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System Mobbing oder der Leitfaden zum Mobbing von der Post AG

29. Februar 2012

Der Schrei

Jahrelang musste der Steuerzahler und Bürger das marode Unternehmen Post AG subventionieren. Dem gelben Riesen wurden Milliarden an Mehrwertssteuer erlassen, die er intern zur Schikane seiner Mitarbeiter zum Beispiel verwendet hat.

50 000 Beamte bei der Post werden mit ihrer Penionierung dem Steuerzahler auf der Tasche liegen, der Frust ist groß und auch der Neid. Viele Führungskräfte bei der Post sind Beamte und unter 50 Jahren, Insider wissen, was da auf uns zu kommt.

Nun also hat die Post nach dem Fall Zumwinkel mal wieder eine große Schlagzeile produziert, von den kleinen wie „Postklau“ in Berlin mal abgesehen. Um Mitarbeiter mit System, was es bei der Post schon immer gab, fertig zu machen, hat man nun einen „Art Mobbing-Leitfaden entworfen“, verantwortlich dafür sindFührungskräfte, die eigentlich der Fürsorgepflicht unterliegen, doch wen kümmert das heute noch.(1)

Nach den Vorstellungen der Mobber oder Führungskräfte der Deutschen  Post AG werden „langsamen Boten in vier Typen“ nach dem „Leitfaden zum Umgang mit Low-Performern“ eingeteilt. (2)

Und das Schema sieht dann so aus:

– „Typ eins etwa arbeitet zuverlässig, aber extrem langsam“.

– „Typ zwei sei uneinsichtig und beratungsresistent, kurz: Motzbrüder mit negativer Grundeinstellung“.

– „Typ drei (sind) Sozialfälle, die für die Briefzustellung ungeeignet“ sind

– „Typ vier wiederum könne wegen seines hohen Alters den Schalter nicht mehr umlegen“. (2)

Was hohes Alter heißt weiß man nicht dürfte aber ab 45 Jahre aufwärts gelten. Nun wissen wir aber auch, dass im Vorstand der Post AG, der Bundesbeamte Walter Scheurle thront und der ist wiederum dem Innenminister unterstellt, den der ist nun mal auch für Postbeamten zuständig. Dann fragt man sich schon, was halten unsere Beamten eigentlich von den Gesetzen? (3)

Laut dem AGG, dem Antidiskriminierungsgesetz* darf niemand wegen Alters benachteiligt werden. Kennen unsere Beamte und Manager wie Scheurle überhaupt unsere Gesetze? (4)

Und welche Schritte wird nun der Innenminister Dr. Hans-Peter Friedrich einleiten? (5) Dreimal dürfen sie raten?

Sollten die Mobbing-Gespräche nicht fruchten, dann sollen folgende Sanktionen erfolgen. „Als Maßnahme, um die Leistung solcher Mitarbeiter zu steigern, empfehlen die Führungskräfte beispielsweise samstags und montags oder vor Feiertagen nie freizugeben oder Gespräche mit dem Ziel zu führen, Überstunden verfallen zu lassen“. (2)

Zu recht verweist die Professorin für Arbeitsrecht an der Uni Oldenburg Christiane Brors auf die schweren rechtverletzungen solcher Mobbing-Maßnahmen hin. Sie „sieht in den Typisierungen, die die Post vornimmt, einen „massiven Eingriff in das Persönlichkeitsrecht der Arbeitnehmer.“ (2)

Und Pinocchio ist bekanntlich bei der Post AG und ver.di kein unkannter mehr. „Auf Anfrage des stern sagte ein Sprecher der Post: Besagte Unterlage ist vor längerer Zeit in einer einzelnen Niederlassung entstanden. Der Fall wurde zusammem mit dem Betriebsrat aufgeklärt.“(2)

Wer das glaubt, geht noch immer davon aus, dass der Klapperstorch die Kinder zur Welt bringt.

