Im Fußball ist Mobbing schon längst zur Alltagskultur geworden, ob das nun die Götter des runden Leders glauben wollen oder nicht. Erinnert sei hier nur an die Sprache der Medien bei Fußballspielen zwischen den Nationalmannschaften Deutschland gegen England oder Holland.
Zu recht war der derzeitige Bundesinnenminister vom Auftritt der deutschen Fans bei der letzten Europameisterschaft in Polen und der Ukraine genervt. Das stupide Gegrölle der Fans „Sieg, Sieg, Sieg“ zeigt nur eine Fankultur, die in Deutschland heute überall zu finden ist. (1)
„Als beschämend bezeichnete Friedrich auch „Sieg, Sieg“-Rufe deutscher Zuschauer ausgerechnet in der im Zweiten Weltkrieg von Deutschen besetzten Ukraine“. (1)
Doch auch zur Klarstellung, selbst die Spieler unterscheiden sich da nicht von den Fans. Erinnert sei hier nur an den Fall der Fußballmannschaft Frankreichs bei der letzten WM in Südafrika. (2) Frankreich? Ja, einer der Protagonisten dieser Mobbingkultur, Frank Ribery ist schließlich beim FC Bayern einer der Lieblinge des Vereinsführung, Medien und Fans
„Nicht so de(r) Millionär und Ex-Fremdenlegionär von Bayern München, Ribéry, der legt noch einen drauf und macht jetzt Maulwurfjagd”. (2)
Da ist der neueste Fall von Hardcore-Mobbing gegen den „Abwehrspieler des Bundesliga-Absteigers 1. FC Köln“, Kevin Pezzoni nur ein weiterer Meilenstein. Nicht nur, dass Pezzoni`s „Flucht … vor dem Hass der Hooligans“ nach dem Spiel gegen Cottbus viele erschüttert hat, er wurde jetzt sogar bekannt das auf Facebook sich eine Gruppe geründet hat, „die dazu aufforderte, Pezzoni und Co. „aufzumischen“. (3) Die Gruppe nennt sich „Kevin-Pezzoni-und-Co-aufmischen„.
Konkret heißt das Gewalt pur sowohl im Internet als auch vor der eigenen Haustür. Der Kölner Trainer Holger Stanislawski „hatte nach der Niederlage im Zweitliga-Spiel gegen Energie Cottbus (0:1) von den schlimmen Zuständen berichtet. Da hat eine Gruppe von Menschen dem Spieler vor dessen Privatwohnung aufgelauert, ihn angepöbelt und ihn massiv bedroht, sagte er, und fügte sichtlich bewegt hinzu: Das geht nicht, das kann nicht sein! Sie haben Zettel an sein Auto geklebt und ihm klar gemacht, dass sie ihm weh tun wollen“. (3)
Laut Bild-Zeitung soll „am Montag … Pezzoni von eigenen Fans bespuckt worden“ sein. „Am Dienstag standen fünf Chaoten vor seiner Haustür, drohten: Komm raus, wir hauen dir eine rein.“(4)
„Fanmobbingopfer Kevin Pezzoni: Der angefeindete und bedrohte Profi löste seinen Vertrag in Köln auf“, (5) was zu verstehen ist.
Doch sicherlich irrt sich „Hoffenheims Coach Markus Babbel“ wenn er erklärt, man müsse nun „höllisch aufpassen, dass das nicht zur Normalität wird“. Mobbing und Gewalt sind nicht nur im Fußball schon längst Werte im Alltag geworden, denn unsere ganze Gesellschaft ist schon längst Opfer von Mobbing geworden, das nur das fortsetzt was man auch als Zersetzung einer Gesellschaft bezeichnen kann. (6)
1)http://www.noz.de/deutschland-und-welt/politik/64904929/innenminister-oezil-hetze-ist-widerwaertig
Schlagwörter: bedrohte Profi, Frank Ribery, Hoffenheims Coach Markus Babbel, Kölner Trainer Holger Stanislawski, Kevin Pezzoni, Kevin-Pezzoni-und-Co-aufmischen, Komm raus, Maulwurfjagd, Rufe deutscher Zuschauer, Sieg, Sprache der Medien, Zersetzung einer Gesellschaft
3. September 2012 um 22:15 |
Zum Link 5) Berliner Zeitung:
Ich finde es eine absolute Unverschämtheit vom Schreiberling Wolfgang Hettfleisch, wenn er schreibt:
..
viele Menschen wissen in der durchrationalisierten und bis ins absurde Detail reglementierten Gesellschaft nicht mehr, wohin mit ihren dunklen Gefühlen, mit ihrer Wut, ihrer Frustration. Und manche finden ein Ventil ausgerechnet dort, wo es im Zuge der Kommerzialisierung…
Das klingt nicht nur, sondern dieses stellt eine der grandiosesten Entschuldigungen für Mobber und Mobbing und letztendlich Gewalt-Schläger dar, die mir jemals untergekommen ist.
So etwas quasi „als Auswuchs unserer Gesellschaft“ zu entschuldigen ist mehr als schändlich.
Wer nicht weis wo hin mit seinem Frust, soll so lange um seinen Häuser-block laufen, bis er platt ist – ich verspreche, das hilft!! Und etliche andere „Therapien“ sind garantierten 100% Erfolg!!
Ich hoffe auf noch viel mehr Detail-Regelungen, z.B. dass Neo-Nazi und andere Schläger nach Straftaten erstmal solange in U-Haft bleiben, bis ihnen der Arsch halbwegs vertrochnet ist, und nicht wieder erstmal auf freien Fuss gesetzt werden.
Erst wenn Ihnen, Herr Hettfleisch, mal ebenfalls die Visage von solchem Abschaum (das hat mit „Mensch“ leider nichts mehr zu tun) das erste mal poliert worden ist, vielleicht so sehr, dass Sie als erwerbsunfähiger Krüppel den Rest Ihres Daseins fristen müssen, würden Sie einen solchen journalistischen „Krampf“, bestimmt nicht mehr von sich geben…