Posts Tagged ‘Gütetermin’

Arbeitgeber Vivantes mobbt Chefärztin und bekennende Lesbe aus dem Job

23. April 2012

Bei der FDP ist es das Alter, bei Vivantes ist es die Homosexualität einer angesehenen Chefärztin und Weltklasseturnerin mit der man diese aus dem Job gemobbt hat. Unglaublich was in unseren Krankenhäuser seit der Privatisierung so vor sich geht. Statt Menschen zu helfen produziert Vivantes seine eigenen Patienten.

„Vivantes ist Leben in Berlin. Lifestyle oder Lebensrettung“ und Mobbing nach System, möchte man da noch hinzufügen, wenn man das Schicksal von Frau Karin Büttner-Janz sich ansieht. (2) Offenbar hat man Vivantes als Experten für Homophobie unterschätzt.

Der Schrei

Der Schrei

„Die Chefärztin für Orthopädie am 3. April fristlos entlassen“. Als Grund wurden vom „Vivantes-Chef Joachim Bovelet  zahlreiche Beschwerden von Chefärzten des Klinikums in Friedrichshain hinsichtlich eines den Klinikumsbetrieb und das Betriebsklima massiv schädigenden Verhaltens“ durch Frau Büttner-Janz angegeben.

Die 60-jährige und angesehene Orthopädiespezialistin sieht den „Grund für die Kündigung (in) ihre(r)gleichgeschlechtliche(n) Beziehung zu einer Mitarbeiterin aus der Führungsebene. Dies sei aber wegen des Gleichbehandlungsgesetzes nicht rechtens“ und zu recht. Wozu haben wir denn sonst das AGG?

„Am 8. Mai ist im Arbeitsgericht ein Gütetermin anberaumt. Doch mit einer gütlichen Einigung ist wohl nicht zu rechnen“, was man verstehen kann, wenn man die Vergleiche dieses Arbeitsgerichtes sich anschaut, die nicht einmal das Papier wert sind, auch dem an sie ausgedruckt hat.

Sicherlich muss sich Frau Büttner-Janz auf einen möglichen Weg zum EU-Gerichtshof  für Menschenrechte einstellen, wenn man weiß, dass im „Aufsichtsrat des landeseigenen Konzerns ..  Gesundheitssenator Mario Czaja und Finanzsenator Ulrich Nußbaum“ sitzen, die nicht gerade für eine Kultur der Demokratie stehen. (2)

Erinnert sei hier auch nochmals an den Fall der Berliner Altenpflegerin Brigitte Heinisch die ebenfalls von Vivantes gemobbt wurde und erst vor dem Europäische Gerichtshof nach einem Klage-Marathon ihr demokratisches Recht auf Meinungsfreiheit durchsetzen konnte. (3)

1)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2012/04/23/fdp-mobbt-ministerin-wegen-dem-alter-aus-dem-job/

2)http://www.berliner-zeitung.de/berlin/gekuendigte-vivantes-chefaerztin-buettner-janz-fuehlt-sich-als-lesbe-diskriminiert,10809148,14956116.html

3)http://www.morgenpost.de/politik/inland/article1707780/EU-entscheidet-ueber-Entlassung-von-Altenpflegerin.html

http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell/article1708458/Kritik-an-Arbeitgeber-ist-kein-Kuendigungsgrund.html

Mobbing, Indiskretion, Denunziation und Kündigungswahn bei der LINKEN

25. Januar 2012

Offenbar hat die LINKE den Jahreswechsel nicht ohne Schaden überstanden. Zuerst kommt aus Bayern die Meldung, dass „im … Landesverband der Linken ein Dossier über innerparteiliche Gegner (kursiert), das selbst der Bundesvorsitzenden Gesine Lötzsch die Sprache verschlägt. Offenkundig von Insidern verfasst, enthält es nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung auf vier Seiten Ratschläge, wie unliebsame Parteifreunde durch gezieltes Mobbing, Indiskretion oder sonstige Denunziation mundtot gemacht oder ganz aus der Partei gedrängt werden könnten“. (1)

