Polizeipräsidentin Margarete Koppers besucht Henning G., jedoch zu spät, er ist tot.

Der fallende Mann, WTC

Nun hat sich wohl wegen dem Druck der Öffentlichkeit und den anstehenden Wahlen die derzeit amtierende Polizeipräsidentin auf den Weg zur Dienststelle vom Mobbing-Opfer Henning G. gemacht. Doch der Polizeihauptkommissar war nicht da, er hat sich am Sonnabend* auf dem Friedhof seins Kiezes selber angezündet, warum? (1)

„Die amtierende Polizeipräsidentin Margarete Koppers sei mit ihrem Besuch ihrem Verständnis von Fürsorge gegenüber den Kollegen gefolgt, sagte Sprecher Thomas Neuendorf“ (2) Doch von Ermittlungen in dem Einsatz zweier Experten sagte sie wohl nichts. Wir wissen nur, was der ehemalige Kollege und Personalrat von Henning G. sagt, „die Versetzung hat G. so sehr zugesetzt, dass er einige Zeit nicht arbeiten konnte“. (2)

Und mit der Fürsorgepflicht scheint es die Frau Polizeipräsidentin auch nicht so ernst zu nehmen, denn am Montag hatte sie sehr zum Ärger der Kollegen von Henning G. „ausschließlich persönliche Gründe ohne dienstlichen Zusammenhang“ für den Suizid verantwortlich gemacht.

Wir werden sehen, was uns diese Woche noch so in dem Mobbing-Fall um die Ohren gehauen wird, schließlich sollte sich eine Chefin dafür einsetzen, dass die Kollegen von Henning G. frei und offen reden können, ohne „Angst vor personellen Konsequenzen“ oder gar das nächste Opfer im System Mobbing bei der Berliner Polizei zu werden. Schließlich beruht ja die Qualität einer Ermittlung auf der Wahrheit, wer weiß das besser als die Kollegen von Hennig G und auch Frau Koppers sollte das doch wissen, oder?

1)http://www.tagesspiegel.de/berlin/polizei-justiz/nach-polizisten-suizid-polizeichefin-besucht-dienststelle/4611112.html

2)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2011/09/13/berliner-polizeibeamter-61-und-mobbing-opfer-hat-sich-selber-angezundet-und-starb/

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2 Antworten to “Polizeipräsidentin Margarete Koppers besucht Henning G., jedoch zu spät, er ist tot.”

  1. Jochen Sindberg Says:

    ich muss schon sehr staunen.
    Mobbing ist ein Gipfel eines hocheskalierten Konflikts. Kein Konflikt kann aus der Perspektive einer Seite allein verstanden werden. Eine öffentliche Bewertung ist schon deshalb sehr problematisch. Die Schuldfrage ist dabei übrigens nicht so einfach zu beantworten, wie es eilige Betrachter mit Skandal-Phantasien gern hätten; ganz abgesehen davon, dass Konfliktbearbeitung die Interessen sehen muss und weniger mit der Richterrobe daherkommen muss.
    Die Dramatik und Tragik einer Entscheidung, dem eigenen Leben ein vorzeitiges Ende zu setzen, ist schon deshabl nie ganz ergründbar, weil auch absolut neutrale Betrachter nie ganz in den Kopf des Suizidenten sehen können. Ich kann das weder in diesem FAll beurteilen, noch in vielen anderen. Nur eines weiß ich:
    Wer sich das Leben nimmt, wird dazu nicht gezwungen. Die Gründe hierfür werden immer ein Bündel sein, denn jedes empfundene Leid lässt immer auch andere Wege zu, wie wir aus vielen Biografien, manchmal aus unserem eigenen Leben, wissen.

    • harrygambler2009 Says:

      Werter Jochen Sindberg,
      Mobbing ist der Krieg an und um den Arbeitsplatz, der Konflikt dazu liegt im Vorfelde und wäre im Fall Henning G. mit dem Auftritt des neuen, stromlinienförmigen Vorgesetzten zu kennzeichen, der seine Aufgabe der Führung einer Dienststelle darin sah, „wir müssen gut dastehen“. Konkret heißt so etwas, es werden Zahlen gefälscht, Mitarbeiter dazu angehalten, falsche Berichte und Protokolle zu schreiben.
      Die Eskalation endet dann darin, dass wenn man Mobbing-Fälle hat, werden diese nicht erfasst, sondern unter Köperverletzung verbucht, weil „aus datenschutzrechtlichen Gründen die Fälle von Mobbing nicht dokumentiert“ werden.
      Henning G. war ein ehrlicher und leidenschaftlicher Polizist, ihm waren Lüge und Betrug fremd, und er war 61 Jahre alt und stand vor einem in Trümmer zerfallenen Berufsleben.
      Was glaubst Du bitte geht in so einem Menschen vor, dem das „Menschliche“ wichtiger war als die Karriere?
      Warum meinst du, hat er diese Todesart gewählt am Vorabend zum 11.09.2001?
      Henning G. wollte mit seinem Freitod durch Selbstverbrennung auf das „System Mobbing bei der Berliner Polizei“ hinweisen und seinen Kollegen in ihrem täglichen Existenzkampf in einer Behörde beistehn, wo man Menschen als ein „Stück Scheiße“ bezeichnet.
      Ich verstehe immer noch nicht, warum die Polizeipräsidentin bei der hohen Anzahl von Mobbing-Fällen und Suiziden nicht Hilfe von Experten wie Thomas Müller oder Klaus Schiller-Stutz holt? Was hat sie zu verlieren oder will sie etwas verbergen?
      http://wp.me/puNcW-1Ox

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