
Aufschrei im Land der Arbeit
Aus dem Bereich der Vertrauensleute der IG-Metall bei VW haben wir folgende Stellungnahme und Darstellung von Antonino Potalivo erhalten, einem Kollegen von Michael Semenow. Danach wurde sogar in aller Öffentlichkeit die „Würde des Kollegen Michael Semenow“ angegriffen. Wer Mails dieser Art verschickt, der muss wissen was das für Folgen haben kann.(1)
Die „Nachricht vom Tod Michael Semenow´s“ hat uns alle betroffen gemacht. „Ich finde es skandalös, dass ein Mensch derartig in die Enge getrieben wird und selber keinen anderen Ausweg mehr weiß, als sich umzubringen. Der weitaus größere Skandal ist für mich, dass ich von dem Freitod des Kollegen von Ihnen (Detlef Lengsfeld und dem Mobbing-Gegner.de) höre und nicht vom Vertrauenskörper der IG-Metall.

Wohin?
Zum Hintergrund
Um den 22. 06. diesen Jahres wurde über die üblichen Multiplikatoren (Vertrauensleute der IGM) im VW-Werk Wolfsburg eine Mail verteilt. Inhalt dieser Mail: ein Spiegel-Bericht über eine Südamerika- Reise vom Kollegen Patta und eine Stellungnahme des Pressesprechers und eines Revisors der IGM. Beide bescheinigen dem Kollegen Patta tadelloses Verhalten.
Gleichzeitig wird in epischer Breite über die Verfehlungen des „Herrn Semenow“ berichtet. Nach meinen Schätzungen dürften über die Vertrauensleute der IGM allein in Wolfsburg ca. 35000 VW-Mitarbeiter erreicht worden sein.

Bürostreit.
In der Stellungnahme zu einem schwebenden(!) Verfahren wird Michael Semenow derart öffentlich bloß gestellt, dass bei mir der Eindruck entsteht, hier sollte eine Reaktion von Michael Semenow provoziert werden. Dass der Kollege in den Tod getrieben werden sollte, kann und will ich nicht unterstellen. Ich gehe sogar davon aus, dass die Verantwortlichen im Rückblick anders handeln würden.
Aber: Eine Entschuldigung an die Hinterbliebenen und speziell an die Ehefrau Michael Semenows ist das Mindeste. Und zwar über dieselben Verteiler, die vorher genutzt wurden um den Kollegen Semenow in einem besonders schlechten Licht darzustellen.
Die seltsame Zurückhaltung im Fall Volkert („Wir beteiligen uns nicht an Vorverurteilungen“) haben die Kollegen hier nicht an den Tag gelegt. Leider.
P.S.: Ich finde Ihr (Detlef Lengsfeld und der Mobbing-Gegner.de) Engagement für Mobbing-Opfer richtig gut.
Mit freundlichen Grüßen
Volkswagen AG / D-38436 Wolfsburg K-EFT / 1 Brieffach 1780 Tel.: +49 5361-9- 29519 mailto:antonino.potalivo@volkswagen.de
Können Sie gerne auch veröffentlichen.“
Für Mobbingopfer wird klar, hier muss von der IG-Metall Klarheit über die Vorgänge geschaffen werden, was ist dort abgelaufen, wenn es einer zu solchen Mailaktion kommt. Auch VW und die im Aufsichtsrat des VW-Konzern sitzende Landesregierung von Niedersachsen in der Person des Ministerpräsidenten von der CDU sind gefordert, wie alle Parteien im Landtag. Unser Grundgesetz ist da eindeutig, die „Würde des Menschen und seine Gesundheit“ sind unantastbar und zu schützen, warum ist dies im falle von Michael Semenow nicht geschehen? (3)
Beileidsbekundungen und Solidaritätsaufrufe mit den Vertrauensleuten von VW wie Antonino Potalivo sind sicherlich angebracht und erwünscht, von daher auch die Veröffentlichung der Anschrift. Auch der Mobbing-Gegner sollte nicht ausgegrenzt werden, da Detlef Lengsfeld und sein Mobbingfall immer noch nicht von VW geklärt worden ist. Nur eine breite Öffentlichkeit kann hier helfen, sowohl bei Detlef Lengsfeld als auch bei Michael Semenow.
Summary: I suggest keeping the word bullying for activities between children and teenagers at school and reserving the word mobbing for adult behavior at workplaces. I also suggested to point out, in articles and books, what other terminology is been used in related research areas in order to serve the reader. (http://www.leymann.se/English/11130E.HTM, Heinz Leymann)
1)https://dieaktuelleantimobbingrundschau.wordpress.com/2009/10/20/ig-metallmobbingopfer-begeht-suizid/
2) http://www.mobbing-gegner.de/entry/2009/oct/13/nachruf-auf-michael-semenow/
3) http://wiki.mobbing-gegner.de/Mobbing/Lichtblicke/Antonino_Potalivo
Letzte Änderung am 04.10.2015
Schlagwörter: Antonino Potalivo, Freitod eines Kollegen, IG_Metall, Michael Semenow, Patta, Vertrauensleute VW
20. August 2010 um 04:20 |
Lustig, ich hatte garnicht gedacht das das *wirklich* so funktioniert. Komische Welt.