Olympia scheint langsam wieder zu seinen Wurzlen zurückzufinden. Während unser Bundespräsident Gauck einen auf „Keep Smiling“ und Bla Bla macht, die deutschen Medien nur einen Medaillenkrieg zwischen China und den USA sehen, haben die Engländer ihre Augen geöffnet.
Der neue Star, wenn man so sagen darf, ist Tom Daley, ein Mobbing-Opfer. „British diver Tom Daley goes from bullying victim to Olympic sex symbol, medal favorite“. (1)
Tom hat alles hinter sich, was Mobbing-Opfer so an Schulen ertragen müssen. „Beim Mobbing unter Schülern sieht man vor dem inneren Auge den Schwächsten, den stillen, blassen Jungen, tollpatschig im Sport. Doch hat es seine traurige Logik, dass Neid und Bosheit auch den Besten, Beliebtesten treffen können“. (2)
Was war geschehen. Tom war bei den Olympischen Spielen in Peking erfolgreich und war erst 14 Jahre alt. Kaum ein Englander kannte bis dahin ihn, was war schon Turmspringen? Doch seine Täter, die warten zu Hause auf ihn, und ihr Hass und Neid waren noch größer als bei den üblichen Opfer.
„Taucherbaby“, „wir brechen dir die Beine„.(2) Unglaublich was da abging. „Nachdem er als plötzliches Lieblingskind der Nation aus Peking zurückkehrte“ war er fällig. Es „trafen ihn Papierkugeln, Trinkbecher, jeden Tag. Die Taten an sich sind beim Schulmobbing selten schlimm. Die Stigmatisierung zerbricht die Kinder. Tom Daley, der die Schwimmhallen mit kichernden Mädchen füllte, wollte nicht mehr auf den Schulhof. „Ich versuchte, in der Pause irgendwie im Klassenzimmer zu bleiben“. (2)
Wie viele kenn das, und Tom machte das, was wohl alle Opfer zu Anfang falsch gemacht haben, er schwieg dazu. „Er erzählte niemandem von seiner Tortur. Der Vater merkte, dass etwas nicht stimmte“. (2)
Doch irgendwann merkte Tom, das es so nicht weitergehen konnte. „Als der Sohn ihm schließlich vom Mobbing erzählte, machte der Vater den Fall öffentlich“.(2) Und das war gut so.
„Schulmobbing lebt (nämlich) vom Schweigen. Dass in Daleys Fall alles ans Licht kam, hat hoffentlich andere Kindern ermutigt, über ihr Leiden zu reden“. (2) „Daley selbst hat es nur bedingt geholfen. Er wechselte auf eine Privatschule, um die Gesichter seiner Peiniger hinter sich zu lassen“. (2)
Doch dafür kann Tom nun in London auf ein Millionen Publikum hoffen, ARD und ZDF werden wohl darüber hinweg gehen, denn sonst müssten sie mal wieder über die soziale Seuche „Mobbing“ reden und das mögen die „harten Jungs vom Mikrofon“ nicht so sehr, denn vielen würde dann die Situation an ihrem Arbeitsplatz etwas merkwürdig vorkommen.
Tom auf jeden fall drücken wir die Daumen und seine Autobiografie sollte man auf jeden Fall mal lesen, schaden kann es bestimmt nicht.
„One of Britain’s top medal hopes for the London Olympics is being bullied at school due to his high profile, his parents claim“. (3)
2)http://www.badische-zeitung.de/olympische-spiele/alle-lieben-tom–62103779.html
3)http://www.metro.co.uk/news/632278-olympic-star-tom-daley-taunted-by-school-bullies
Schlagwörter: Autobiografie, bullied at school, bullying victim, Bundespräsident Gauck, Gesichter seiner Peiniger, Hass und Neid, Medaillenkrieg, Mobbing Opfer, Neid und Bosheit, Olympic sex symbol, soziale Seuche "Mobbing", Stigmatisierung, Tom Daley, Tortur, wir brechen dir die Beine
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