Die Polizei von Stuttgart geht mal wieder den Beamtenweg. In großen Lettern verkünden alle Zeitungen: Tim K. sei kein Mobbing-Opfer gewesen. Gut, stellt sich die Frage, was versteht die Polizei unter Mobbing wenn sie selber wie in Hessen und Berlin ein regelrechtes System Mobbing betreibt?
„Der Amokläufer von Winnenden ist nach Angaben der Polizei kein Mobbing–Opfer gewesen. «Der Tim wurde geärgert wie andere Schüler …“(1)
In Baden Württemberg laufen permanent seit dem Amoklauf von Tim K. mit Selbsttötung an allen Schulen Mobbing-Seminare, Mobbing-Veranstaltungen und so weiter, warum dieser Aufwand wenn Tim K. nicht gemobbt wurde bis er nach und nach in den Tunnel der Depressionen und des Wahnsinns rutschte?(2)
Schwer zu glauben, obwohl seit Donnerstag alle Medien nur eine Schlagzeile haben, Tim K. war kein Mobbing-Opfer.
„Einer Pädagogin, die ihm immerhin von November 2003 bis April 2008 Nachhilfe in Deutsch und Englisch gab, soll er gesagt haben, er werde gemobbt. Er sagte, die Klasse habe über ihn gelacht, die Lehrer ignorierten ihn, so die Nachhilfelehrerin zur Polizei. Tim sei verunsichert gewesen und habe unter Versagensängsten gelitten. Schon morgens im Bus sei er wegen seiner Kleidung und seiner Brille gehänselt worden. Der Spott habe sich auf dem Schulhof fortgesetzt. Am schlimmsten hätten es dabei Mitschülerinnen aus seinem Heimatort Weiler zum Stein getrieben“. (3)
Hört sich doch so wie eine Hilferuf an den die Pädagogin erhalten hat. Und was Spott bewirken kann wissen wir aus den USA nur zu gut, dort gibt es übrigens auch laufend Suizide nach Mobbing-Attacken.(4)
Gegenüber der Polizei sagte der Vater von Tim.K, sein Sohn habe keine Freunde gehabt und sei immer nur alleine gewesen. Sein Klassenlehrer bestätigte dies dann in dem er verlauten lässt, Tim sei „nicht unbedingt integriert“ gewesen. Was für ein Pädagoge?
„Man wundert sich. Denn Tim K. spielte durchaus erfolgreich Tischtennis in mehreren Vereinen und maß sich mit Gegnern in einem Kraftsportverein. Im Schützenverein seines Vaters soll er dagegen nur selten aufgetaucht und geschossen haben“. (3)
Offenbar lagen im Sportarten außer dämlich in einem Schützenverein rumzuballern mehr als seine Umwelt wahrhaben wollte. Mobbing besteht immer aus einzelnen Attacken(5), die auch über längere Zeiträume nur dann und wann vorkommen können. Offenbar will man von offizieller Seite Mobbing verharmlosen und Tim K. soll zu sowas wie zu einem seltsamen Monster a la Frankenstein werden. Arme Richter, Polizisten und Lehrer, wenn sie Mobbing verharmlosen wollen wo doch in diesem globalen Dorf von New York bis Stuttgart-City allen sich gegen Mobbing wehren, nur eben nicht unsere Beamten.
2)http://www2.lvh-bw.de/fileadmin/LVH/pdf/Landtagsanfrage_Mobbing_1-2010_14_5538_D.pdf
4)http://www.n-tv.de/mediathek/videos/panorama/US-Schueler-bringt-sich-um-article1569451.html
5)http://www2.lvh-bw.de/fileadmin/LVH/pdf/Landtagsanfrage_Mobbing_1-2010_14_5538_D.pdf
Schlagwörter: Amokläufer von Winnenden, kein Mobbing-Opfer, kontinuierliche Ausgrenzung, Lehrer ignorierten ihn, Mitschülerinnen, Mobbing verharmlosen, Mobbing-Veranstaltungen, Schulhof, Suizide nach Mobbing-Attacken, Tim K, Tischtennis
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