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Neue Mobbing-Attacken gegen Günter Grass

17. April 2012
Die Partei, die Partei hat immer recht.

Die Partei, die Partei hat immer recht.

Mit seinem Gedicht „Was gesagt werden muss“ (1) hat der Nobelpreisträger Günter Grass nicht nur eine Diskussion um Krieg, Atomwaffen und Erstschlagoptionen im Nahen Osten ausgelöst, sondern die Berichterstattung in der deutschen Presse offengelegt. Zu Recht spricht Grass von einer „Art gleichgeschalteter Presse„, in die auch die Flachbildschirmsender ARD und ZDF mit einbezogen werden sollte.

Die umsägliche Selbstdarstellung des „Henryk M. Broder“ (2) bis hin zu den Talkshowflachheiten geistiger Unkultur bei Jauch macht klar, in Deutschland ist vieles seit den Jahren 1984 bis 1989 auf DDR-Niveau angelangt, nicht nur das Kanzleramt mit der FDJ-Sekretärin für Agitation und Propaganda sondern auch der Umgang mit Bürgern und Dichtern in der Presse und den Sendeanstalten  das öffentlichen Rundfunks.

Die These von Maxim Biller, über „die Ossifizierung des Westens“ oder die „deutsche deprimierende Republik“ (3) in Anlehnung an den Aufsatz von Jürgen Habermas über „die andere Zerstörung der Vernunft“ oder „…  die Defizite der deutschen Vereinigung und über die Rolle der intellektuellen Kritik“ scheint im Fall Günter Grass zu belegen, wir sind heute auf einem Weg zurück in eine Art gleichgeschalteter Republik.

Nicht nur dass die Diskussion um und über das Gedicht von Grass eine Schlamm- und Hetzschlacht sonders gleichen ausgelöst hat, wie sie bisher nur unter der Oberfläche ablief oder in den Gerichtsälen der Arbeits- und Sozialgerichte, nein, auch die Asozialität der Ausdrucksformen hat Vorkriegsniveau erreicht und erinnert viel an die Jahre vor 1933.

Man diskutiert viel über die Jugendjahre von Grass bei der SS, 17 Jahre alt war da, aber kaum über die Stasiakte von Grass oder das Israel wegen dem illegalen Besitz der Atombombe bis heute keinen Unterschrift unter den Atomwaffensperrvertrag geleistet hat, aber dennoch aus Deutschland mit Waffensystemen versorgt wird, die viel von der Rüstungskultur der Nazis beinhalten.

Nein, man mobbt Grass mit Beleidigungen und Falschmeldungen ab, weil man schon lange die Fähigkeit zur „intellektuellen Kritik“ (4) verloren hat oder sich als Duckmäuser sonst keine Karriere in den Medien und Pressehäuser sichern kann.

Der letzte Höhepunkt dieser Schmutz- und Hetzkampagne kommt aus dem Hause Springer, wer sollte es auch schon anders sein. Laut „BILD-Zeitung“ soll Grass Probleme mit dem Herzen haben, was eigentlich bei der Hasskampagne gegen ihn nicht wundern würde, doch die Tatsachen liegen nun mal anders. Auch wenn das BILD und Politikern nicht so in den Kram passen sollte.

“ Zuvor hatte die «Bild»-Zeitung unter Berufung auf einen Kliniksprecher berichtet, Grass sei mit Herzproblemen in ein Krankenhaus gebracht worden. Der Nachrichtenagentur dpa wurde am Montagabend aus zuverlässiger Quelle bestätigt, dass Grass in die Asklepios Klinik St. Georg gebracht worden sei“. “ (5)

Nur scheinen diese Quellen und der Kliniksprecher nicht gerade von der feinen Sorte zu sein, denn der Termin in der Klinik war schon lange im voraus geplant. „Eine Sprecherin seines Büros sagte am Abend: «Frau Grass hat heute ihren Mann zu einer lange geplanten Untersuchung in ein Hamburger Krankenhaus gefahren. Wir nehmen an, dass er in den nächsten Tagen wieder zu Hause sein wird.»“. (5)

Komisch, wie man  in diesem Land so mit der Wahrheit um geht. Doch machen wir uns nichts vor, für viele war der Fall Günter Grass und sein Gedicht nur man wieder Gelegenheit so richtig einen fertig zu machen, mit Kultur und Pressefreiheit hat das aber doch schon lange nichts mehr zu tun, mit Mobbing jedoch um so mehr.

