Nicht erst seit Günter Grass wissen wir, dass es in Deutschland so etwas wie eine „Art gleichgeschlateter Medien“ gibt. Jürgen Habermas hat dies die „andere Zerstörung der Vernunft“ genannt (1), Maxim Biller die „Ossifizierung des Westen“, das Ergebnis ist beides mal gleich und verheerend.
Ein weiterer Beleg ist der „Amok-Alarm“ von Memmingen, dort hat ein 14-Jährige Schüler auf einen Polizeibeamten geschossen und sich dann verschanzt. Nun rätseln „Staatsanwaltschaft, Eltern und Lehrer“ gemeinsam über die Hintergründe, komisch aber wahr, wenn man die Kommentare zu den einzelnen Artikeln in der SZ liest, dann versteht man sehr schnell, was hier abgelaufen ist.(3)
„Heute mittag wurde man dann auf n-tv etwas (d)eutlicher. Da kam dann das zur Sprache was am liebsten verheimlicht und vertuscht wird: Mobbing. Das gibt es ja im offiziellen Sprachgebrauch an deutschen Schulen nicht, deshalb wurde daraus ganz schnell Liebeskummer konstruiert.
Sicher, welcher Schuldirektor gibt schon gerne zu das an seiner Schule systematisch gemobbt wird?“ schreibt etwa ein Leser, der wohl die Schule näher kennt. (4)
Offenbar herrscht an der Lindenschule die gleichen Bedingungen, wie wir sie vom Otto-Hahn-Gymnasiums (OHG) in Springe kennen. Auch dort eskaliert Mobbing mehr und mehr in Gewaltorgien und alle haben mal wieder von nichts gewusst, Vogel Strauss grüsst recht freundlich.
1)http://www.zeit.de/1991/20/die-andere-zerstoerung-der-vernunft
3)http://www.sueddeutsche.de/bayern/nach-dem-amok-alarm-in-memmingen-es-war-ein-hilferuf-1.1365239