Man traut kaum seinen Augen, wenn man den Artikel in der SZ liest. Da ist von einem „Mitglied, das unter Burn-out-Syndrom leidet“ die Rede, „man solle es öffentlich lächerlich machen, seine ausländische Herkunft immer wieder in Erinnerung rufen. Die Bundestagsabgeordnete Kornelia Möller solle als Lügnerin und Intrigantin gebrandmarkt werden, die Münchener Stadträtin Dagmar Henn als unsympathisch und hässlich„.(1)

Ich denke mehr an Mobbing kann eine Partei nicht bieten. Stellt sich nur noch die Frage, wann sich die LINKE als Partei der Mobber und Denunzianten bezeichnet?

Und aus dem Frankenland, also dem Süden von Bayern kommt ein Fall an den Tag, der wohl zeigt, die LINKE hat nicht nur ein soziales, sondern ein demokratisches Grundproblem. „Kornelia Möller (Landshut) ist Bundestagsabgeordnete der Linken. Sie hat Belinda Brechbilder, die sie als Mitarbeiterin in ihrem Würzburger Büro beschäftigte, zum Ende vergangenen Jahres den Stuhl vor die Tür gesetzt. Brechbilder ist Kreissprecherin der Linkspartei und sitzt für diese im Würzburger Stadtrat“.(2)

Der Schrei

Der Schrei

Nun wird sich am das Arbeitsgericht mit dem Fall beschäftigen müssen, da eine gütliche Einigung gescheitert ist. „Beide Parteien bekunden beim Gütetermin ihre Bereitschaft zu einer gütlichen Einigung, doch dazu kommt es nicht. Die vom Arbeitsrichter vorgeschlagene Abfindung oder spätere Kündigungstermine, ob Ende Januar, Februar oder März, werden nicht akzeptiert“. (2)

Einen Kündigungsgrund hat die Bundestagsabgeordnete nicht genannt, so dass nun spekuliert wird. „Verdi-Sekretär und einstige Linke-Landtagskandidat Peter Baumann glaubt, eine Mobbing-Aktion des Linken-Stadtrates Holger Grünwedel stecke hinter der Kündigung“. (2)

Dabei gilt Grünwedel selber als Mobbing-Opfer. „Grünwedel, kein Freund des Parteivorsitzenden Klaus Ernst, gilt selbst als Mobbing-Opfer, seit jüngst das ominöse Strategiepapier der Linken bekannt wurde. Wie berichtet, sollen so Ernst-Gegner, zu denen auch Möller zählt, diffamiert werden. Grünwedel wurde bei der letzten Kreisversammlung als Mitarbeiter des Verfassungsschutzes beschimpft“. (2)

Man kommt nicht um die Bemerkung herum: Mobbing gehört bei der Linken wohl zum Instrument der alltäglichen Parteiarbeit. Nun versteht man auch besser, warum die Linke kein Anti-Mobbing-Gesetz auf ihrer Agenda hat, alles hat immer einen Grund.

„Letzte Änderung, 10.01.2015“

1)http://www.zeit.de/politik/deutschland/2012-01/linkspartei-verfasssungsschutz-intern

2)http://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/Linken-Zoff-MdB-kuendigt-Brechbilder-den-Job;art735,6576611

Pflegeheimleiterin wurde gemobbt bis zur Erkrankung

8. Juni 2010

Mobbingopfer Sedika Weingärtner

Jahrlang wurde die Leiterin eines Pflegeheimes im Kreis Peine von ihrer Vorgängerin schikaniert, bis sie nun so erkrankt ist, dass die wohl für immer arbeitsunfähig ist und wohl selber für immer zu einem Pflegefall werden kann.