1)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2012/04/09/mobbing-gegen-nobelpreistrager-gunter-grass/

2)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2012/04/13/ein-mobber-namens-broder/

3)http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/die-ossifizierung-des-westens-deutsche-deprimierende-republik-1920987.html

4)http://www.zeit.de/1991/20/die-andere-zerstoerung-der-vernunft

5)http://www.antenne.de/nachrichten/panorama/artikel/517171/Bild-Guenter-Grass-mit-Herzproblemen-in-Hamburger-Klinik.html

Hauptschule Karnap in Essen, rassistisch bedingtes Mobbing?

21. Juli 2010

Wegschauen hat bei Mobbing und Gewalt noch nie funktioniert, Politiker und Verwaltungsbeamte haben dies bis heute noch nicht verstanden. Aktuell die Situation an der Karnap-Hauptschule in Essen. Doch nicht nur hier, wie die Dokumentarfilmerinnen Nicola Graef und Güner Balci belgen können, ist Gewalt, rassistisch bedingtes Ausgrenzen und Hass unter Schülern der Alltag geworden.

Nur die Karnap Schule hatte den Mut und die Zivilcourage von 50 Schulen mit ähnlichen Problemen sich der Öffentlichkeit zu öffnen. Der Rest versucht mit Totschweigen, Wegschauen und Hilflosigkeit den Alltag zu überleben. heute (21.07.2010)  um 23:45 Uhr zeigt das ARD den Dokumentarfilm „Kampf im Klassenzimmer“ vom WDR, Untertitel, Schüler in der Minderheit, gedreht von Nicola Graef und Güner Balci, insbesondere Günar Balci ist dafür bekannt, dass sie gerade das Problem Mobbing von Migrantenkindern gegenüber deutschen Schüler offen und tabulos anspricht und zum ersten Mal der Öffentlichkeit die Scheuklappen vom Gesicht gerissen hat.

„Manchmal werden sie verhöhnt, manchmal sogar geschlagen. Mit ihnen wird in der Klasse kaum geredet, sie ziehen sich zurück, sagen kaum noch ihre Meinung – kurz, sie sind nicht integriert in der Schule. Die Rede ist nicht von Migranten-Kindern an einer deutschen Schule, sondern von deutschen Schülern an einer Hauptschule in Essen“. (1)

Das Nachahmen von Erwachsenenleitsymbolen spiegelt sich in den Schulen wieder, in der Karnap Schule eben nur jetzt öffentlich. „Die deutschen Kinder reagieren mit Aggression oder Überanpassung. Auf dem Schulhof verdrücken sie sich in die Ecken. Sebastian, ein stämmiger 16-Jähriger, fühlt sich gemobbt von den muslimischen Mitschülern, ist häufig in Prügeleien verwickelt. Julia aber ist mit dem streng gläubigen Saleh aus Palästina befreundet. Die Schülerin bezeichnet sich inzwischen selbst als Muslima, d.h. für sie: keine Partys, kein Alkohol, kein Sex„. (1)

Mobbingopfer Stefan K., Potsdam

Solche fragwürdigen Unterdrückungsmaßnahmen sind heute die Regel, sie beruhen weder auf dem Glauben noch auf einer Wertvorstellung, sie sind einfach nur Ausdruck von dummer und asozialer Ausübung von Macht.

Nicht umsonst steht diesen „Möchtegernglaubensfanatikern“ auf der anderen Seite die BILD-Zeitung gegenüber (2), die bekanntlich mit dem Fall Kurras (3) ihr Meisterstück an unfähigem Journalismus historisch belegt hat.

„An dieser Schule haben deutsche Kinder Angst. Vor Schlägen. Vor Mobbing. Vor ihren Mitschülern. Gemeint ist die Hauptschule Karnap – eine echte Horror-Schule in Essen (NRW)“! (2)

Horror ist nicht der Zustand an dieser Schule, hier fehlen die reife einer Schulveraltung, die Zivilcourage einer Lehrerschaft (bis jetzt) und der Mut von Journalisten wie Nicola Graef und Güner Balci das Problem offen anzusprechen, „rassistisch bedingtes Mobbing gegenüber deutschen Schülern„.

Man kann nur hoffen, dass diesen Sommer Mobbing und Rauchverbot nicht wieder Lückenbüßer für die saure Gurkenzeit werden, sondern das gesellschaftliche Problem Mobbing endlich an den Haaren gepackt wird und wir zu einer gesetzlichen und würdigen Lösung dieses Problems kommen, an den Schulne, in den öffentlichen Räumen allgemein, Fabriken und Büro- und Verwaltungstürmen.