*“§ 1 Ziel des Gesetzes, Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen. (4)

1)http://www.berliner-woche.de/fileadmin/Wochenblatt-Ausgaben/2012/1203_ZD.pdf

2) http://www.stern.de/wirtschaft/news/stern-liegt-internes-papier-vor-mobbing-leitfaden-bringt-post-in-erklaerungsnot-1793122.html

http://www.spiegel.de/karriere/berufsleben/0,1518,818351,00.html

http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2012-02/22850171-stern-liegt-internes-papier-vor-mobbing-leitfaden-bringt-deutsche-post-ag-in-erklaerungsnot-007.htm

3)http://www.deutschepost.de/dpag?xmlFile=30521

4)http://www.allgemeines-gleichbehandlungsgesetz.de/index.php?option=com_content&view=category&layout=blog&id=36&Itemid=59

5)http://www.bmi.bund.de/DE/Home/startseite_node.html

WISO-ZDF und das komplexe Thema Mobbing

29. September 2011

Am 26.09.2011 hat WISO versucht das Thema „Mobbing“ aufzuarbeiten und wie immer wurden mal die Opfer in eine „Ecke“ gestellt, in der sie nicht sind und auch nicht hingehören. „Gemobbt wird überall: in der Schule, im Netz, am Arbeitsplatz. Viele Betroffene leiden so sehr, dass Angststörungen und Depressionen auftreten. Statt sich zu wehren, halten die meisten Opfer still“. (1)

Hardy Riedel, selber Mobbing-Opfer hat dazu an WISO geschrieben, in der Hoffnung, dass er auch eine Anwort bekommt. Hier sein Text:

„Sehr geehrte Damen und Herren,

gestern habe ich Ihre Sendung, in der es unter anderem auch um Mobbing ging, verfolgt. Bei allem Respekt – hier muss ich schon mal Kritik üben.

Mobbing ist ein viel zu komplexes Thema um es in einem Beitrag von 5:25 Minuten Länge, einfach mal so abzuarbeiten. Es besteht hierbei die Gefahr eines falschen Eindrucks bei nicht Betroffenen.

Neben einigen richtigen Hinweisen durch Ihre Sachverständige Birgit Franke, sieht eine Mobbingwirklichkeit anders aus. An dieser Stelle möchte ich Ihnen die Chronik einer Mobbingkampagne  (hier: http://playmobland.blogspot.com/2008/02/abgrnde-im-playmobland-oder-chronik.html) zur Recherche empfehlen.(2)

Prècaire

Sie werden hier lesen können, dass es eben nicht nur die Kollegen sind, die mobben. Oft ist es der Vorgesetzte oder der Firmenchef selbst der Mobbing betreibt oder dazu anstiftet (Siehe die Fälle eines RA Naujoks). In einem solchen Fall fällt der Chef oder Vorgesetzte als Vermittler aus.

An den Betriebsrat und die Gewerkschaft habe ich mich in meinem Fall auch, in der Hoffnung auf Hilfe, gewendet. Doch zuletzt hat auch der Betriebsrat mit gemobbt. Was man derzeit aus jener Firma hört, so tut dies der Betriebsrat, in einem anderen Fall, noch immer.

Mobbingtagebuch führen und Beweise sammeln ist zunächst ein guter Vorschlag. Er klingt logisch. Doch bei einer Kündigungsschutzklage vor einem Arbeitsgericht wird der Richter nicht danach fragen. Er tut dies nicht weil er darin Straftatbestände, wie Nötigung, Körperverletzung und Verleumdung etc. finden würde und eigentlich so weiteren Schritte unternehmen oder gar den Staatsanwalt hinzuziehen müsste.

Die berühmte „Reißleine“ zu ziehen und dieses Arbeitsverhältnis zu beenden ist ein guter und richtiger Vorschlag. Doch man wird dann bei der Agentur für Arbeit kriminalisiert und von den Leistungen für mindestens 3 Monate gesperrt. Das muss man sich leisten können.

Ansonsten ist hier: http://playmobland.blogspot.com/ alles beschrieben. So läuft Mobbing in den meisten Firmen ab. Sie werden mir sicherlich jetzt recht geben, dass man für diese Lektüre länger braucht als reichlich 5 Minuten.

Mit freundlichen Grüßen

Hardy Riedel

P.S. Aus meiner Erfahrung heraus, rechne ich nicht damit dass Sie mir antworten oder gar meinen oder einen anderen Fall gründlich recherchieren. Obwohl  das Thema Mobbing bestimmt mehr Sendezeit nötig hätte.

