
Aufschrei im Land der Arbeit
Politiker leiden sehr oft an den neuen Krankheiten, „soziale Schizophrenie“ und an der bekannten „Ich-Guido-Krankheit“. Dies hat zur Folge, dass sie gesellschaftliche Entwicklungen nicht mehr erkennen. Die SPD Genossen haben dafür ihren Denkzettel bekommen, an dem sie heute noch leiden. Die FDP hat sich selbst überflüssig gemacht, für unser Land kein Verlust.
Und so hat „maru64s“ seinem Blog, „Meine Meinung“ zu recht das Thema 50 Plus und somit reif für gezieltes Mobbing aufgeriffen. Anhand eines TAZ-Artikels in dem der Kreislauf, „über 50, gezieltes Mobbing, Kündigung, Arbeitslos und dann Hartz IV“ beschrieben wird, kann man feststellen,dass auch das „AGG“ daran nichts geändert hat. Allenfalls im Mobbing unterliegen Arbeitnehmer über 50 einem „Allgemeinen Gleichheits Gesetz“, dem des gezielten Mobbings.

Einer fehlt!
„Der nackte Schreibtisch macht ihn wütend. Und traurig. Martin Schmidt schlägt die Zeitung auf, überfliegt Überschriften, blättert vor, dann wieder zurück. Auf die Texte konzentrieren kann er sich nicht; denn draußen auf dem Gang hört Schmidt die hektischen Schritte seiner jungen Arbeitskollegen. In seinem Büro ist es unerträglich still. Der 54-Jährige greift in seine Umhängetasche und legt mehrere Kugelschreiber vor sich auf den Tisch. Die Kulis hat er von zu Hause mitgebracht. Würde er welche bei der Firma anfordern, käme die Frage, wofür er die denn brauche. Schmidt reiht einen Kugelschreiber an den anderen, exakt 90 Grad zur Tischkante. 10 Uhr 30. Noch mindestens eine Stunde bis zur Mittagspause. An den Nachmittag will er gar nicht denken“. (1)

Prècaire.
So etwas geschieht in unserem Land Tag für Tag tausend- bis hunderttausendfach, ohne dass sich eine Gewerbeaufsicht, Betriebs- oder Personalräte oder ein Ordnungsamt darum kümmert. Und wer nicht kündigt, der wird dann eben wegen einer „Bagatelle“ wie dem Verzehr von Maultaschen“ vor Gericht fertig gemacht. So ist das im Land von Köhler und Merkel, wo man die Grund-oder Verfassungsrechte in der Arbeitswelt der Genration 50 Plus vergelblich sucht.
„Schmidt ist kein Einzelfall: Jeder fünfte über 50-Jährige fühlte sich im Jahr 2008 laut einer Studie des Instituts für Markt- und Sozialforschung (IFAK) in Deutschland Schikanen am Arbeitsplatz ausgesetzt. Das gezielte Mobbing gegenüber den über 50-Jährigen hat wirtschaftliche Gründe: 50- bis 65-Jährige verdienen hierzulande durchschnittlich rund 70 Prozent mehr als 25- bis 30-Jährige, das ergab eine Studie des Personaldienstleisters Adecco. Darin steckt Sparpotenzial: Warum die alten, teuren Mitarbeiter behalten, wenn ein junger Kollege die gleiche Arbeit für weniger Geld erledigt? Weil aber Mitarbeiter vor einer ungerechtfertigten Kündigung gesetzlich geschützt sind, versuchen Unternehmen, Mitarbeiter mit nicht nachweisbaren Mobbingattacken zur freiwilligen Kündigung zu bewegen – eine Methode, die Personalführungskräfte in diversen Seminaren und Workshops sogar trainieren können“. (1)

Mein Büro, oder wenn man am Arbeitsplatz bespitzelt wird
>>Arbeiten will sie nie wieder: „Mobbing ist wie ein Brandmal, die Attacken brennen sich tief in die Seele ein, sie sind wie Narben im Selbstwertgefühl.“ Seit sie aufgehört hat zu arbeiten, sind die gesundheitlichen Beschwerden fast vollständig verschwunden<< (1)
Hartz IV als Gesundheitsreform gegen eine asoziale „Arbeitswelt“? Sicherlich keine Lösung in einem Land, in dem Politiker sagen, Rente erst mit 67 und die Staatsverschuldung bei 1,7 Billionen Euro liegt.
Letzte Änderung am 01.01.2015
1)http://meinemeinung.blog.de/2009/08/14/hartz-iv-aeltere-arbeitslosigkeit-gruendlich-gemobbt-6723676/