Vor drei Jahren begann der Discounter Lidl in der Schweiz den Markt zu erobern und wie ein moderner Kolonialherr führt sich das deutsche Unternehmen dort auch gegenüber den Beschäftigten auf. Die Klage reicht von Bespitzelung beim gemeinsamen Bier nach Feierabend bis zu professionellem Mobbing. Offensichtlich hat man sich in Deutschland an solche Methoden gewöhnt, in der Schweiz ist man schockiert über ein derartiges Personal-Management.
Mitarbeiter haben sich nun an die Öffentlichkeit gewandt und klagen Lidl des Mobbing, der Sektenideologie und der Gehirnwäsche an. „Private Kontakte unter Angestellten sind unerwünscht“ und wer sich nicht danach richtet, der muss „am nächsten Tag beim Chef antraben“. (1)
„Es gab Angestellte, die sich dennoch mit dem Arbeitskollegen am Abend einen Drink genehmigten und dabei gesichtet wurden. Wir haben deshalb immer darauf geachtet, möglichst weit voneinander weg zu parkieren, und uns dann in der Bar zu treffen“. (1) Das ist dann schon fast wie in einem Krimi, fehlt nur noch die Tarnkappe.
„Auch Telefonanrufe unter Angestellten nach Arbeitsende sind den Lidl-Machthabern suspekt. Es gilt sich dunkel zu kleiden, möglichst ohne Farbtupfer. Ein Mitarbeiter, der mit internen Informationen an die Presse gelangte, wurde vom Firmenchef vor versammeltem Personal als «Zecke» denunziert, die «Blut sauge» und die man identifizieren werde“. (1) Erich Mielke lässt grüßen.
Und um Mitarbeiter mit Zivilcourage und Mut loszwerden hilft immer noch Mobbing am besten. „Weiter wurden Führungskräfte aufgefordert, statt Kündigungen auszusprechen, die Mitarbeiter professionell zu mobben, bis sie gehen“. (1) Das Ziel von Mobbing ist also die Eigenkündigung.
Bei Lidl hat sich dank einer Gewerkschaft namens Verdi und eines rechtslosen Zustandes in Deutschland nichts geändert, dafür wird jetzt das System Mobbing und Stasi in die Nachbarländer exportiert. Was müssen das für Führungskräfte sein?
1)http://www.20min.ch/finance/news/story/29283927
http://www.sonntagonline.ch/ressort/aktuell/2181/
Schlagwörter: Arbeitskollegen, Bespitzelung, Erich Mielke, Führungskräfte, Gehirnwäsche, Kündigungen auszusprechen, Lidl, Mobbing, ohne Farbtupfer, Personal-Management, rechtslosen Zustandes, Sektenideologie, Verdi, Zecke
19. März 2012 um 09:10 |
Der Vorwurf Mobbing an sich, ist nach wie vor ein „schwammiger“ Begriff.
Es wäre wichtig offensichtliche gegebene Straftatbestände wie z.B. Beleidigung, üble Nachrede, Rufschädigung, Aussagen mit sexistischem Hintergrund, Nötigung u.a. zu sichern. Schriftlich informieren sollte man dann Arbeitgeber, Betriebsrat, Gewerkschaft, Betriebsarzt und Krisenmannger- am besten als Einschreiben
Ein guter Anwalt oder Gewerkschaftssekretär wird den richtigen Weg zur Abhilfe finden.
Niemals schweigen.
Dass Du dich wehren musst, wenn Du nicht untergehen willst, wirst Du doch einsehen.(Brecht)
19. März 2012 um 12:35 |
Werter Alfred Brandner,
Mobbing an sich ist kein schwammiger Begriff, sondern er fasst alle Formen von Schikane, Nötigung, Beleidigung, Bespitzelung, Betrug und Angriffe auf die Gesundheit zusammen. Bei uns in Deutschland versuchen Ermittler, Richter, Politiker und Medienleute sich krampfhaft an der Definition von Prof. Hans Leymann sich festzuhalten, nach der Mobbing sich aus mehreren Attacken in einem kurzen Zeitraum bestehen soll. Diese Hilfskonstruktion ist jeodch weltweit schon längst überholt und auch Lymann würde das so sehen, gerade die Mobbing-Attacke gegen Tyler in den USA bestand aus einem Angriff und einer Aktion die der Täter Dharun Ravi begannen hat, für Tyler war der seelische Schaden jedoch unüberwindbar.
