
Mein Büro, oder wenn man am Arbeitsplatz bespitzelt wird
Vom regierenden Bürgermeister von Berlin wissen wir, dass die SPD , also der Parteivorstand, eine stabile Mobbingkultur hat. Zur Erinnerung sei nochmals an die Vorbildfunktion erinnert, auf die Wowereit mal lieber nicht eingeht. Aber er kennt ja noch die Weisheit, dass der Apfel nicht weit vom Stamm fällt.
Diese stabile Mobbingkultur scheint sich von Jahr zu Jahr zu verfestigen. Das neuste Opfer wurde wohl der Bundestagsabgeordnete Jörg Tauss. Sein Fall ging durch die Presse und über alle Sender, doch bis heute hat der Staatsanwalt keine Anklage erhoben.
Jörg Tauss war ein Kämpfer für ein sauberes Internet, Datenschutz und gegen Kinderpornografie, seine aktive Teilnahme an Ausschüssen belegt das. Deshalb hat er den Elfenbeinturm der Nebenberufler verlassen und sich in Gefahr begeben, eine Gefahr in die sich auch einige Blogger gebracht haben. Die Gefahr bestand darin, dass er über den Ankauf dieser

Einer fehlt!
„abscheulichen Produkte“ die Hintermänner des geldreichen Geschäftes ausfindig machen wollte. Dazu tauchten dann aber seine Daten bei den diversen Händlerringen auf, was ihm jetzt zum Verhängnis wurde.
Tauss ist nun Mitglied der Piraten, wer will heute auch noch ein Parteibuch der SPD haben oder die gar wählen? Der Staatsanwalt wird nie seine Ermittlungen abschließen, das heißt, er will sich nicht dem Vorwurf des Abgeordnetenmobbing aussetzen. So lässt er einfach das Ermittlungsverfahren laufen, das heißt, man legt die Akte in den Schrank und wartet und wartet, dass sie verstaubt und keiner mehr danach fragt. Und wenn dann doch einmal, dann verweist man darauf, dass es ein Altfall ist und man nur vergessen habe, den Fall abzuschließen. Und oft fehlen dann auch rein zufällig Teile der Akte die das Opfer rehabilitieren könnten. Kennen wir doch vom Fall Ohnesorg. Wie sich doch Ost und West schon damals und heute noch mehr gleichen, wenn es um das Vertuschen geht.

Wohin
Für Jörg Tauss wird nur eines bleiben, dass er für die nächsten Jahre um seine Würde kämpft und somit sich wie viele Mobbingopfer auf einen langen Weg macht. Wir hoffen mit uns gemeinsam, so wie auch Mehdorn mal hoffentlich die Katze aus dem Sack lässt.
Die jahrelang untätige Staatsanwaltschaft hat natürlich den Namen Tauss damals gierig aufgesogen und eine gigantische Medienshow ohne Beweismittel veranstaltet. Man wollte damit sagen, man ermittle. Die SPD hat dies zum Grund genommen und Tauss regelrecht abgemobbt, anstatt ihn zu stützen und zu verteidigen. Doch Abgeordnete, die nicht dem „Kadarprinzip“ Gehorsamkeit schwören, sie sind als Opfer schon deklariert, bevor sie es selber wissen. Auch hat Tauss zu lange an die Fata Morgana Justiz geglaubt. Nun weiß er es besser, doch seine Würde ist ruiniert und sein guter Name in den Schmutz gezogen. Zeit, dass wir uns klar werden, was wollen wir als Büger eigentlich?
Und vom Piraten Tauss kann man hoffen, dass er uns mit einem guten Buch versorgen wird, dass uns mal wieder einen Einblick in die Welt der Politiker gibt.
Schlagwörter: Ermittlungen Tauss, Piraten, Staatsanwalt
16. Juli 2009 um 11:15 |
Hallo, sehr gut geschrieben. Sehr interessant ´wäre, warum sich diese „Ermittlungen“ so lange hinziehen. Tauss möchte selber verständlicher Weise nicht dazu Stellung nehmen. Hier wären Hintergrundinformationen sehr interessant – auch für meine Seite http://www.stammtisch-deutschland.de . Schönen Gruß aus Berlin