Mobbing-Opfer mit ihren Arbeitsgerichtserfahrungen wissen was Michael Gerber hinter sich hat. 3 ½ Jahre, in Worten, dreieinhalb Jahre Kampf um seine Würde, seien Arbeitsplatz, Arbeitslosigkeit und das alles unter einem enormen finanzieller Druck, denn ohne Einkommen verliert man sehr schnell der Kampf um seine Würde.
Am Ende hat Michael Gerber sich zum Glück durchgesetzt, obwohl Siemens ihm sogar das Grundrecht auf freie Meinungsäußerung, Artikel 5 des GG nehmen wollte, ein Umstand der zeigt, was auch Sedika Weingärtner noch bevorstehen dürfte und könnte.
Insbesondere wird die Klage der Ex-Managerin zu einem Musterprozess für alle Mobbing-Opfer in Deutschland werden. Dazu hat Frau Weingärtner auch einen sehr lesenwerten Kommentar auf dem Artikel „Sedika Weingärtner, Managerin bei Siemens wurde 7 Jahre lang gemobbt“ der aktuellen Antimobbingrundschau hinterlassen. (1)
Michael Gerber hat nun seinen Arbeitsplatz bei Siemens wieder, „auch die Weiterbeschäftigung bei Siemens sollte vor der Öffentlichkeit verschwiegen werden“, was wohl der Krone an Unverschämtheit eines Unternehmens die Krone aufsetzt. (2)
„So verlangte Siemens in seinem Vergleichsvorschlag eine Verschwiegenheitserklärung, die mir untersagte mich zum Thema des Betriebsüberganges Siemens/BenQ und dem Erfolg vor dem Bundesarbeitsgericht öffentlich zu äußern. Auch die Weiterbeschäftigung bei Siemens sollte vor der Öffentlichkeit verschwiegen werden. Damit sollte offensichtlich eine unbequeme kritische Stimme gegen Siemens zum Schweigen gebracht werden“. (2)
Diese Form der Unterdrückung der Meinungsfreiheit war wohl so etwas wie der ungekrönte Höhepunkt im Fall Michael Gerber gegen Siemens, wobei die Brisanz in dem „Übergang des Arbeitsverhältnisses von Siemens auf BenQ“ bestand. (2) Bekanntlich ging dann BenQ und sehr merkwürdigen Umständen Pleite. (3)
Auf dem Blog „NCI News und Analysen“ sind die gesamten Hintergründe des Falls Michael Gerber dargestellt. Und Michael Gerber verweist zu Recht auf einen sehr großen Erfolg eines kleinen Mannes gegen ein Weltkonzern hin, der ihn jedoch sehr viel gekostet hat, zu viel, wenn man überlegt, dass wir in einem freiheitlich und demokratischen Rechtsstaat leben, wie ihn unsere Politiker immer so gerne anpreisen. Nur was heißt eigentlich Rechtsstaat für Opfer von Kündigungsorgien und Mobbing, wenn am Ende immer der verliert, der dem finanziellen Druck nachgeben muss?
„Mit der Durchsetzung des Beschäftigungsanspruches gegen Siemens vollendet sich der Erfolg vor dem Bundesarbeitsgericht. Mein Ziel war es in dem Dickicht des Arbeitsrechts einen Pfad zu schlagen, um für künftige betriebliche Auseinandersetzungen bei Betriebsübergängen günstigere Ausgangsbedingungen für Beschäftigte zu schaffen.“(2)
Ein Erfolg, der leider in unserer Presse und in den restlichen Medien kaum erwähnt worden ist, so weit reicht also schon der einer dieser Arme der Krake „Zerstörung der Vernunft*“ der Verschwiegenheitserklärung in unserem Land, traurig aber wahr. (4) Mal gespannt, wann der erste Philosoph oder Journalist in diesem Land seine Verschwiegenheitserklärung abbekommt.
* von Jürgen Habermas
2) http://blog.nci-net.de/2010/04/14/benq-%e2%80%9esiemens-muss-mich-wieder-beschaftigen-%e2%80%9c/
3) http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,464759,00.html
4) http://www.zeit.de/1991/20/Die-andere-Zerstoerung-der-Vernunft?page=1
Schlagwörter: Aktuelle Antimobbingrundschau, Arbeitslosigkeit, Übergang des Arbeitsverhältnisses, BenQ, Bundesarbeitsgericht, Grundrecht auf freie Meinungsäußerung, Michael Gerber, Musterprozess, NCI News und Analysen, Siemens, Vergleichsvorschlag, Verschwiegenheitserklärung, Weiterbeschäftigung, Zerstörung der Vernunft
21. Dezember 2012 um 15:23 |
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