Meine Frau äußerte nach Ihrem kurzen Mobbingbeitrag wörtlich und ziemlich verbittert: „Wovon träumen die Nachts?“. (Hardy Riedel)

Ja, wovon träumen eigentlich unsere öffentlich, rechtlich geförderten Journalisten, wenn sie nicht mal die Zivilcourage haben, über Mobbing bei Playmobil, einem der größten Hersteller von Kinderspielzeug zu berichten oder über die Selbstverbrennung von Henning G. in Berlin am 10.09.2011.  (3) Würde WISO mal mit den Kollegen von Henning G. reden, dann würden sie vielleicht verstehen, warum so viele „Mobbing-Opfer“ still halten, denn jede neue Gegenwehr löst eine Kette von Mobbing-Attacken aus. Und jeder der einem Mobbing-Opfer hilft, weiß, ich bin das nächste Opfer.

1)http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/1450614/Mobbing-Attacken-abwehren?bc=sts;suc

2)http://playmobland.blogspot.com/2008/02/abgrnde-im-playmobland-oder-chronik.html

3)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2011/09/13/berliner-polizeibeamter-61-und-mobbing-opfer-hat-sich-selber-angezundet-und-starb/

Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg hilft Mobbing-Opfer nicht

27. Oktober 2010
Was viele Opfer von Mobbing und Schikane am Arbeitsplatz erfahren haben, die „Deutsche Rentenversicherung“ verschließt sich den Anliegen ihrer Mitglieder, gibt gerne Ratschläge, hilft aber nicht im Falle unsachlicher und falscher Rentenaberechnungen durch die Mobber.

Zu Recht stellt nun auch die Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg fest, leider ist es nur eine Rentenversicherung von 16., das heißt schon alles, „am Arbeitsplatz werden Ältere mit besserem Verdienst häufiger ausgegrenzt und gemobbt“. (1) Das heißt aber auch, es werden Beschäftigte mit höherer Ausbildung gemobbt und schikaniert und dann fragt man sich, warum klagt dann die Rentenversicherung nicht mit ihren Mitglieder vor dem EU-Gerichtshof? (1)

„Eine Mobbing-Hotline der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg stellte fest, dass beinahe die Hälfte Rat- und Hilfesuchenden jenseits der 45 waren, 15 Prozent älter als 55 Jahre“. (1)

Schlußfogrungen daraus zieht die Rentenversicherung nicht, sondern veröffentlicht wie alle Organisationen etwas im Internet. Stellungnahmen der Politiker in den Parlamenten fordert sie auch nicht ein, auch nicht von jenen Parteileichen, die im den Beiräten sitzen und sich ein schönes Leben finanzieren lassen. Deutschland ist eben nicht die USA. (2)

Und dann kommen immer wieder diese Feld und Wiesen Ratschläge, die Opfer schon lange nicht mehr hören können.  „Edith Schellhammer, Projektleiterin der Mobbing-Hotline im Apothekenmagazin Senioren Ratgeber“ rät, „Mobbing-Opfer sollen ….. selber aktiv werden, sich nicht isolieren lassen, Verbündete suchen und den Verursacher direkt ansprechen. Auch Vorgesetzte, Betriebsarzt, Betriebsrat und Gewerkschaft sind Ansprechpartner. Daneben können sich Hilfesuchende an Mobbing-Beratungsstellen, Arbeitsrechtler und Selbsthilfegruppen wenden“. (1)

Na das ist ja wunderbar, hat die Frau schon mal mit den Mobbing-Tätern aus der Gewerkschaft sich unterhalten, wenn die einen fertig machen, oder hat die Frau schon mal was von Vorgesetzten Mobbing gehört? Nein Danke, Frau Schellhammer, trinken sie ihren Kaffee selber und freuen sich über ihren Nischenjob, nur geben sie bitte Opfer keine Ratschläge, wenn sie nachher den Tätern den Rücken massieren auf Kosten der Versicherten.

PS. Vergessen hat die gute Frau noch den Betriebsseelsorger, dann hat sie das ganze Handbuch abgeschrieben.

1)http://www.online-presseportal.com/newsticker/statistik-mobbing-betrifft-meist-aeltere-mit-hohen-loehnen-9747

2)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2010/10/26/us-prasident-barack-obama-gegen-mobbing-aktiv/