Ausgegrenzte

Die Demokartie kennt keine Reiligion, keine Philosophie oder Weltanschauung, die es gestattet, die Würde des Menschen zu verletzen. Mobbing ist ein zentraler Angriff auf die elementarste Substanz der Demokratie, der Würde des Menschen, sieht steht daher in jeder demokatischen Verfassung oder einem Grundgesetz an erster Stelle, nicht umsonst.

1)http://www.daserste.de/doku/beitrag_dyn~uid,heuhbfd4r1wrc00h~cm.asp

2)http://www.bild.de/BILD/regional/ruhrgebiet/aktuell/2010/07/21/pruegel-islamismus-mobbing-hass-auf-deutsche-schueler/der-taegliche-wahnsinn-in-essens-horror-schule.html

3)http://www.google.de/webhp?sourceid=navclient&ie=UTF-8#hl=de&source=hp&q=kurras%2C+stasi&aq=f&aqi=g1&aql=&oq=&gs_rfai=&fp=2ee0c8a593a8eaf9

Täter weiten Mobbing-Attacken auf den Urlaub aus

13. Juli 2010

Der tägliche Krieg am und um den Arbeitsplatz hat in der Zwischenzeit eine Stufe erreicht, die nur noch schockieren kann. So ist der früher als Wert geschätzte Urlaub schon längst zum Druckmittel oder Mobbing-Gegenstand der Täter geworden.

Das führt dazu, dass immer mehr Arbeitnehmer Angst haben in den Urlaub zu gehen, weil sie nichts wissen, was passiert mit mir oder meinem Arbeitsplatz. So wundert es einen nicht, wenn gerade das Klatschblatt der Nation, „Die BILD-Zeitung“ Ratschläge erteilt, wenn Mobbing-Attacken mit und im Urlaub gefahren werden.

Die haben mir den Urlaub gestrichen.

So hat die Gazette aus dem Hause Springer angeblich Fragen beantwortet, die sich wohl aus dem Reportaire der Mobbing-Täter speisen. „BILD beantwortet die wichtigsten Fragen zu den schönsten Wochen des Jahres“, wer die Fragen gestellt hat, erafhren wir nicht.(1) Motto der Zeitung, wenn du eine Schlagzeile brauchst, mach dir eine selbst.

Erste Frage, die einen schon das Blut in den Adern gerinnen lässt: „Darf der Chef mich im Urlaub anrufen“?(1)

Antwort der selbst ernannten Rechtsexperten; „Nein, der Urlaub soll der Erholung dienen. Niemand ist verpflichtet, im Urlaub per Handy oder Mail erreichbar zu sein und „nur mal eben was“ zu arbeiten. Aber: Viele fühlen sich geschmeichelt, wenn der Chef selbst im Urlaub was will …“. (1)

In wie vielen Fällen es wegen Unerreichbarkeit zu Kündigungen und Abmahnungen kam, erfahren wir nicht, wäre aber doch interessant, wie man bei der BILD-Zeitung gerade auf diese Frage kommt. Ich denke, da haben einige schon als Täter Mobbingerfahrungen gesammelt.

Ja Genosse Erich, ich mache immer in „Itachien*“ Urlaub. *Italien

Eine rechtliche Grundlage lässt die Bild-Zeitung mal lieber weg, liefert sie aber mal großzügiger Weise bei der dritten Frage mit. „Darf die Firma mich aus dem Urlaub zurückrufen“?(1)

Und die Anwort dazu mit einem Urteil des BAG dazu. „In den ersten 20 Tagen des gesamten Jahresurlaubs nicht, urteilte das Bundesarbeitsgericht (Az.: 9 AZR 405/99). Ausnahme: Wenn mehrere Mitarbeiter krank geworden sind und ein wichtiger Auftrag zu platzen droht. Voraussetzung selbst dann: Der Urlauber muss zustimmen“.(1)

Schon makaber, was da für Fälle auf uns zukommen, wie soll ein Mitarbeiter schon vor dem Urlaub wissen, das einige Mitarbeiter während seines Urlaubs krank werden und er seine Zustimmung zu einem Anruf im Urlaub geben kann? Auch das Recht auf Urlaub wird in der Zwischenzeit als Gegenstand im Krieg an und um den Arbeitsplatz genutzt. Kein Wunder, dass so viele Arbeitnehmer über Stress klagen, der hört ja nicht einmal im Urlaub auf.

1)http://www.bild.de/BILD/ratgeber/geld-karriere/2010/07/13/urlaub-chef/urlaub-ratgeber.html