Nun dauert die Auseinandersetzung um die bliebte Rundfunksendung von Ken Jebsen auf Radio Fritz vom rbb schon Wochen an. Ausgelöst wurde das Ganze von dem nicht unbekannten „Motivator und Antimoslem“ Henryk M. Broder, Journalist bei der WELT. „Der irre Attentäter von Oslo dürfte zu einem nicht geringen Umfang vom deutschen Islamkritiker Henryk M. Broder motiviert gewesen sein, wie Details aus seinem Manifest zeigen“. (1)
Zum Anfang: Es gab wohl irgendwann eine dubiose Mail. „Und Henryk M. Broder hat“ dies ..“an den rbb“ geschickt und „Ken Jebsen als Irren und Antisemiten beschimpft“. Daraufhin wurde die Sendung abgesetzt. (1)
Es kam zu einer Diskussion im Internet, in deren Verlauf „einem offenbar jungen Hacker“, ..Radio Fritz- und Ken Jebsen–Fan … das ganze Getue von Aus- oder Absetzung (so) genervt (hat). Er hat kurzer Hand den Blog von Henryk M. Broder platt gemacht“. (2)
Dann schien der Protest der Hörer von Radio Fritz gewirkt zu haben. „Nun also hat der rbb entschieden und feststellen müssen, die Antisemitisvorwürfe gegen Jebsen sind haltlos“. (3) Die Sendung mit Jebsen wurde wieder ins Programm aufgenommen. Doch damit war der Fall nur scheinbar erledigt. Broder und Hintermänner ließen nicht locker, und das mit Erfolg.
Gestern nun das überraschende Urteil für alle Hörer der Sendung kenFM und die Öffentlichkeit. „Am Mittwoch beendete der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) die Zusammenarbeit mit Ken Jebsen, nachdem der Sender den umstrittenen Moderator der Fritz-Sendung KenFM erst nach langen Gesprächen unter Auflagen wieder ans Mikrofon gelassen hatte“. (4)
Für alle unverständlich, warum nun der rbb diesen Schritt gegangen ist. „Erst haben sie ihn verteidigt, jetzt haben sie sich von ihm getrennt“, warum wohl? Offenbar verfügt der Henryk M. Broder über mächtige Hintermänner, die sich um das Anliegen der Bürger wenig scheren. Doch nicht nur Moderator Ken Jebsen ist weg vom Fenster, sondern auch sein ehemaliger Programmdierektor hat aufgegeben. „Stefan Warbeck ist nach Senderangaben hingegen selbst auf die Programmleitung zugegangen und hat die Programmverantwortung für das RBB-Jugendprogramm Fritz auf eigenen Wunsch abgegeben“.(4)
„Programmdirektorin Claudia Nothelle“ vom rbb im Originalton, wir „mussten … feststellen, dass zahlreiche seiner Beiträge nicht den journalistischen Standards des RBB entsprachen. Daraufhin haben wir mit ihm verbindliche Vereinbarungen über die Gestaltung der Sendung KenFM getroffen. Diese hat er wiederholt nicht eingehalten“. (4) Inhaltlich hat sie dazu nichts gesagt und auch keine Beispiele angeführt, was nicht nur uns verwundert. Ken „Jebsen selbst weist die Vorwürfe in einer Stellungnahme auf YouTube allerdings zurück“. (4)
Und offenbar sollen aktuelle Ereignisse der Auslöser für den Rauswurf von Ken Jebsen gewesen sein. „Dass die Personalentscheidungen vom Mittwoch in einem zeitlichen Zusammenhang mit der aktuellen Debatte um Rechtsextremismus stehen, ist für Insider evident“.
Evident? In dem Fall und dem „zeitlichen Zusammenhang mit der aktuellen Debatte um Rechtsextremismus“ müsste der rbb sich ja wohl gegen Mails und Einmischungen eines Henryk M. Broders zur Wehr setzen, oder kennt man nicht die Vorfälle von Oslo im Sommer 2011 und distanziert sich etwa Programmdirektorin Claudia Nothelle nicht davon? Erschütternd was hier geschieht.
4)http://www.tagesspiegel.de/medien/rbb-trennt-sich-von-moderator-ken-jebsen/5879924.html