„Die Frau sei nie richtig zum Arbeiten gekommen und darüber krank geworden, so der Anwalt weiter“. (1)

Das kennen wir aus den Arbeitsbedingungen  bei der Post AG und Siemens, der Fall Sedika Weingärtner ist dafür nur ein Beispiel, wie man jemanden am Arbeitsplatz fertig macht.

Und wer selber schon mal gemobbt worden ist, weiß was das heißt, wenn der Anwalt der Pflegeheimleiterin ausführt, „ihre Vorgängerin habe sie kontrolliert und gegen sie Intrigen gesponnen“. (1) Intrigen, das ist die Hauptschlagader der Mobber, nur warum wird hier nicht endlich mit einer gesetzlichen Regelung ein Riegel vorgeschoben?

Nun also hat das Opfer geklagt und musste sich bei dem berühmten Gütetermin folgendes anhören, „über eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses und eine Abfindung können wir reden. Über einen Schmerzensgeld-Anspruch rede ich nicht,“ (1) so der Anwalt der Beklagten.

Und auch das wissen die Anwälte der Mobber in Deutschland nur zu gut, hier muss nicht der Täter seine Unschuld beweisen, sondern das Opfer ist immer beweispflichtig. „Sie müsste erst einmal beweisen, dass ihre Gesundheit geschädigt worden ist, betonte“ der Anwalt der beklagten Seite. „Das Angebot, ihr ein halbes Bruttomonatsgehalt als Abfindung zu zahlen, habe sie ausgeschlagen“. (1)

„Darüber hinaus kritisierte der Anwalt der Betreibergesellschaft, dass die Frau im Februar in den Urlaub gegangen und seitdem nicht mehr an ihre Arbeitsstätte zurückgekehrt sei. Er wisse daher nicht, ob sie nicht in der Zwischenzeit eine neue Stelle angenommen habe. Der Anwalt der Frau verneinte dies und sagte, seine Mandantin sei weiterhin krank“. (1)

Und man muss sich fragen, was der Richter wohl meint mit friedlich? „Richter Lutz Bertram ermutigte beide Seiten, das Verfahren friedlich beizulegen“ und verwies auf den Kammertermin 11. November 2010. Keine Aussage macht dieser Superrichter zur „Würde des Menschen und seinem Grundrecht auf Gesundheit, offenbar kennt der das GG nicht mal im Ansatz.

Auch wurde nicht geklärt, wer die ganzen Kosten der Mobbingfalls tragen soll. Nicht zu fassen, was wir für Arbeitsrichter haben, die scheinen noch im Mittelalter oder in Afghanistan zu leben. „Friedliche Einigung„, da kann man nur hoffen, dass deutsche Richter bald durch qualifizierte europäische ersetzt werden.

1)http://www.newsclick.de/index.jsp/menuid/2162/artid/12339883

VW-Zigarettenautomatenaffäre und 293 Betroffene, 16 Kündigungen

22. April 2010

Der Schrei

Man mag es glauben oder nicht, doch zwei Zigarettenautomaten bei VW in Baunatal in Kassel hatten es an sich und nicht in sich.

Die Geschichte hört sich makaber an, doch sie zeigt auch, was in unserem Land nicht mehr stimmt.

Im Kassler Werk von VW standen oder hingen jahrlang zwei Zigarettenautomaten, die wohl so hätten dort nicht stehen oder hängen dürfen. So was wie die Fürsorgepflicht und den TÜV gibt es nicht für Automaten. Stellt sich schon mal die Frage, wem gehörten den die Automaten, VW oder dem Zigarettenhändler, so wie es auf den Automaten stand und wohl noch steht?

War nun ein Schacht leer an den Automaten und man steckte seinen Werksausweis mit Chip hinein, dann bekam man bis 3 mal 4 Euro, also 12 Euro gut geschrieben. 239 Werksangehörige oder Mitarbeiter von Tochterfirmen sollen so laut Anklage von VW sich so 32 000 Euro in zwei Jahren ergaunert oder gutgeschrieben haben.

