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Mobbing-Prozess gegen France Télécom Ex-Chef Didier Lombard

5. Juli 2012

Nun endlich wird einer der Täter im System Mobbing bei der France Tèlèkom vor Gericht gestellt. „Wegen Mobbings wurde ein Anklageverfahren“ gegen „den damaligen Konzernchef Didier Lombard eingeleitet“. (1)

Zur Erinnerung, „Arbeitnehmervertreter hatten die rund drei Dutzend Selbstmorde bereits zuvor als Ergebnis unmenschlicher Arbeitsbedingungen und des Programms >time to move< zum schnellen Stellenwechsel“ immer wieder angeprangert und erst nach Jahren musste wenigstens Lombard gehen.

Einer fehlt!

Einer fehlt!

Erschreckend im System Mobbing bei der France Tèlècom war der Einsatz der „Traurigkeitskurve„.

„Die Traurigkeitskurve ist Teil eines Managementhandbuches bei France Tèlècom, und zeigt auf, wie man Mitarbeiter fertig macht und in welche Stufe sie rutschen, bis hin zur Depression, die dann auch den Suizid beinhalten kann, ein Wahnsinn was sich Unternehmensberater in ihrer Phobie so ausdenken können“. (2)

Von daher müssten eigentlich die „Liefereanten“ solcher menschenverachtender Konzepte vor Gericht gestellt werden, denn sie zeigen solchen Managern wie Didier Lombard erst, wie man Mitarbeiter fertig machen kann, notfalls bis zum Suizid. Das Europarlament ist hier schon längst gefragt, denn die nationalen Parlamente sind oft unfähig dazu.

Das System Mobbing bei der Post übrigens hat auch viele Aspekte des „time to move“ -Programms und wird sogar aktiv von den Gewerkschaften wie verdi oder der DPVKOM unterstüzt. Federführend dabei sind die Mitarbeiter aus dem Land Brandenburg wo bekanntlich keine Überprüfung auf die Stasimitarbeit stattgefunden hat. Insider wissen was das heißt, Programm „Rattenpeter“ oder Tortour „Stasioffizier Mahlsdorf„.

Und das System Mobbing zeigt auch bei den Suiziden der Opfer Ähnlichkeiten zwischen Frankreich und Deutschland auf.  Mai 2011 hat sich in  Bordeaux ein 57-jährigen in  Bordeaux selbstverbrannt, man sprach und spricht auch von der Kralle des Todes oder der „schwarze(n) Serie der France Telekom“. (3)

In Deutschland war des ein „Berliner Polizeibeamter (61) und Mobbing-Opfer“ der „sich selber angezündet“ hat und verstarb. (4)

Im übrigen hat es nicht wie das Handelsblatt schreibt „rund drei Dutzend Selbstmorde“ bei der France Tèlècom gegeben, sondern über 60 Mitarbeiter konnten der Traurigkeitskurve nicht mehr entfliehen. Und auch die Gewerkschaften haben zu spät reagiert und oft falsch, es lag an der Zivilcourage vieler Mitarbeiter dass die Mobbing-Fälle ans Tageslicht kamen, so wie auch das  Programm >time to move<.

Im Fall France Tèlècom sehen nun wenigstens viele Mobbing-Opfer ein kleines Licht am Ende des Tunnels namens Traurigkeitskurve.  „Lombard stehe unter Polizeiaufsicht und müsse 100 000 Euro als Kaution hinterlegen. Ihm drohen im Fall einer Verurteilung bis zu ein Jahr Gefängnis und 15 000 Euro Geldstrafe“. (1)

1)http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/nach-selbstmordserie-ex-france-telecom-chef-wegen-mobbings-angeklagt/6837012.html

2)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/11/17/selbstmorde-france-telecom-traurigkeitskurve-und-der-mobbing-alltag/

3)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/tag/traurigkeits-oder-toderkurve/

https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2011/05/02/selbstverbrennung-eines-france-telecom-mitarbeiters-und-mobbing-opfers/

4)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2011/09/13/berliner-polizeibeamter-61-und-mobbing-opfer-hat-sich-selber-angezundet-und-starb/

Selbstverbrennung eines France-Télécom-Mitarbeiters und Mobbing-Opfers?

