Die Verrohung der Gesellschaft in Deutschland schreitet in einem Tempo voran, dass Sozialwissenschaftler selbst mit dem PC nicht mehr in der Erforschung der Ursachen hinterher kommen. Nur eines Wissen wir genau, die Sprache ist Abbild dieser asozialen Tendenz, die man als „Deutschland geht mobben“ bezeichnen kann.
Schon alleine die Tatsache, dass im System Mobbing der Berliner Polizei ein Vorgesetzter einen Polizeibeamten vor versammelter Mannschaft als ein „Stück Scheiße“ bezeichnet, hätte vor 30 Jahren noch zu einem Aufstand der Presse und Medien zur Folge gehabt. Der Vorgesetzte müsste eigentlich schon längst ein Disziplinarverfahren am Halse haben und von seiner Führungstätigkeit suspendiert worden sein. Doch 2010 Plus ist nicht 1980 Plus.(1)
Und so wundert es einen nicht, wenn auf dem Forum „Beamtentalk“ Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes ihre Erfahrungen mit Mobbing austauchen, in der man sich nur noch über die Gewalt in der Sprache wundern kann, die heute wohl in allen Bereichen der Gesellschaft vorherrscht. (2)
„Mobbing, wo ich nur raus kam, in dem ich meinem Chef ernsthaft Prügel angedroht hatte“ schreibt ein Beamter. Oder ein Anderer sich folgend äußert: „Es ist doch ganz offensichtlich – auch in der Presse etc., dass im öffentlichen Dienst die Vetternwirtschaft, das Mobbing am Meisten vertreten sind und dass es dort die geringste Gerechtigkeit gibt“. Gerechtigkeit scheint heute so selten zu sein, wie Diamanten im Modeschmuck einer Kaufhauses, und dabei schimpfen wir uns Demokratie. (2)
Es wird jedem geraten sich mal in dem Forum Beamtentalk schlau zu machen, bevor er sich wieder über die Beschäftigten in den Ämtern oder Arbeitsagenturen wundert.