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Mobbing und Diskriminierung gehen Hand in Hand

24. Januar 2012
Wohin?

Wohin?

Man fragt sich schon angesichts solcher Untersuchungen, wozu haben wir eigentlich Gesetze in Deutschland? Da hat die EU jahrelang darum gekämpft, dass wir in Deutschland endlich auch ein „Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz“ bekommen, doch geschehen ist in der Realität fast nichts, außer dass man beim Ministerium für Familie, Jugend … eine nette Stelle für Bundesbeamte geschaffen hat, die sich  ADS nennt.(1)

Laut dem AGG, also dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz – schon alleine die ständige Umbenennungen zeigt mal, was Beamte so den ganzen Tag am liebsten treiben, Wortspielereien statt handfeste Handlungen durchzuführen – sind Benachteiligungen wegen dem Geschlecht, Alter und Glauben unzulässig und verboten. (2)

Nur wenn es trotzdem geschieht, ist kein Ombudsmann da der die Fälle verfolgt und für Abhilfe sorgt. Das AGG ist ein sogenanntes Parkplatzgesetz, dass man bei offiziellen Anlässen den EU-Bürokraten gerne vorzeigt, doch für den Alltag für uns Bürger spielt es leider keine Rolle.

Und wer sich schon mal an die „Generation Plattenspieler“ beim ADS gewandt hat, der hat schnell begriffen, hier wird man nur verschaukelt und verschwendet sinnlos Zeit und Mühe.

picture-201-1314099324Nun hat nach Jahren die „Leiterin der Antidiskriminierungsstelle„, eine Frau Christine Lüders eine „Forsa-Umfrage unter rund 1500 Menschen ab 18 Jahren“ veröffentlicht, die nur die Spitze des Eisberges von Diskriminierung aufzeigt. „Jeder fünfte Deutsche (21 Prozent) hat sich schon einmal wegen seines Alters benachteiligt gefühlt“. (1)

Interessant an der Studie ist aber, „dass sich Ostdeutsche stärker als Westdeutsche und junge Menschen stärker als ältere bereits diskriminiert fühlten„. (1) Noch immer geht durch Deutschland also eine unsichtbare Mauer, und das 20 Jahre nach der sogenannten Einheit. Leider hat man für Berlin keine gesonderte und umfangreichere Studie angefertigt, denn dann würde sich ein erschreckendes Ergebnis zeigen, die der unsichtbaren Teilung von Deutschland in Ost und West.

Und wie immer, wenn Beamte nicht weiter wissen, wird eine Aktionswoche mit viel Kaffee und Kuchen veranstaltet in der Lobbyisten der Verbände, diverse Vereine und Organisationen sich gegenseitig bemitleiden und vollquatschen, ändern wird sich bekanntlich eh nichts, das wissen ja alle bekanntlich schon im voraus und machen gute Mine zum bösen Spiel.

Also hat Frau Lüders Christine Lüders für den Monat April „eine deutschlandweite Aktionswoche geplant, die für das Thema sensibilisieren soll“, damit auch alle nicht vorher in Urlaub gehen. Und zum Ende des Jahres werden uns dann „eine Expertenkommission … Handlungsempfehlungen zum Abbau von Altersdiskriminierung vorlegen“, die dann keiner beachtet. Wozu haben wir eigentlich das AGG?

„Letzte Änderung am 13.01.2015“

1) http://web.de/magazine/beruf/karriere/14585880-viele-fuehlen-sich-wegen-ihres-alters-benachteiligt.html#.A1000145

2)  http://de.wikipedia.org/wiki/Antidiskriminierungsgesetz

Nicht deutsche Muttersprachlerin wird diskriminiert

17. August 2010

Nicht deutsche MuttersprachlerinDer Fall der Doktorandin aus der Dominikanischen Republik und die seit elf Jahren in Deutschland lebt (1), erinnert einen gleich an den Fall der Siemensmanagerin Sedika Weingärtner (2), nur das die Doktorandin keinen Job hatte und sich regelmäßig erfolglos bewarb.

Und wer sich als Nichtdeutsche in Deutschland bewirbt, der muss damit rechnen, dass er oder sie ausgegrenzt wird.  „Kürzlich hatte sie sich auf eine Stelle in einer internationalen Kunstinstitution in Berlin beworben und noch vor Ende des Bewerbungsverfahrens eine Absage erhalten. In der offiziellen Begründung hieß es, sie sei keine deutsche Muttersprachlerin“. (1)

Komisch, wenn man bedenkt, dass die deutsche Wirtschaft mit der „Greencard“ nicht deutsche Muttersprachlicher/Innen sucht.  „Alicia Sanchez* spricht vier Sprachen. Die Doktorandin stammt aus der Dominikanischen Republik“ hat sich mit Hilfe des AGG gegen die „internationalen Kunstinstitution in Berlin“ und deren Auffassung gewehrt. Sie hat auch gewonnen, weil das AGG oder Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz auf ihrer Seite stand.

Alicia Sanchez hatte Glück, denn zu recht spricht sie selbst „von einem Phänomen, dass in der Berliner Kunstbranche zwar ausländische Künstler gern gesehen seien, Zuwanderer in mittleren und leitenden Positionen aber eine Ausnahme darstellten“. Und daran wird auch die Greencard scheitern.

Außerdem zeigt uns der Fall nur, dass die ADS Antidiskriminierungsstelle des Bundes unter das Dach eines Ombudsmann gegen Mobbing mit handlungsbefugnis gegen über den Staatsanwälten gehört. Bisher hat diese Aufteilung der Behörden der Mobbingbekämpfung nur zu einer Unübersichtlichkeit geführt. Diskriminierung ist bekanntlich nur eine Variante im Mobbingspektrum.

Letzte Änderung am 12.08.2015

1)http://de.euronews.net/agenturmeldungen/424081-diskriminierung-bleibt-realitaet/

1)http://de.euronews.net/agenturmeldungen/424081-diskriminierung-bleibt-realitaet/

2)http://www.sedika-weingaertner.org/index.html