2. Mai 2011

Unfassbar was trotz aller Bekundungen durch den neuen Chef der France-Tèlèkom sich in dem Unternehmen zuträgt. Jahrelang wurde bei der France Telekom mit Hilfe der  Traurigkeits- oder Toderkurve und einem Leitfaden zum Mobbing Mitarbeiter regelrecht in den Tod getrieben. (1)

„Bei dem Telekomriesen …. haben sich nach Gewerkschaftsangaben seit 2008 mehr als 60 Beschäftigte umgebracht. Ein Anfang des Jahres 2010 veröffentlichter Untersuchungsbericht erhob schwere Vorwürfe gegen die mittlerweile abgelöste Konzernspitze“. (2)

Arte hat darüber im November 2010 eine dreiteilige Filmserie gebracht, doch geändert hat sich trotz einem strafrechtlich relevanten Anti-Mobbing-Gesetz nichts, wenn man die  Nachricht liest, „ein Mitarbeiter des Konzerns hat sich auf einem Parkplatz verbrannt“. (2) Das erinnert an die Selbstverbrennung in Tunesien zu Anfang des Jahres, mit dem die Revolution der Straße im Orient begann. Offenbar wollte das Mobbing-Opfer, ein 57 Jahre alter Mitarbeiter der  Unternehmensniederlassung bei Bordeaux daran anknüpfen.

Die „schwarze Serie der France Telekom geht weiter“ (3) obwohl doch Abschiedsbriefe (4) immer wieder auf das System Mobbing mit der Kralle des Todes hinweisen (2)

Und nun die Selbstverbrennung des 57-jährigen in  Bordeaux, Hintergründe wurden noch nicht bekannt gegeben. Doch bei der Informationspolitik in Frankreich kein Wunder, erst nach dem sich in den anderen, früheren Selbstmorden wichtige Sendeanstalten eingemischt haben, wurde offen über Mobbing geredet.  

 1)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/11/17/selbstmorde-france-telecom-traurigkeitskurve-und-der-mobbing-alltag/

2)http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,759124,00.html

3)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/07/06/schwarze-serie-der-france-telekom-geht-weiter/

4)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2009/09/29/wieder-ein-selbstmord-bei-der-france-telecom/

Selbstmordeserie bei der France Télécom geht weiter

29. September 2010

Täter entschuldigt sich, aber nur in China

Trotz des strafrechtlichen Verbots von Mobbing und den seit Jahren angeprangerten Selbstmorden bei der France Tèlèkom geht der Horror weiter. Man hat wohl in Frankreich den Vorstandsvorsitzenden der Telekom abgesetzt, doch in der Unternehmenskultur aht sich nicht geändert.

„Ein Anfang des Jahres veröffentlichter Untersuchungsbericht erhob schwere Vorwürfe gegen die mittlerweile abgelöste Konzernspitze. Darin ist unter anderem von Mobbing die Rede. Auf Warnungen von Gewerkschaften, Betriebsärzten und Krankenkassen sei völlig unzureichend reagiert worden“. (1)

„Fünf Selbstmorde innerhalb von zwei Wochen. „Zwei der Angestellten aus der Region Rennes, ein weiterer Beschäftigter stammte aus dem Norden Frankreichs. Ein weiterer Mitarbeiter arbeitete in der Region Toulouse, der letzte im Großraum Paris. Vier der fünf waren direkt bei France Télécom angestellt, einer bei der Tochtergesellschaft Equant“ (1)

Dennoch versucht man die fünf neuen Suizide nicht primär mit der Unternehmenskultur der FT in Verbindung zu bringen. „Bislang sei allerdings unklar, ob diese Fälle mit den Arbeitsbedingungen in dem Unternehmen zu tun haben, berichtete die Zeitung „Le Parisien“(1)

1)http://www.welt.de/wirtschaft/article9587540/Fuenf-neue-Selbstmorde-erschuettern-France-Telecom.html

https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2009/09/29/wieder-ein-selbstmord-bei-der-france-telecom/

https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2009/10/06/ard-tagestehmen-greifen-selbstmorde-bei-der-telekom-auf/

https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/05/31/suizide-bei-foxconn-schocken-die-globale-offentlichkeit/

https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/07/06/schwarze-serie-der-france-telekom-geht-weiter/

https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2009/12/14/mit-dem-mobbing-verbot-naht-hilfe-fur-die-opfer/

http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,648671,00.html

http://www.welt.de/wirtschaft/article4924107/Mit-diesen-Fragen-wird-das-Suizid-Risiko-getestet.html

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/selbstmordserie-erschuettert-france-telecom;2456553

https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/07/27/ein-fall-von-mobbing-wahrend-der-schwangerschaft/

Schwarze Serie der France Telekom geht weiter

6. Juli 2010

Prècaire

Krampfhaft versucht das neue Management der „France Telekom“ den Umbau des Unternehmens ohne Aufklärung der Ursachen für die Selbstmordserie durch Mobbing in den letzten drei Jahren voran zu treiben.