Im Fall Tim K. aus Winnenden hat man nicht einmal die Mobbing-Attacken erfasst, obwohl heute viele davon ausgehen, dass Mobbing die Ursache für sein Leiden waren und er zum Amokläufer wurde.
Leider haben wir heute keine Auswertung aller Mobbing-Fälle, wir wissen nur aus Großunternehmen, dass Mobbing heute von Beratern geschult wird um Leute fertig zu machen und sie zur Kündigung zu bewegen.
Richtig ist die Annahme, wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt. Doch viele Opfer von Mobbing haben nicht die finanzielle und gesundheitliche Basis um sich zu wehren, also ist das im Grunde schon genommen die nächste Demütigung.
Aus meiner Erfahrung, in der Zwischenzeit fürchten sich drei Gerichte davor, meinen Prozess zu führen, weil sie schon in fünf Verfahren nur Fehler gemacht haben, sind Gewerkschaftler unfähig für Mobbing-Situationen, ja, teilweise mobben sie mit.
Beispiel ist der Mobbing-Fall bei den Wiener Linien, da hat das Opfer Glück gehabt, dass die Versicherung ihn jahrelang unterstützt hat. Hätte er sich auf die Gewerkschaft verlassen, wäre er untergegangen.
Wir wissen heute aus Brandenburg und Berlin, dass nicht nur Arbeitsrichter bei der Stasi waren und sind, sondern die Tätigkeit für die Partei war bei vielen Staatsanwälten und Richtern das tägliche Brot.
Und wir wissen, dass viele Stasispitzel über Brandenburg bei Verdi untergetaucht sind, wenn sie aus den Grenzregionen zu anderen Bundesländern kamen. Verdi weigert sich hartnäckig sich dem Problem zu stellen.
Heute wissen wir, Mobbing hat sich aufgrund der gesellschaftlichen Nichtanerkennung als Straftat weiter entwickelt und sich zu einem zerstörerischen Faktor für unsere Gesellschaft entwickelt.
Leider arbeitet die Politik genau mit den gleichen Mitteln, der Fall des Abgeordneten Michael Lehmann in Berlin ist nur ein Beispiel dafür. Die Täter haben seinen Einsatz für Mobbing-Opfer nach Jahren mit dem Angriff auf seine Existenz jetzt fortgesetzt, sie haben seine Bank aktiviert, die nun seinen Dispokredit streichen und ihn somit fiananziell fertig machen wird. Angeblich habe er seine Einkünfte überhöht dargestellt, diese Praxais ist bei jeder Lohnbescheinigung seit Jahrzehnten für Banken und Wohnungsinhaber gang und gebe. Wozu brauchen sie die Bescheinigung? Ach für die Bank, dann schreiben wir einfach etwas mehr drauf.
Richtig ist, man muss als Opfer oder Betroffener seinen Fall so lange aufarbeiten, bis man sich sicher ist, mehr geht nicht. Denn wenn Mobbing-Betroffene sich nicht wehren, machen sie sich an der nächsten Tat ihr Mobbing-Täter mitschuldig, auch eine Frage, die bis heute noch nicht richtig aufgearbeitet worden ist.
Es gib viel zu tun. Gut, dass nun die Schweiz das System Mobbing und Stasi bei Lidl neu aufrollt.
MfG
27. April 2012 um 20:53 |
Ich habe selbst einen Monat bei Lidl gearbeitet und kann die Mobbingvorwürfe nur bestätigen. Ich wurde systematisch rausgeekelt bis ich selber fristlos gekündigt habe. In meiner Beruflichen Laufbahn als Verkäuferin habe ich sowas noch nie erlebt, einfach nur schlimm. Lidl ist günstig, aber die Anstellungsbedingungen der pure Horror!! Ich werde auf jeden Fall nicht aufgeben und mir eventuell professionelle Hilfe holen, Einmal reichts!!!