „Die Zahl ehemaliger Stasi-Mitarbeiter in deutschen Behörden ist offensichtlich größer als bisher bekannt. Rund 17 000 frühere Beschäftigte des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) sollen trotz Prüfungen im öffentlichen Dienst ostdeutscher Landesverwaltungen verblieben sein.“ Wen wundert es dann, dass es so viele Mobbing-Fälle ziwschen Dresden und Erfurt gibt? Und die Stasitäter sitzen nicht nur in ostdeutschen Behörden, von Westberlin oder der Bundes-SPD will ich gar nicht erst reden, wenn man sich folgenden Ausschnitt und dann bitte den Artikel dazu liest. „Das Bundeskriminalamt(BKA)beschäftigt eine Reihe ehemaliger Stasi-Mitarbeiter. Einer von ihnen gehört laut BKA zum Personenschutzkommando von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)“. Da freut sich doch noch heute Erich Mielke im sozialistischen Arbeiter- und Bauernteil des Paradieses und schlürft mit Erich Honecker, Walter Ulbricht und Josef Stalin ein Likörchen.

Benno Ohnesorg.

Benno Ohnesorg.

Doch wie gesagt, man kann viel schlechtes über Philosophen reden und schreiben, dass sie keiner versteht und abgehoben seien, doch Jürgen Habermas hatte wohl doch das ganze Dilemma kommen sehen, als er 1991 den deutschen ins Stammbuch schrieb, was maxim Biller in seinem Artikel als „Ossifizierung des Westen“ zu recht bezeichnet und folgend wieder gibt: „Im Mai 1991 schrieb der verschwundene, wie von einer nationalbolschewistischen Todesschwadron entführte Habermas unter anderem: >>Die politische Kultur besteht aus einem verletzbaren Geflecht von Mentalitäten und Überzeugungen, die nicht durch administrative Maßnahmen erzeugt oder auch nur gesteuert werden können. << Und: >>Das Selbstverständnis, das politische Selbstbewusstsein einer Nation von Staatsbürgern bildet sich nur im Medium öffentlicher Kommunikation.<< Er hatte vollkommen recht.“ Und wir erleben nun Tag für Tag die Verifikation  oder spüren die Auswirkungen dieser Ossifizierung. Ob es in den Fluren der Finanzämter, der Petitionsausschüsse oder anderen Behörden ist, je näher die Ämter zum Osten liegen, desto größer die Gefahr der „Schikane und des Mobbings“, und das ist nur eine Form davon.