„Im laufenden Jahr begingen laut der Gewerkschaft bereits 17 Telecom-Mitarbeiter Selbstmord„, so die Information durch „Euronews“ am 06.07.2010. Deutsche Medien berichten darüber kaum noch und wollen es wohl auch nicht.

Bei der France Telekom schöpfen die Arbeitnehmer neue Hoffnung, dass die Talfahrt mit Kündigungen und Arbeitsplatzumbau der Vergangenheit angehört. Der neue Konzernchef Stéphane Richard hat angekündigt, dass bis 2012 10 000 neue Arbeitnehmer eingestellt werden sollen.

Dabei geht er von einem ehrgeizigen Ziel aus, das da heißt, bis (will man) 2015 300 Millionen Kunden haben. Derzeit sind es rund 200 Millionen“. (1)

Man mag es gerne glauben, doch was geschieht, wenn das Ziel nicht erreicht wird? Alleine zwischen 2008 und 2009 hatten sich 35 Beschäftigte das Leben genommen, eine unfassbare Zahl trotz der strafrechtlichen Verfolgungsmöglichkeit von Mobbing durch das Strafgesetzbuch in Frankreich.

Offenbar bedarf es mehr als nur einer strafrechtlichen Regelung, sondern es muss auch die Ermittler geben und Verankerung wie bei uns im betreibsverfassungsgesetz zum Beispiel, dass Betreibsräte verpflichtet sind, Mobbing-Attacken schon beim Verdacht zur Strafanzeige zu bringen. Ein Punkt der bisher kaum erörtert worden ist, wozu sind Betriebsräte denn sonst da?

1)http://de.euronews.net/2010/07/05/france-telecom-praesentiert-fuenf-jahres-strategie/

Wieder ein Selbstmord bei der France Télécom.

29. September 2009
Prècaire

Prècaire

Während bei uns die Politiker von SPD, dieLINKE und die Grünen noch die Wunden lecken und Schwarz-Gelb nicht weiß, was sie mit der Macht anfangen soll, grassiert Mobbing Europa weit.

Aus Frankreich meldet uns heute Euronews, dass sich am Montag wiederum ein Mitarbeiter von Frane Tèlèkomm das Leben genommen hat. „Neuestes Opfer ist ein 51 Jahre alter Beschäftigter in einem Callcenter, der sich am Montag von einer Autobahnbrücke in den Westalpen in den Tod gestürzt hatte“.(1)

Mein Büro, oder wenn man am Arbeitsplatz bespitzelt wird

Mein Büro, oder wenn man am Arbeitsplatz bespitzelt wird

Hintergrund dafür scheinen die ständigen Versetzungen von Mitarbeitern auf  „Abschiebepositionen“ zu sein, eine Taktik mit der man besondes ältere Kollege fertig machen will. Methoden, die auch teilweise von der Stasi* und Gestapo angewandt wurden, mit dem Ziel, das Selbstwertgefühl oder die Würde des Menschen zu zerstören.

„In seinem Abschiedsbrief nannte das jüngste Opfer das Arbeitsklima in dem Konzern als Motiv für seine Tat. Ein Freund des Selbsmörders wirft dem Mangement vor, die Schuld den Opfern zuzuschieben, sie seien böswillig, weil sie sich weigerten Arbeiten zu verrichten, die ihrer Ausbildung durchaus entsprächen“.(1)

In der Vorstandsetage des Konzern han man vorerst reagiert um die Selbstmordserie zu stoppen.(2) „Wegen der Selbstmordserie ließ der französische Staat als Großaktionär vorerst alle durch den Konzernumbau bedingten Versetzungen stoppen“.(2)

Warum müssen Menschen immer erst so weit gehen, dass man in einem Unternehmen erkennt, so kann ich mit den Mitarbeitern nicht umgehen. Und wo sind die Gewerkschaften? Frankreich war für seine Gewerkschaftsbewegung einmal ein Vorbild in Europa, haben wir das alles seit dem Fall des eisernen Vorhangs verloren?

Letzte Änderung am 26.09.2015

1)http://de.euronews.net/2009/09/29/konzernchef-wegen-selbstmordserie-unter-druck/

2)http://deutschlandwaehlt2009.wordpress.com/2009/09/14/erneuter-freitod-bei-france-telecom-ist-mobbing-oder-stress-die-ursache/