Stellt sich schon mal die Frage, warum haben der Eigentümer des Automaten oder VW in zwei Jahren den Verlust von 32 000 Euro nicht gemerkt? Was haben solche Firmen eigentlich für eine Buchführung?

Aufschrei im Land der Arbeit

Irgendwann  hat ein VW-Mitarbeiter diesen merkwürdigen Zigarettenautomaten mit seinem befremdlichen Buchungsverhalten gemeldet. Ab da wurde es dann für 239 Mitarbeiter kritisch und teilweise tragisch.

VW-Justiziar Gerhard Klenner wurde nun wohl aktiv, alle Mitarbeiter die weniger als 150 Euro gut gebucht bekommen haben, bekamen eine Tagesgeldbuße oder die Versetzung in eine andere Abteilung. 12 Werksanghörigen und 4 Mitarbeiter von VW-Tochterfirmen bekamen die Kündigung ins Haus.

Drei Mitarbeiter haben nun gegen die Kündigungen geklagt, weil sie in dem „Rauswurf eine wirtschaftliche Katastrophe“ sehen, so ihr Anwalt Ulrich Blume, denn „sie hätten kaum eine Chance jemals wieder solch einen Arbeitsplatz zu finden“. (1)

Am 20.04.2010 war nun der Gütetermin, es geht um den Unterschlagungs- oder Bereicherungsvorwurf, denn die drei Mitarbeiter hätten in den zwei Jahren des Gutbuchungsautomaten 1180, 1178 und 1738 Euro in ihre Tasche gewirtschaftet.

Das Gericht unter dem Vorsitz der Richterin Angela Merz tendiert dahin, dass die Kündigungen rechtskräftig seinen, wenn man den drei Arbeitnehmern  nachweisen kann, sie hätten „vorsätzlich“, also wissentlich über die Buchungspraxis der beiden Automaten gewusst.

Brigitte Schöttner, Rechtsbeistand der IG-Metall hielt dagegen, dass durch den Aufkleber des Tabakshändlers die Mitarbeiter nicht wussten, dass die Automaten ihrem Arbeitgeber gehört hätten, und sie ihn so mit geschädigt hätten.

Stellt sich mal die Frage, warum wird die IG-Metall in so einem Fall aktiv, während sie einem Mobbing-Opfer, wie Rainer Beutler – dessen Gesundheit und finanzielle Existenz für immer zerstört ist und der nun als Frührentner im VDK für andere Opfer im Vorstand kämpft – die Unterstützung verweigerte, obwohl er sich weder bereichert noch seine Arbeitgeber geschädigt hat, und sogar mit seinen Verbesserungsvorschlägen VW viel Nutzen und Geld gebracht hat?

Und warum wurde nicht Detlef Lengsfeld von der IGM unterstützt, obwohl er auch als Mobbing-Opfer weder seinem Arbeitgeber noch einem Dritten geschadet hat? Heute nun ist die Gesundheit und die Existenz von Detlef Lengsfeld zerstört, genauso wie die von Milan Petrovic. Hat die IGM was an der Glocke?“

Der VW-Personalreferent hat jetzt Kontakt zur Staatsanwaltschaft aufgenommen, im Mobbingfall Rainer Beutler oder Detlef Lengsfeld hat er dieses nicht, warum wohl? Nach welchen Kriterien ermittelt eigentlich ein Staatsanwalt? Nach der Macht des Geldes oder im Sinne unseres Grundgesetzes?

Man darf gespannt sein, wie im Fall der Drei von den Zigarettenautomaten beim nächsten Termin entschieden wird. Im Fall Beutler, Lengsfeld oder Petrovic, wo es um hunderttausende von Euro geht, ermittelt der Staatsanwalt nicht, seltsame Moral, die hier VW, IGM und Staatsanwalt an den Tag legen.

1) http://www.hna.de/nachrichten/stadt-kassel/kassel/schachtel-gezogen-dabei-geld-kassiert-nachdrehe-617855.html

http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp?key=standard_document_38797587&rubrik=36086